Der Landkreis Cuxhaven plant seit geraumer Zeit den Bau eines Radweges entlang der Kreisstraße 18 zwischen Flögeln und Moorinformationszentrum in Ahlenfalkenberg. Foto: Rohde
Der Landkreis Cuxhaven plant seit geraumer Zeit den Bau eines Radweges entlang der Kreisstraße 18 zwischen Flögeln und Moorinformationszentrum in Ahlenfalkenberg. Foto: Rohde
Neue Finanzierung erforderlich

Probleme mit dem Baugrund: Bau des Radwegs von Flögeln zum MoorIZ verzögert sich

von Ulrich Rohde | 21.08.2025

Der geplante Radweg von Flögeln zum MoorIZ steht vor unerwarteten Hürden. Der moorige Baugrund verursacht Finanzierungsprobleme und treibt die Kosten in die Höhe. Die Umsetzung an der K18 verzögert sich, doch die Planungen werden fortgeführt.

Vor fünf Jahren wurde der Bau des Radweges an der Kreisstraße 18 von Bad Bederkesa abgeschlossen. Jetzt sollen die restlichen vier Kilometer bis zum Moorinformationszentrum im Ahlenmoor bei Wanna folgen. Doch wie immer gibt es Hürden zu überwinden, allen voran die Finanzierung.

Der Radweg bis Flögeln hat entscheidend zur Verkehrssicherheit beigetragen. Zuvor war es immer wieder zu folgenschweren Verkehrsunfällen gekommen, bei denen auch Radfahrer beteiligt waren. 2011 waren zwei Radfahrer auf der Straße ums Leben gekommen, als sie von einem Autofahrer gerammt wurden. Bund und Land hatten damals rund 80 Prozent der Baukosten getragen.

"Moorerleben durch Radfahren im Landkreis Cuxhaven"

Das sollte auch für die Fortsetzung des Radweges bis nach Ahlenfalkenberg gelingen. Im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative wurde das Projekt "NKI: Moorerleben durch Radfahren im Landkreis Cuxhaven" aufgelegt. Eine Förderzusage des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz liegt dem Landkreis vor. Auf Grundlage der ursprünglichen Planung wurde der kommunale Eigenanteil entsprechend gering kalkuliert.

Vorhaben wird um einiges teurer als ursprünglich geplant

Doch hat inzwischen das beauftragte Ingenieurbüro eine aktualisierte Gesamtkostenschätzung vorgelegt. Diese liegt deutlich über den bislang eingeplanten Haushaltsmitteln. Das liegt vor allem am Baugrund. Die Tragfähigkeit des moorigen Untergrundes gilt als eingeschränkt. Derzeit laufende Baugrunduntersuchungen sollen klären, in welchen Bereichen besondere Maßnahmen zur Verbesserung der Bodenverhältnisse erforderlich werden. Parallel dazu wird geprüft, wie ein gefahrloser und technisch praktikabler Bauablauf sichergestellt werden kann - insbesondere im Hinblick auf die Befahrbarkeit der Trasse durch schweres Baugerät. Es werden auch alternative Bauweisen, etwa die Verwendung spezieller Tragschichten oder temporärer Hilfskonstruktionen, in Betracht gezogen. Die Untersuchungen sind noch nicht abgeschlossen. Doch klar ist schon jetzt: Das Vorhaben wird um einiges teurer als ursprünglich geplant. In welchem Umfang zusätzliche Haushaltsmittel erforderlich werden, lasse sich erst nach Abschluss der Prüfungen und einer belastbaren technischen Lösung abschließend beurteilen, heißt es aus der Kreisverwaltung.

Derzeit rechnet man dort mit einer Kostensteigerung von rund 38 Prozent. Vor dem Hintergrund der angespannten Haushaltslage des Landkreises wird geprüft, welche Finanzierungsmöglichkeiten bestehen - sowohl intern als auch im Hinblick auf eine mögliche Anpassung der Förderkonditionen. Hier sollen Anträge zur Erhöhung der Fördermittel gestellt werden, so Dezernent Frank Berghorn am Mittwoch im Ausschuss für Hochbau, Straßen, Verkehr und Vergabe des Kreistages.

Für Grunderwerb mit 
Anliegern einigen

Für die Umsetzung ist teilweise auch Grunderwerb erforderlich. Die notwendigen Bauerlaubniserklärungen wurden an die betroffenen Anlieger versendet. Erste Rückläufe lägen bereits vor. Sollte in Einzelfällen keine einvernehmliche Einigung mit den betroffenen Anliegerinnen und Anliegern erzielt werden können, will die Kreisverwaltung auf das im ersten Bauabschnitt bewährte Verfahren zurückgreifen, bei dem die örtlichen Vertreterinnen und Vertreter durch ihre vermittelnde Rolle einen Beitrag zum Gelingen der Verhandlungen leisten. Eine enge Zusammenarbeit mit den örtlichen Akteuren werde auch im weiteren Verlauf angestrebt.

Unter der Voraussetzung, dass die technischen Gutachten sowie die Bauerlaubnisverträge bis Ende September vorliegen und auf dieser Grundlage eine tragfähige Finanzierung abgestimmt werden kann, sei eine Ausschreibung der Bauleistungen ab Frühjahr 2026 realistisch, so die Verwaltung. Nach Abschluss des Vergabeverfahrens werde mit einem Baubeginn frühestens im Spätsommer 2026 gerechnet.

Aufgrund der besonderen technischen und finanziellen Rahmenbedingungen sowie möglicher Vorbehalte beim Grunderwerb sei mit einem erhöhten Abstimmungs- und Kommunikationsaufwand zu rechnen. Am Ziel, den Radwegebau trotz der neu hinzugetretenen Herausforderungen zu beginnen, soll aber ohne Wenn und Aber festgehalten werden.

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Ulrich Rohde

Redaktionsleiter
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