
Wanderung bei Vollmond: Wie der Wald das Ahlenmoor verzaubert
Wenn der Mond sein Licht auf geheimnisvolle Waldwege im Kreis Cuxhaven wirft, beginnt eine besondere Reise durch das Ahlenmoor: wie ein Waldpädagoge Menschen in die faszinierende Welt des nächtlichen Waldes entführt.
"Der Mond ist aufgegangen", erklang es leise zum Abschluss einer besonderen Wanderung durch den Wald der niedersächsischen Landesforsten am Ahlenmoor. Eine Gruppe von 15 Personen lauschte den Klängen, die der Waldpädagoge Martin Jonas ihnen vorspielte. Und der Mond hatte sich tatsächlich in seiner ganzen Pracht gezeigt und mit seinem Licht durch die Bäume den Weg erhellt.
Atme, lerne, staune: Nach dem Motto des Waldpädagogen freuten sich die Teilnehmer, bei Vollmond die Geheimnisse des Waldes zu entdecken, als sie sich am Abend vor dem Moorinformationszentrum (MoorIZ) im Ahlenmoor trafen. Seine Hündin Ilke vom Idsinger Forst war wie immer mit dabei. Bei einer Kennlernrunde holte sie sich bei jedem ihre Streicheleinheiten.

Locker und zwanglos erzählte Martin Jonas, dass es seine zweite Saison als Waldpädagoge sei. Nach einer schweren Krankheit hat er die Ausbildung zum zertifizierten Waldpädagogen - von der Küste bis zum Harz - abgeschlossen. Schon als Kind hatte er die Liebe zur Natur entdeckt, denn seine Familie hatte 67 Jahre lang eine Jagd in Flögeln.
Langjähriger Jäger und Naturliebhaber
Festes Schuhwerk und wetterfeste, wärmende Kleidung waren bei der Anmeldung im MoorIZ empfohlen worden. Gut ausgestattet folgte die Gruppe Martin Jonas und wollte mit seiner Hilfe die geheimnisvolle Atmosphäre der Nacht im Wald erleben. Als langjähriger Jäger und Naturliebhaber möchte der gebürtige Bremer Menschen für den Wald begeistern und entwickelt dafür viele Ideen.

Die Teilnehmer sollen merken, dass man den Wald ganz anders erleben kann. Wenn sie in einen Zustand der tiefen Naturverbundenheit kommen, können sie vom Alltag und Stress abschalten. Der Wald hat eine gesundheitliche Wirkung auf den Menschen, positive Effekte auf das psychische Wohlbefinden. Es gibt ein eigenes Waldinnenklima, eine andere Hitze-Kälte-Verteilung, Windgeschwindigkeit und Luftfeuchtigkeit. Der Duft des Waldes ist zudem ein eigener.

Zu Beginn der Wanderung war es noch dämmerig und einige Amseln sangen ihr Abendlied, als Martin Jonas am Rand des Waldes Wissenswertes über die Landschaft und den Wald erzählte. Die niedersächsische Waldfläche umfasst rund 1,2 Millionen Hektar, das sind 25 Prozent der Landesfläche. Über die Hälfte davon ist Privatbesitz.
Die Sandbienen hatten sich bereits in ihre Sandlöcher zurückgezogen. Auch sonst wurde es stiller, als die Gruppe die Waldwege betrat. "Vorsicht vor Wurzeln, damit keiner hinfällt. Die Füße heben!", riet der Waldpädagoge. "Wir wollen leise sein und uns auf die natürlichen Sinne konzentrieren."
In die Welt des Fuchses eingetaucht
Wie schwer es für einen Fuchs ist, durch das Laub zu schleichen, damit seine Beute ihn nicht vorzeitig hört, wurde durch ein Spiel nachgeahmt. Ein Teilnehmer sollte mit verbundenen Augen in die Richtung zeigen, aus der sich jemand anschlich. Überhaupt lockerten Pausen auf, indem die Sinne angesprochen wurden: sei es durch Riechen oder durch Fühlen. Aus der Ferne hörten die Teilnehmer ein Reh, das Gefahr mitteilte, wie Martin Jonas sagte.

Eine Selbsterfahrung war ein Alleingang eines Weges, auf dem kleine Lichter für Orientierung sorgten. Positive Resonanz hörte Martin Jonas von den Besuchern, die zur Erinnerung ein Zertifikat für die erfolgreiche Teilnahme bekamen.
Die Waldtage stehen an
Die Waldtage mit dem Waldpädagogen Martin Jonas laden von Montag bis Donnerstag, 4. bis 7. August 2025, ab 10.15 Uhr zur Exkursion in den Wald am Ahlenmoor ein. Information über das Moorinformationszentrum (MoorIZ) im Ahlenmoor.
Von Heidi Giesecke