Den Pinsel kann er bald beiseitelegen: Kevin Kari, Mitarbeiter der Söhl Malermeister Manufaktur, hat ganze Arbeit geleistet. Foto: Kirchenkreis/Schoener
Den Pinsel kann er bald beiseitelegen: Kevin Kari, Mitarbeiter der Söhl Malermeister Manufaktur, hat ganze Arbeit geleistet. Foto: Kirchenkreis/Schoener
Nur noch ein paar Restarbeiten

Kirche im Kreis Cuxhaven saniert: 522.000 Euro in Wingster Gotteshaus investiert

von Redaktion | 23.03.2025

Nach einem Jahr der intensiven Sanierung erstrahlt die St. Nicolai-Kirche in neuem Glanz und steht bereit für kommende Generationen. Eine Investition von 522.000 Euro sichert die Zukunft des Dorfmittelpunkts im Wingster Ortsteil Oppeln.

Alles wieder wie neu. Heino Müller, Vorstand der St. Nicolai-Kirchengemeinde Oppeln, lächelt zufrieden. Das kleine Gotteshaus ist in großem Stil auf Vordermann gebracht worden. Nach rund einem Jahr sind die Arbeiten in der kleinsten Kirchengemeinde des Kirchenkreises Cuxhaven-Hadeln so gut wie beendet. Am kommenden Wochenende wird fröhlich gefeiert.

Hell und freundlich fällt Licht des ersten Frühlingstages durch die großen Fenster der Kirche, die 1734 in ihrer heutigen Form errichtet worden ist und seither den Mittelpunkt der Dorfgemeinschaft bildet. Rund 300 Menschen leben in Oppeln, 157 davon gehören der evangelisch-lutherischen Kirche an.

Rund 522.000 Euro hat das Sanierungspaket gekostet, 50.000 Euro davon übernahm der Kirchenkreis Cuxhaven-Hadeln, das Gros steuerte die Landeskirche bei. "Wir sind überaus dankbar", sagt Heino Müller, der - wie so oft in den vergangenen Monaten - auch heute wieder in den Westerweg gefahren ist. "Ein beruhigendes Gefühl, dass unsere Kirche jetzt für die nächsten Generationen bereitsteht", meint er und lässt seinen Blick durch den langgestreckten Innenraum schweifen.

Sehen sie nicht schön aus?! Heino Müller, Kirchenvorstandsvorsitzender in St. Nicolai, ist hochzufrieden auch mit dem neuen Anstrich. Foto: Kirchenkreis/Schoener

Kevin Kari ist seit dem frühen Morgen am Werk. Der junge Mann führt im Auftrag der Söhl Malermeister Manufaktur aus Hollnseth die letzten Arbeiten aus. Die Eingangstürchen der 26 Kirchenbänke hat er bereits in hellem Grau gestrichen, sie trocknen gerade ab, jetzt sind noch Türzargen an der Reihe. Und die Innenseite der schweren Kirchenpforte. "Damit bin ich bald durch", sagt der 19-Jährige und führt den Pinsel weiter über die glatten Holzflächen.

Heino Müller kann sich noch gut daran erinnern, wie die Kirche vor der Modernisierung ausgesehen hat: Überall löste sich Putz von den Wänden - seinerzeit noch in Rosa gehalten - Risse durchzogen bedrohlich das Mauerwerk, Feuchtigkeit hatte ihre Spuren hinterlassen. Und auch Fenster und Türen waren nicht mehr in Schuss.

Ein Oppelner Anwohner nahm Kontakt auf mit dem Amt für Bau Kunst und Denkmalpflege in Bremerhaven. Dadurch wurde die Sanierung letztlich angestoßen.

Hier konnte erstmal kein Gottesdienst mehr gefeiert werden: Die Kirchenbänke sind ins Winterquartier gebracht worden, der Altar im Oppelner Gotteshaus zeigt sich staubdicht verpackt. Und überall Gerüste. Foto: Kirchenkreis/Schoener

Zunächst mussten sämtliche Kirchenbänke raus, sie wurden im Mai auf dem Dachboden eines örtlichen Bauernhofs zwischengelagert. Ebenso die große Bibel, die goldenen Kerzenhalter und die Bänke zum Niederknien. Altar und Orgel erhielten eine staubdichte Verpackung aus gepressten Holzplatten, und alsbald verbargen auch Gerüste die Kirche - trittsichere Plattformen für die Handwerker.

Als diese anrückten - unter anderem von der Firma Diers aus Otterndorf - hatten sie alle Hände voll zu tun. Unter anderem wurden die rostigen Maueranker entfernt, der alte Wandputz durch widerstandsfähigen Muschelkalk ersetzt. Und ohne neue Elektroinstallationen wollte man in Oppeln künftig auch keine mehr Gottesdienste mehr feiern - die richtige "Erleuchtung" der Gemeindeglieder muss sein.

Viel Arbeit auf dem Dach des Kirchengebäudes: Die Handwerker reinigten im vergangenen Jahr den Raum zwischen "Tonne" und Mauerwerk, ersetzten später einen Teil des Dachgewölbes. Foto: Kirchenkreis/Schoener

Während der Arbeiten stellte sich manche Überraschung ein. So entdeckten die Handwerker während der Reinigung des hölzernen Deckengewölbes, der "Tonne", dass es sich fressfreudige Marder ebendort immer wieder hatten gut gehen lassen: Die Isolierungen waren zerfressen, überall Kot. "Das sah schlimm aus", sagt Müller. Also reinigten die Mitarbeiter von Firma Wibbecke aus Ostfriesland die Tonne und Firma Meyer aus Oberndorf Niederstrich erneuerten in einem Aufwasch einen Teil des Dachstuhls. Gleichzeitig wurden die maroden Dachrinnen durch größere Dachrinnen aus Zink ersetzt.

Bis auf ein paar kleinere Restarbeiten - unter anderem müssen noch Steine im Eingangsbereich ersetzt werden - ist St. Nicolai jetzt wieder bestens aufgestellt. Heino Müller freut sich: "Für unsere kleine Kirche ist die Sanierung ein großer Schritt in die Zukunft."

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