
Wingster traut seinen Augen kaum: "Blaue Spirale" auch im Kreis Cuxhaven gesichtet
Montagabend, 21 Uhr. Der Wingster Finn Bültemann radelt nach Hause. Plötzlich bleibt er stehen. Sein Blick fällt auf den Himmel. Ein weißer Fleck, leicht verschwommen. Zuerst hält er es für den Mond - doch irgendetwas stimmt nicht.
Als er erneut hinsieht, traut er seinen Augen kaum: Der Fleck verwandelt sich in eine nahezu perfekte Spirale, beginnt bläulich zu leuchten. Er zückt sein Handy, hält das Phänomen fest. Was kann das sein?
Für Finn Bültemann war es ein unvergesslicher Moment: "Der Anblick schockierte mich im ersten Moment und brachte mich zum Halten vor der Grundschule. Von dort aus fing ich an, mehrere Bilder zu machen, da ich meinen Augen kaum traute. Ich informierte außerdem telefonisch meine Eltern über das Ereignis, welches sie für wenige Sekunden selbst noch sehen konnten."
Das Internet war voll mit Spekulationen
Finn Bültemann ist nicht der Einzige, der dieses rätselhafte Spektakel beobachtet. Aus Hamburg, Bremen und Mecklenburg-Vorpommern berichten Menschen von einem blauen, rotierenden Licht, das sich trichterförmig ausbreitete. Spekulationen machten die Runde: Ein Meteor? Ein unbekanntes Flugobjekt? Oder gar ein Zeichen aus dem All? Das Internet und die Nachrichten waren voll mit Videos und Bildern.
Der Wingster Finn Bültemann hatte ebenfalls eine Theorie. Seit Jahren begeistert er sich für Raumfahrt und erkennt schnell, dass es sich nicht um einen Meteor handeln kann. "Meteore bewegen sich horizontal und ziehen meist einen Schweif hinter sich her", sagt er. Stattdessen tippt er auf eine abgeworfene Raketenstufe. Und damit lag er nicht falsch. "Sonstiger Weltraumschrott wird nämlich in den meisten Fällen kontrolliert über den Ozeanen zum Wiedereintritt gebracht", so Bültemann.
Möglicherweise von einer SpaceX-Mission
Experten bestätigen, dass das Phänomen auf eine Raketenstufe zurückzuführen ist, möglicherweise von einer SpaceX-Mission. Beim Trennen von Raketenstufen tritt Treibstoff aus, der sich rotationsförmig verteilt. In der eiskalten Mesosphäre gefriert dieser zu feinen Eiskristallen, die das Sonnenlicht reflektieren - sichtbar als leuchtende Spirale am Himmel. Eine faszinierende, aber harmlose Erscheinung.
Die sozialen Netzwerke überschlugen sich mit Spekulationen, während Wissenschaftler eine rationale Erklärung lieferten. Für Finn Bültemann bleibt es ein unvergesslicher Moment. So etwas sieht man schließlich nicht alle Tage.
