Bunker Helgoland
Bunker Helgoland
Einweihung

Bunkerstollen auf Helgoland ist die neue Attraktion für Tagestouristen

von Wiebke Kramp | 05.12.2022

Helgoland. Später als geplant öffnet die neue Besucherattraktion auf Helgoland: Der Bunkerstollen im Unterland wird feierlich am Mittwoch, 7. Dezember eröffnet. Er führt Tagesgästen die Inselgeschichte vor Augen.

Rechtzeitig bevor Museumsleiter Jörg Andres in den Ruhestand geht, wird sein Herzensprojekt Wirklichkeit. Das Museum Helgoland wurde um diesen 250 Meter langen Bunkerstollen erweitert. Der Eingang befindet sich unten am Fahrstuhl. Die Eröffnung war eigentlich für den Sommer dieses Jahres geplant, aber Lieferengpässe machten einen Strich durch die Rechnung. Die Bauzeit dauerte insgesamt zwei Jahre.
Zur Eröffnung dieser neuen kulturgeschichtlichen Attraktion sind alle Helgoländerinnen und Helgoländer sowie Gäste eingeladen. Sie findet am Mittwoch, 7. Dezember, um 15 Uhr statt.
Hintergrund dieser neuen Museums-Außenstelle, ist das große Interesse von Besuchern an der einzigartigen Geschichte der Insel. Nun ist es auch Tagesbesuchern möglich, Einblicke in die wechselvolle Historie zu erhalten.

Helgolands militärische Vergangenheit

Der Ausbau zum Marinestützpunkt geschah schon ab der Kaiserzeit. Und wurde später von den Nationalsozialisten ehrgeizig vorangetrieben. Mit ihrem Projekt "Hummerschere" wollten sie einen riesigen Marinehafen als Flottenstützpunkt errichten. Zum Ende des Krieges kam es am 18. April 1945 zu Luftangriffen. Sie verwüsteten die Infrastruktur und machten die Insel unbewohnbar. Die Briten übernahmen die Kontrolle und nutzten die Nordseeinsel jahrelang als Bomben-Übungsgelände. 1947 sprengten sie mit 6700 Tonnen Munition beim "Big Bang" alle militärischen Anlagen. Als Helgoland 1952 freigegeben wurde, war die Insel nur noch eine Trümmerlandschaft.
Gedacht ist, dass die Besucher selbstständig durch den neuen Museumsstollen gehen und Informationen mittels Szenen, Exponaten, Bildern und Tafeln erhalten. Der Bunkerstollen war durch Sprengungen der Alliierten nach dem Zweiten Weltkrieg teilweise verschüttet. Nun wird er Besuchern wieder zugänglich gemacht.

Um den Tunnel zu erreichen, musste ein Zugang in den Fels gehauen werden. Der Stollen diente früher als Verbindung vom Unterland zu den Bunkerplätzen im Oberland. An 14 Stationen wird die Geschichte der Insel erlebbar gemacht. Erinnert wird auch an Zwangsarbeit und die Widerstandsbewegung.

In erster Linie für Tagesgäste gedacht

Das Angebot richtet sich in erster Linie an Tagestouristen. Es ist als Ergänzung der Bunkerführungen im Oberland gedacht. Für den Besuch des Zivilschutzbunkers haben Tagesgäste bisher keine Zeit gehabt.
Die EU und das Land Schleswig-Holstein finanzieren das 3,5-Millionen-Euro-Projekt mit knapp einer Million Euro. Den Rest trägt die Gemeinde.

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Wiebke Kramp

Redakteurin
Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung

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