Cuxhaven verliert ein Baudenkmal: Kran auf dem Steubenhöft wird abgerissen
Länger als ein halbes Jahrhundert war der Kampnagel-Kran auf dem Cuxhavener Steubenhöft im Einsatz. Nun soll er abgerissen werden. Die Arbeiten für den Abbau sollen bereits kommende Woche beginnen. Der Hafenbetreiber nennt den Grund.
Ursprünglich prägten drei Kräne das Erscheinungsbild auf dem Steubenhöft in Cuxhaven, von denen heute nur noch einer steht. Jetzt möchte der Hafenbetreiber Niedersachsen Ports (NPorts) auch diesen entfernen. Gebaut wurden die Kräne 1955 und waren damals die höchsten Bauwerke Cuxhavens. Der erste der Kräne wurde verkauft, der zweite im April 2010 aus Gründen der Wirtschaftlichkeit abgerissen. Der letzte verbleibende Kran gehört zum Baudenkmal "Steubenhöft".
Objekt mit historischem Zeugniswert
NPorts stellte zuletzt 2010 bei der Stadt Cuxhaven als Untere Denkmalschutzbehörde einen Antrag, einen der auf dem westlichen Steubenhöft stehenden funktionsuntüchtigen Kran zu beseitigen. Ein Sachverständiger hatte damals in einem Gutachten mangelnde Standsicherheit attestiert. Der ehemalige Oberbürgermeister Arno Stabbert teilte daraufhin während einer Sitzung des Verwaltungsausschusses mit, dass die denkmalrechtliche Genehmigung zum Abbruch erteilt worden ist, da die weitere Erhaltung zu wirtschaftlich unzumutbaren Belastungen der Eigentümerin NPorts führen würde. Stabbert informierte die Mitglieder im Verwaltungsausschuss außerdem darüber, dass der zweite verbleibende funktionstüchtige Kampnagel-Kran als Objekt mit historischem Zeugniswert erhalten bleibt und NPorts weiterhin denkmalrechtlich verpflichtet sei, diesen zu pflegen und zu bewahren.
Die Arbeiten beginnen in der kommenden Woche
In einer Pressemitteilung berichtete NPorts, dass ab sofort Teile des Parkplatzes am Steubenhöft gesperrt sind. "Dabei handelt es sich um vorbereitende Maßnahmen, um den dort stehenden Kran zu demontieren", so NPorts weiter. Auf Nachfrage nannte der Hafenbetreiber die Gründe für den geplanten Rückbau: "NPorts hat den Kran in regelmäßigen Abständen technisch überprüfen lassen, zuletzt vierteljährlich. Das aktuelle Gutachten des TÜV Nord bestätigt nun, dass der Kran nicht mehr die notwendige Standsicherheit hat." Deshalb soll es jetzt schnell gehen und die Arbeiten in der kommenden Woche beginnen.
Kanzel als Ausstellungsstück
Die Kosten für einen Wiederaufbau würden rund 3,3 Millionen Euro betragen. "Das ist nicht wirtschaftlich, insbesondere da es sich um ein Gerät handelt, dass seit längerer Zeit nicht mehr für den Hafenumschlag genutzt wird", erklärt NPorts. Die Einzelteile sollen nach dem Abriss ordnungsgemäß entsorgt werden. Geplant sei es, die Kanzel separat abzubauen. "Sie kann zum Beispiel als Ausstellungsstück für ein Museum zur Verfügung gestellt werden", schreibt NPorts.