
"Sonntagsspaziergang" in Cuxhaven: Geschrei, Gezeter und provoziertes Handgemenge
CUXHAVEN. Am Sonntag gab es mitten in Cuxhaven ein Großaufgebot polizeilicher Einsatzkräfte. Die Bereitschaftspolizisten waren vorsorglich wegen der als "Sonntagsspaziergang" deklarierten 4. Querdenker-Demo mitten in Cuxhaven alarmiert worden.
Den vierten Sonntag in Folge trafen sich die Protestler gegen die Corona-Auflagen zu ihrem sogenannten "Sonntagsspaziergang" am Kaemmererplatz.
Ohne laute Musik und ohne Kinder
Allerdings war die Zusammenkunft der mutmaßlichen Querdenker überschaubar. Nur etwas mehr als ein Dutzend Erwachsener waren zunächst auszumachen. Ohne laute Musik und ohne Kinder ging es diesmal durch die Stadt. Mittlerweile gesellten sich weitere Sympathisanten hinzu - und wohl auch einige Schaulustige.
Mehr als 30 Polizisten vor Ort
Erwartet wurden alle bereits von der Polizei, die in großer Zahl Präsens zeigte. Mehr als 30 Beamte der Bereitschaftpolizei Oldenburg und Cuxhaven waren in der Deichstraße im Einsatz. Zwischen Amtsgericht- und Stadtbibliothek wurden die Teilnehmer per Lautsprecherdurchsagen mehrfach aufgefordert, die Versammlung aufzulösen.
Kette um Teilnehmende
Die Beamten bildeten schließlich eine Kette um die Teilnehmenden. Nachdem sich die Ansammlung auch nach mehrfacher deutlicher Aufforderung nicht auflöste. Wer sich den Anordnungen fügen wollte, musste sich schließlich sich auf die Freifläche des Deichhauses begeben, wo sie von den Polizisten eingekreist wurden. Dort kam es zu einem offenkundig absichtlich inszenierten, tumultartigen Handgemenge mit Widerstand gegen Polizeibeamte, das aber schnell beendet werden konnte.
Demonstranten filmen mit Handys
Was blieb waren Geschrei, Gezeter, Geschwafel von Polizeistaat und gezückte Handykameras. Der lautstarke Widerstand richtete sich nicht nur gegen die Polizistinnen und Polizisten. "Dreckspresse", schleuderte eine Cuxhavenerin aggressiv und aufmerksamkeitsheischend in Richtung der Berichterstatterin. Auf ihrem selbstgemalten Schild vor der Brust stand unter anderem: "Das schlimmste an Zensur ist - absolut alles".
Mehrere Verfahren eingeleitet
Nach knapp zwei Stunden war der Einsatz beendet. Wegen Missachtung von Versammlungsauflagen wurden anschließend mehrere Ordnungswidrigkeiten gegen das Versammlungsgesetz geschrieben. Aber auch Widerstand gegen die Staatsgewalt wurde aufgenommen.
Niemand wurde verhaftet
Das genaue Ausmaß an Anzeigen konnte am Sonntag noch nicht beziffert werden. Verhaftet worden sei aber keiner der Demonstranten, war von der Polizei zu erfahren.