Die Polizei zeigte große Präsenz und löste die "Querdenker"-Demo am Sonntag schnell auf genauso wie ein augenscheinlich provoziertes Handgemenge. Foto: Kramp
Die Polizei zeigte große Präsenz und löste die "Querdenker"-Demo am Sonntag schnell auf genauso wie ein augenscheinlich provoziertes Handgemenge. Foto: Kramp
4. "Querdenker"-Demo

"Sonntagsspaziergang" in Cuxhaven: Geschrei, Gezeter und provoziertes Handgemenge

von Wiebke Kramp | 25.04.2021

CUXHAVEN. Am Sonntag gab es mitten in Cuxhaven ein  Großaufgebot polizeilicher Einsatzkräfte. Die Bereitschaftspolizisten waren vorsorglich wegen der als "Sonntagsspaziergang" deklarierten 4. Querdenker-Demo mitten in Cuxhaven alarmiert worden.

Den vierten Sonntag in Folge trafen sich die Protestler gegen die Corona-Auflagen zu ihrem sogenannten "Sonntagsspaziergang" am Kaemmererplatz.

Ohne laute Musik und ohne Kinder

Allerdings war die Zusammenkunft der mutmaßlichen Querdenker überschaubar. Nur etwas mehr als ein Dutzend Erwachsener waren zunächst auszumachen. Ohne laute Musik und ohne Kinder ging es diesmal durch die Stadt. Mittlerweile gesellten sich weitere Sympathisanten hinzu - und wohl auch einige Schaulustige.

Mehr als 30 Polizisten vor Ort

Erwartet wurden alle bereits von der Polizei, die in großer Zahl Präsens zeigte. Mehr als 30 Beamte der Bereitschaftpolizei Oldenburg und Cuxhaven waren in der Deichstraße im Einsatz. Zwischen Amtsgericht- und Stadtbibliothek wurden die Teilnehmer per Lautsprecherdurchsagen mehrfach aufgefordert, die Versammlung aufzulösen.

Kette um Teilnehmende

Die Beamten bildeten schließlich eine Kette um die Teilnehmenden. Nachdem sich die Ansammlung auch nach mehrfacher deutlicher Aufforderung nicht auflöste. Wer sich den Anordnungen fügen wollte, musste sich schließlich sich auf die Freifläche des Deichhauses begeben, wo sie von den Polizisten eingekreist wurden. Dort kam es zu einem offenkundig absichtlich inszenierten, tumultartigen Handgemenge mit Widerstand gegen Polizeibeamte, das aber schnell beendet werden konnte.

Demonstranten filmen mit Handys

Was blieb waren Geschrei, Gezeter, Geschwafel von Polizeistaat und gezückte Handykameras. Der lautstarke Widerstand richtete sich nicht nur gegen die Polizistinnen und Polizisten. "Dreckspresse", schleuderte eine Cuxhavenerin aggressiv und aufmerksamkeitsheischend in Richtung der Berichterstatterin. Auf ihrem selbstgemalten Schild vor der Brust stand unter anderem: "Das schlimmste an Zensur ist - absolut alles".

Mehrere Verfahren eingeleitet

Nach knapp zwei Stunden war der Einsatz beendet.  Wegen Missachtung von Versammlungsauflagen wurden anschließend mehrere Ordnungswidrigkeiten gegen das Versammlungsgesetz geschrieben. Aber auch Widerstand gegen die Staatsgewalt wurde aufgenommen.

Niemand wurde verhaftet

Das genaue Ausmaß an Anzeigen konnte am Sonntag noch nicht beziffert werden. Verhaftet worden sei aber keiner der Demonstranten, war von der Polizei zu erfahren.

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Wiebke Kramp

Redakteurin
Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung

wkramp@no-spamcuxonline.de

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