Kaserne in Altenwalde: Was wird aus dem 73 Hektar großen Areal?
CUXHAVEN-ALTENWALDE. Was wird aus dem rund 73 Hektar großen Areal der Kaserne in Cuxhaven-Altenwalde? Und wie viel Einfluss können Rat und Ortsrat überhaupt nehmen?
Ein Schatz, der noch gehoben werden muss - wenn es noch ein Schatz ist - ist das brachliegende Gelände der Kaserne. Es erfuhr im Jahr 2015/16 durch die Aufnahme der Notunterkunft (NUK) im Laufe der Flüchtlingswelle eine kurze Renaissance.
Bei der BImA (Bundesanstalt für Immobilienaufgaben) hat die Stadt ein Vorkaufsrecht angemeldet; konkrete Preisvorstellungen sollen noch nicht genannt worden sein. Sollte die Stadt das Areal kaufen können, bestehe auch eine Chance, die künftige Art der Nachnutzung direkt zu beeinflussen, so die SPD. Vielleicht ja als Standort für Betriebe der Wasserstoffwirtschaft, so eine Vorstellung der CDU.
Nicht mehr nutzbar?
Viele seit langem leer stehende Gebäude könnten wohl nicht mehr benutzt werden, schätzen die "Cuxhavener", sehen aber eine Chance für solide Gebäude und Freiflächen. Ulrich Schröder (Die Linke) kann sich vorstellen, dass im vorderen Randbereich einmal eine neue Feuerwache für Altenwalde entstehen könnte; eine Idee, die im Ort bereits länger kursiert. Er sieht außerdem Perspektiven für eine weitere Nutzung durch Katastrophenschutzeinheiten oder andere Hilfsorganisationen.
Die FDP macht wegen der Beteiligung von Rat und Ortsrat in möglichen Bebauungsverfahren durchaus Einflussmöglichkeiten auf die Entwicklung aus. Das geschlossene Areal mit kompletter Infrastruktur berge Chancen. Die FDP bringt eine Fachhochschule (etwa Pflege oder Tourismus) ins Spiel. Denkbar sei auch eine Kombination aus Gewerbe (günstige Büroräume, Handwerks-Werkstätten, Lagerflächen) und Tourismus.
Wirkliche Einflussmöglichkeiten sehen hingegen die Grünen realistischerweise nicht, aber wünschen dürfe man sich ja mal was: eine Reha-Einrichtung oder eine Jugendherberge beispielsweise oder eine touristische Nutzung durch einen Reiterhof. So lange die Standortschießanlage in Betrieb sei, seien alle diese Ideen aber illusorisch. Eng mit jeglicher Nachnutzung der Kaserne verknüpfen die Grünen den Bahnhaltepunkt Franzenburg.
Platz in Mengen
"Zukunftsstandort Altenwalde - küstennahe Gewerbeflächen im Grünen" - so bietet die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) das Kasernengelände an. Es handelt sich um ein 73 Hektar großes im Wald verborgenes Gelände.
Es enthält 112 Gebäude unterschiedlicher Nutzungsart wie Unterkünfte, Verwaltungsgebäude, Werkstätten, technische Gebäude sowie Freiflächen, aber auch Sportanlagen. Die Stadt hat einen Rahmenplan "Altenwalder Kaserne" entwickelt.