
Nach drei Tagen und zwei Nächten im niedersächsischen Watt: Motorbootfahrer gerettet
NIEDERSACHSEN. Drei Tage und zwei Nächte verbrachte ein Motorbootfahrer unfreiwillig im Watt, bis Rettungseinheiten der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) gemeinsam mit einem Boot der DLRG den Mann und sein Motorboot frei- und in den Hafen schleppen konnten.
Das berichtet die DGzRS. Demnach war das Motorboot beim Anlaufen von Fedderwardersiel am Freitag aus dem Fahrwasser geraten und durch kräftigen Nordwind mit vier bis fünf Beaufort (bis zu 38 km/h) immer weiter auf das Solthörnerwatt geraten.
Motorboot zu hoch auf das Watt getrieben
Als es dem Skipper gelang, einen Anker auszulegen, war er bereits so hoch auf das Watt getrieben, dass die Seenotretter der Freiwilligenstation Fedderwardersiel beim Eintreffen durch das ablaufende Wasser sich dem Havaristen nur noch bis auf 300 Meter nähern konnten, berichtet die DGzRS.
Wind zum Freischleppen zu kräftig
Die nächsten nächtlichen Versuche sowie Freischleppversuche über Tage bei stets kräftigem Wind mit ruppiger Welle aber geringer auflaufendem Hochwasser blieben ergebnislos.
Retter zu Fuß durchs Watt
Ein freiwilliger Seenotretter aus Fedderwardersiel sei zwischendrin von Bord der "Emil Zimmermann" zu Fuß durchs Watt zum Havaristen gegangen, um sich persönlich davon zu überzeugen, dass der Mann an Bord in guter Verfassung war.
Bremerhavener Retter dabei
Am Pfingstsonntag hatte laut Bericht der Wind schließlich nachgelassen, und die Seenotretter befreiten den Havaristen aus seiner misslichen Lage. Mit dem Nachmittagshochwasser schleppten sie ihn frei.
Beteiligt waren die Fedderwardersieler Seenotretter sowie der Seenotrettungskreuzer "Hermann Rudolf Meyer" und Tochterboot "Christian" der DGzRS-Station Bremerhaven sowie auch die DLRG Ortsgruppe Butjadingen, die mit ihrem Boot "Butenland" unterstützte.
Havarist nach Fedderwardersiel geschleppt
Zwei Besatzungsmitglieder der "Butenland" brachten die Schleppleine der Seenotretter zu Fuß zum Havaristen und gingen beim Skipper des Motorbootes an Bord, um ihn bei den weiteren Manövern auf seinem Schiff zu unterstützen. Die "Butenland" half unterdessen beim Freischleppen. Der Havarist wurde schließlich nach Fedderwardersiel geschleppt und auf Motorschäden untesucht.