Neuer Hightech-Trawler in Cuxhaven angekommen
CUXHAVEN. Als einen Quantensprung in der Kleinen Hochseefischerei bezeichnet Horst Huthsfeldt die beiden mit modernster Technik ausgestatteten neuen Trawler, die die Kutterfisch-Zentrale in Cuxhaven auf einer spanischen Werft hat bauen lassen.
Der erste der beiden Neubauten, die "Janne-Kristin" (NC 333), liegt seit Freitagnacht im Neuen Fischereihafen von Cuxhaven.
Die Kapitäne Maik Foth (52) und Christian Gnewusch (48) sind nach den ersten Probefahrten vor der spanischen Küste und der fünftägigen Überführungsreise mit dem Ergebnis zufrieden. Die Spanier haben gute Arbeit abgeliefert. Nun müssten noch ein paar technische Details optimiert werden, bevor es voraussichtlich am Mittwoch zur ersten Fangreise nach Norwegen losgehen soll.
Bauweise, Ausstattung, Netztechnik, Ankerführung, Verarbeitung, Eismaschinen - egal, wohin man schaut, mit der Kutterfischerei früherer Tage hat das Arbeiten und Leben auf dem Minitrawler "Janne-Kristin" nicht mehr viel gemeinsam. Viel Geld hat die Kutterfisch-Zentrale in die Hand genommen und auch kräftig in die Ausstattung von Kammern und Messe investiert.
Jedes Mannschaftsmitglied, vom Lehrling bis zum Kapitän, hat eine eigene Kammer mit Dusche, WC, Fernseher und Satellitentelefon, für die Verbindung nach Hause. "Damit hoffen wir endlich wieder junge Menschen für den Beruf des Fischers begeistern zu können", sagt Kapitän Foth. Er hat das Handwerk noch von seinem Vater gelernt, der in Heiligenhafen einen eigenen Kutter betrieb und auf der Überführungsfahrt mit dabei war. Heute sei die Flotte so sehr geschrumpft, dass der Nachwuchs von außen kommen müsse. Bei der Kutterfisch-Zentrale würden die jungen Leute von Geschäftsführer Kai-Arne Schmidt nach Kräften gefördert, wenn sie wirklich Lust auf den Beruf hätten.
Voraussetzung sei ein Schulabschluss und eine dreijährige Ausbildung zum Fischwirt. Attraktiv seien auch die Arbeitszeiten auf den neuen Schiffen. Während die Mannschaften mit den alten Kuttern sieben bis acht Wochen am Stück im Einsatz waren, um genügend Fisch zu fangen, soll das künftig in sehr viel kürzerer Zeit möglich sein. Nach 14 Tagen werde die sechsköpfige Besatzung garantiert abgelöst und habe dann 14 Tage frei, was endlich auch eine Freizeitplanung für die Fischer ermögliche, freut sich Foth. Dabei soll der Verdienst, der in der Regel deutlich höher ausfalle, als in einem Landjob, der gleiche bleiben - so die Kalkulation.
Dabei ist das neue Schiff nicht länger als die Vorgänger, dafür ist auf den 34 Metern jede Ecke ausgenutzt und jede Menge Technik verbaut, die Fang und Verarbeitung effektiver und die Arbeit insgesamt leichter und sicherer machen soll. So müssen die Fische zwar von Hand geschlachtet und ausgenommen werden, die Zufuhr des an Bord produzierten Eises (10 Tonnen täglich) auf die maximal 216 Fischbehälter (a 300 kg) erfolgt aber weitgehend automatisch. Wenn alles optimal läuft, könne das Schiff schon nach drei Tagen wieder in Hanstholm sein, wo gelöscht wird, so Foth.