
Prostituierten-Morde im Kreis Cuxhaven: Polizei erhält 200 Hinweise
KREIS CUXHAVEN. Auch etwas mehr als eine Woche nach der Fernsehsendung "Aktenzeichen XY .. ungelöst", in der über die Morde an zwei Prostituierten aus Bremerhaven berichtet wurde (wir berichteten), steht das Telefon bei der Polizei nicht still.
Zeitgleich mit der Fernsehsendung hatte die Polizei Phantonbilder zweier möglicher Täter veröffentlicht. Die abgebildeten Männer sollen im Zusammenhang mit der Tat stehen. Eine gewisse Ähnlichkeit der Männer ist nicht von der Hand zu weisen. Der oder die Unbekannten stehen im Verdacht, 1992 Vanessa Wardelmann und 1993 Anja Witt, die auf den Straßenstrich in Bremerhaven-Lehe gingen, erwürgt zu haben.
"Uns erreichten bis heute rund 200 Hinweise, und das Telefon klingelt nach wie vor", äußert der Leiter der Ermittlungsgruppe "Cold Case", Kriminalhauptkommissar Rainer Brenner. Aufgrund des starken Hinweisaufkommens wurde die Ermittlungsgruppe auf acht Beamte aufgestockt. Dazu zählen auch Beamte der Polizei Bremerhaven. Sie ziehen unter anderem mit Flugblättern von Tür zu Tür, um an möglichst viele Informationen zu gelangen. Brenner betont: "Der Täter könnte sich durchaus im damaligen Drogenumfeld der Frauen aufgehalten haben. Es ist aber nicht auszuschließen, dass hier ein Serientäter unterwegs war, der aus sexueller Motivation die Frauen getötet hat."
Die Polizeidirektion Oldenburg hat für entscheidende Hinweise, die zu einer rechtskräftigen Verurteilung der beziehungsweise des Täters führen, eine Belohnung von bis zu 5000 Euro ausgesetzt. Diese Belohnung ist ausschließlich für Privatpersonen und nicht für Amtsträger bestimmt, zu deren Berufspflicht die Verfolgung von strafbaren Handlungen gehört, teilt die Polizei mit.