Raiffeisen Weser-Elbe: Trotz Risiken stabile Entwicklung
ELMLOHE. Spricht man über das Geschäftsjahr 2020/21 wirkt es aus heutiger Sicht, als wäre es Jahrzehnte her. Doch genau darum ging es bei der Generalversammlung der Raiffeisen Weser-Elbe eG in der Elmloher Geestland-Halle.
"Wir berichten zum Teil über Ereignisse, die bis zu zwei Jahre her sind", meinte der hauptamtliche Vorstand Dr. Hauke Bronsema eingangs seines Geschäftsberichts. Maßnahmen zum Infektionsschutz, Lieferengpässe und deutliche steigende Preise prägten das zurückliegende Geschäftsjahr. Die aktuellen schwerwiegenden sozialen und wirtschaftlichen Verwerfungen infolge des Ukraine-Krieges waren da noch nicht absehbar.
Leichter Umsatzrückgang
Die Genossenschaft verzeichnete einen leichten Umsatzrückgang von 144 auf 139 Millionen Euro, der mit Rückgängen im Energiebereich erklärt wird. Viele Kunden hätten sich zuvor wegen der günstigen Preise mit Heizöl bevorratet. Daher brach die Absatzmenge um 39 Prozent ein. Positiv habe sich hingegen der Absatz an den Genossenschaftstankstellen entwickelt, so Bronsema.
Die Umsätze im Agrargeschäft blieben stabil. Allerdings ging die Vermarktungsmenge an Getreide und Raps witterungsbedingt auf 69 000 Tonnen zurück. Futterbaubetriebe hatten dafür nach mehrere trockenen Jahren wieder bessere Wachstumsbedingungen.
Raiffeisenmärkte wachsen
Der außerlandwirtschaftliche Bereich der Raiffeisen Weser-elbe entwickelt sich überdurchschnittlich. Die Raiffeisen-Märkte haben ihre Umsätze deutlich gesteigert, auch weil viele Kunden im Zuge der pandemiebedingten Einschränkungen sich auf die Gestaltung von Haus und Garten konzentriert haben. Auch der Baustoffbereich habe trotz hoher Preise von einer gestiegenen Nachfrage profitiert. Der Umsatz wuchs hier um 11,8 Prozent.
Aufgrund eines guten Jahresergebnisses in 2020/21 zahlt die Genossenschaft ihren Mitgliedern eine Dividende von 4 Prozent aus.
Trotz der kriegsbedingten Unsicherheiten und Risiken angesichts hochvolatiler Märkte sei die Raiffeisen Weser-Elbe auch im auslaufenden Geschäftsjahr stabil unterwegs, so Bronsema. Ein Schlüssel für den wirtschaftlichen Erfolg sei, dass die Genossenschaft breit aufgestellt sei.
Vorstand und Aufsichtsrat gewählt
Bei den Vorstandswahlen wurde dessen Vorsitzender Johann Wahlers (Elmlohe) im Amt bestätigt. Vorstandsmitglied Rainer Haack (Meckelstedt) wurde für 25 Jahre genossenschaftliches Engagement geehrt und scheidet altersbedingt aus. An seine Stelle rückte Ralf Griemsmann (Flögeln) in den Vorstand nach. Zusätzlich wurde Steffen Gellert (Balje) als weiteres Mitglied in den Vorstand gewählt.
Im Aufsichtsrat wurden Vorsitzender Matthias Swiontek (Großenhain), sein Stellvertreter Jens-Peter Borchers-Stelling (Armstorf) und die Mitglieder Sven Claussen (Köhlen), Bernd Döscher (Lüdingworth) und Jörg Duwald (Alfstedt) im Amt bestätigt. Neu in den Aufsichtsrat hinzugewählt wurde Mathias Janke (Cuxhaven).
Mitarbeiter geehrt
Michael Rehbock, Abteilungsleiter im Genossenschaftsverband Hannover, ehrte Herbert Hellwig, der für die Raiffeisen als Kraftfutterfahrer tätig ist, für sein 25-jähriges Betriebsjubiläum. Geehrt wurde auch der Leiter des Rechnungswesen, Henning Mahlstedt für 40-jährige Betriebszugehörigkeit. Eine Ehrung wurde auch Robert Hülsen zuteil. Er ist bereits 45 Jahre als Kraftfahrer im Bereich Dünger und Energie für das Unternehmen tätig.
Die Genossenschaft
Raiffeisen Weser-Elbe eG, Raiffeisenstraße 10, Geestland (Bad Bederkesa)
Standorte: 17
Mitarbeiter rund 250 (Voll- und Teilzeit), davon 20 Auszubildende
Mitglieder: 1174
Gesamtwarenumsatz 2020/21:
139 Millionen Euro
Landwirtschaftliches Warengeschäft: 94 Millionen Euro
Futtermittel: 41 Millionen Euro
Düngemittel: 8,4 Millionen Euro
Energie: 27,6 Millionen Euro
Baustoffe: 18,2 Millionen Euro
Raiffeisenmärkte: 10,3 Millionen Euro