
Wurster Nordseeküste: Grüne Energie ein zentrales Thema in der Politik
WURSTER NORDSEEKÜSTE. Bei der Sitzung des Umweltausschusses der Gemeinde Wurster Nordseeküste waren Erzeugung von grüner Energie und Energiesparen im Fokus.
Wie können wir mehr grüne Energie gewinnen und wo Einsparpotenziale nutzen? In der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Nachhaltigkeit, Umwelt, Bauen und Wirtschaft der Gemeinde Wurster Nordseeküste stimmten die Mitglieder für ein 9-Punkte-Papier.
"Windenergie sichern, entwickeln, erweitern", heißt ein Antrag der CDU, der auf der jüngsten Sitzung des Bauausschusses nicht nur große Zustimmung, sondern Erweiterung um Erweiterung erhielt. Die Gemeindeverwaltung solle prüfen, so heißt es, welche Möglichkeiten es nach den jüngsten Gesetzesänderungen auf Bundes- und Landesebene gebe, um Windparks zu sichern und ein Repowering, also das Erneuern bestimmter Bestandteile für mehr Leistung, zu ermöglichen, rückgebaute Windparks zu reaktivieren und mögliche Standorte zu identifizieren. Schließlich sei die Gemeinde aufgrund ihrer Küstenlage wie keine zweite im Landkreis Cuxhaven prädestiniert für diese Art der Energiegewinnung.
Genutzte Einsparpotenziale
SPD und Grüne stimmten dem Vorschlag grundsätzlich zu, wollten aber noch ergänzen. Aus drei sollten sechs Punkte werden, die durch die Verwaltung zu überprüfen seien. Man müsse zum Beispiel die Bürgerbeteiligung bei der Energiewende für grünen Strom stärken. Deswegen sollten auch die Möglichkeiten für kleine Windenergieanlagen und Anforderungen für Solarflächen geprüft werden. Aber auch die Beteiligung der Gemeinde an Wind- und Solarparks müsse betrachtet werden. Ein weiterer Antrag der CDU, der kurzfristig eingereicht wurde, sollte diese beiden noch ergänzen.
"Dabei geht es nicht nur darum, wie man Energie gewinnt, sondern wie man sie verbraucht", fasste Gemeindebürgermeister Marcus Itjen (parteilos) zusammen. Energiesparmaßnahmen, Preissteigerungen, gegebenenfalls bisher nicht genutzte Einsparpotenziale bei der Straßenbeleuchtung und die Überprüfung anderen Flächen als Dächer für die Nutzung von Photovoltaik sollten ebenfalls betrachtet werden.
"Jetzt muss aber auch mal gut sein", rief der Bürgermeister die Runde auf, die aus ursprünglich drei nun neun Punkte auf das Papier brachte. Es sei gut, Energieerzeugung und Verbrauch in einem Papier zu haben, aber größer sollte der Umfang nun nicht mehr werden. Der Bitte kamen die Ausschussmitglieder nach und gaben einstimmig ihr Handzeichen für das Neun-Punkte-Papier.
Artenvielfalt
SPD und Grüne hatten zudem einen Runden Tisch zur biologischen Vielfalt und die Prüfung für Mittel beantragt, um eine Stelle im Klimaschutzmanagement einzurichten. Kerstin Norda von der Naturschutzbehörde des Landkreises stellte als Gast den Niedersächsischen Weg vor und den Lenkungskreis, der auf Kreisebene zu dem Thema eingerichtet würde und dem auch Itjen angehöre. Um Doppelstrukturen zu vermeiden, einigten sich alle Beteiligten darauf, die ersten Ergebnisse des Lenkungskreises abzuwarten und dann erneut über den "Runden Tisch" auf Gemeindeebene zu sprechen.
Um dem Wunsch für Nachhaltigkeitsthemen nachzukommen, brachte der Bürgermeister selbst einen Vorschlag ein. Das "Kommunale Nachhaltigkeit Niedersachsen" (Kommn) sei ein Projekt des kommunalen Umweltverbands Uan und ausgerichtet auf die nachhaltige Entwicklung in kleinen und mittleren Kommunen.
Der Verein in Trägerschaft des Niedersächsischen Städte- und Gemeindebundes unterstütze Kommunen dabei, ein auf die Gemeinde zugeschnittenes Nachhaltigkeitskonzept zu entwickeln - kostenlos. "In dem Angebot finden Sie alles, was wir heute und auch in der letzten Ratssitzung diskutiert haben, zum Thema Nachhaltigkeit", sagte Itjen, der damit alle Fäden zusammenbringen wolle. Der Vorschlag stieß auf große Zustimmung. Bald solle ein Termin gefunden werden, bei dem das Projekt allen Interessierten vorgestellt werde.
Von Katja Gallas