Weserfähre Bremerhaven-Blexen fährt Millionen-Verlust ein
BREMERHAVEN/NORDENHAM. Die Weserfähre Bremerhaven-Blexen hat im ersten Corona-Jahr 2020 einen Verlust von gut 1,2 Millionen Euro eingefahren. Das ist ein Drittel mehr als sonst.
Die Städte Nordenham und Bremerhaven mussten jetzt einen zusätzlichen Verlustausgleich leisten. Für Nordenham sind das 76.000 Euro. Insgesamt muss Nordenham 309.000 Euro ausgleichen. Bremerhaven zahlt den dreifachen Betrag, weil die Seestadt 74,9 Prozent der Anteile hält, Nordenham 25,1.
Fähre kürzt Weg zur Arbeit ab
Die Fähre ist eine wichtige Verbindung zwischen den beiden Städten, insbesondere für Berufspendler. Laut einer Studie der Oldenburgischen Industrie- und Handelskammer fahren 950 Einpendler von der östlichen Weserseite, von Bremerhaven oder dem Cuxland zum Arbeiten nach Nordenham. Und 800 Nordenhamer arbeiten auf der anderen Weserseite. Viele der Pendler nutzen dafür die Fähren "Nordenham" und "Bremerhaven". Die Fährverbindung kürzt den Weg zur Arbeit für viele deutlich ab.
Corona Ursache für höhere Verluste
Der Fährverkehr über die Weser ist seit jeher ein Verlustgeschäft. Doch üblicherweise liegen die Verluste nicht bei 1,2 Millionen Euro, sondern bei 700.000 bis 800.000 Euro im Jahr. Durch Corona sind die Erlöse der Fähre 2020 um rund 40 Prozent zurückgegangen. Die Zahl der Passagiere sank um 36.000. Einen staatlichen Rettungsschirm für Fähren gab es nicht. Das heißt, die Gesellschafter müssen den Verlust allein stemmen.
Keine Urlauber oder Freizeitpendler
Der coronabedingte Rückgang liegt natürlich nicht an den Berufspendlern, aber an den Urlaubern und den Freizeitpendlern, die nach Bremerhaven fahren, um dort einkaufen zu gehen, ein Museum zu besuchen oder eine Theateraufführung. Und in die andere Richtung ebenso. Dieses Geschäft hat durch Corona stark gelitten. Die Zahlen für 2021 liegen noch nicht abschließend vor, aber auch da zeichne sich ab, dass der Verlust höher ausfällt als üblich, sagt Geschäftsführer Robert Haase.