Am Freitag erreichte Joyce Hübner Cuxhaven. Foto: Joyce Hübner
Am Freitag erreichte Joyce Hübner Cuxhaven. Foto: Joyce Hübner
Laufabenteuer Deutschland

120 Marathons in 140 Tagen: Die größten Herausforderungen und Faszination Nordsee

von Florian Zinn | 12.08.2023

Die 35-jährige Joyce Hübner aus Berlin meistert die Challenge ihres Lebens: 120 Marathons an 140 Tagen - so umrundet sie Deutschland. Nun hat sie Cuxhaven erreicht. Im Interview spricht sie über die größten Probleme und über die Faszination Nordsee.

Sie läuft an der Grenze - der Grenze Deutschlands, aber auch der eigenen. Jeden Tag. 120 Marathons in 140 Tagen: Die 35-jährige Joyce Hübner (Instagram: runninggirl.joyce) aus Berlin stellt sich der Herausforderung ihres Lebens. Sie umrundet Deutschland. Im Laufschritt. Am Freitag hat sie Cuxhaven erreicht. Am Samstag ging es weiter in Richtung Balje.

88 Tage läufst du nun schon. Wie sieht es mittlerweile mit der Kondition aus?
Ich denke, dass ich eine ganz gute Ausdauergrundlage habe. Die Kondition ist eher nicht mein Problem, sondern die Wetterverhältnisse und die schweren Beine, die ich mittlerweile habe.

Was waren bisher die schwierigsten Probleme, die während deiner Routen auftraten?
Das größte Problem sind tatsächlich die schweren Beine. Ich steige jeden Morgen aus dem Bett und denke es geht eigentlich nicht mehr und dann geht es irgendwie doch noch. Als ich in den Alpen unterwegs war, hatte ich einen Magen-Darm-Infekt, das war sehr anstrengend zu laufen. Ich hatte hier und da ein paar kleine körperliche Probleme wie zum Beispiel mit der Pomuskulatur oder der Achillessehne.

Wäre Aufgeben eine Option?
Aufgeben war nie eine Option - von vornherein nicht. Schon bevor ich gestartet bin habe ich mir das Ziel in den Kopf gesetzt, dass ich diese ganze Aktion schaffen möchte. Deswegen stand Aufgeben auch noch nie zur Debatte. 

Dem entgegen: Was war das schönste, was dir auf deinen Laufrouten bisher widerfahren ist?
Das schönste was mir bisher passiert ist und mir eigentlich auch die ganze Zeit begegnet ist die unfassbare Natur und diese Vielfältigkeit, die Deutschland eigentlich zu bieten hat. Man muss nicht irgendwo hinreisen, um tolle Dinge zu erleben, sondern man hat sie direkt vor der Haustür.

Außerdem habe ich jeden Tag Menschen um mich herum, die mich faszinieren und mich mit ihren persönlichen Geschichten überraschen. Jedes Alter und jede Berufsgruppe ist gefühlt schon mit dabei gewesen

Wie hast du dich vorbereitet?
Meine Vorbereitung startete schon im vergangenen Jahr im Herbst. Da bin ich zum Test drei Marathons in drei Wochen gelaufen. Alle drei in einer relativ flotten Zeit. Dann habe ich mir gedacht, dass wenn ich etwas langsamer laufe, auch jeden Tag einen Marathon laufen kann. Anfang des Jahres habe ich dann meine Kilometer pro Woche hochgeschraubt, sodass ich 100 bis 120 Kilometer die Woche gelaufen bin. Hinzu kam dann noch der Kraftsport.

In Bremerhaven gab es zur Feier des Tages ein Fischbrötchen. Was gab es in Cuxhaven?
Tatsächlich hatte ich erst ein Fischbrötchen, seitdem ich am Meer laufe. In Cuxhaven gab es für mich einen großen Teller Nudeln.

Hattest du in Cuxhaven auch Zeit, etwas zu unternehmen oder zu besichtigen?
Meine Sightseeing-Tour findet eigentlich immer währen der Marathons statt. Danach ist eigentlich auch Schluss, denn mein Terminkalender ist relativ voll mit Essen gehen, Regeneration und Social Media. Das ist bisschen Schade, aber ich hab ja jeden Tag 42 Kilometer Zeit, mir die Umgebung anzuschauen.

Als Berlinerin: Hat es dich schon vorher einmal nach Cuxhaven beziehungsweise hoch in den Norden verschlagen?
Ich habe es vor meinem Projekt tatsächlich noch nie so richtig an die Nordsee geschafft. Ich war einmal in meinem Leben auf Sylt, aber das ist schon Jahrzehnte her. Für mich ist das hier alles ein richtiges Erlebnis. Ebbe und Flut kannte ich bisher nur aus dem Fernsehen.

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Florian Zinn

Redakteur
Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung

fzinn@no-spamcuxonline.de

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