Marco Willud feiert im September sein 25-jähriges Jubiläum als Abteilungsleiter der Basketball-Spate beim TSV Lamstedt. Foto: May
Marco Willud feiert im September sein 25-jähriges Jubiläum als Abteilungsleiter der Basketball-Spate beim TSV Lamstedt. Foto: May
Ehrenamtliches Engagement

Basketball-Urgestein aus Lamstedt will irgendwann seine Enkelkinder trainieren

von Denice May | 25.03.2025

Seit 44 Jahren ist Marco Willud dem TSV Lamstedt treu. Als Spieler, Trainer und Schiedsrichter hat er den Basketballsport geprägt. Trotz Rückschlägen bleibt seine Leidenschaft ungebrochen - und er hat noch große Pläne.

Wenn der dumpfe Klang des Basketballs durch die Lamstedter Sporthalle hallt, dann ist Marco Willud nicht weit weg. Meistens steht am Spielfeldrand, beobachtet konzentriert die Spielerinnen oder Spieler, ruft ihnen Anweisungen zu, gestikuliert. Es ist ein vertrautes Bild in Lamstedt, denn seit Jahrzehnten prägt er dort den Basketballsport wie kaum ein anderer.

Bereits als Sechsjähriger trat Marco Willud dem TSV Lamstedt bei. 44 Jahre später ist der heute 50-Jährige nicht nur Spieler, sondern auch Trainer, Schiedsrichter und Abteilungsleiter. Die Leidenschaft für den Sport entflammte durch eine Schul-AG, die der damalige Lehrer Reiner Lange leitete. "So bin ich zum Basketball gekommen", erinnert sich Marco Willud.

Seine Karriere war von Erfolgen, aber auch von Rückschlägen geprägt. 2003 wurde er zum "Sportler des Jahres" gekürt. Doch ein Jahr später erlitt er eine folgenschwere Verletzung, die seine aktive Laufbahn nachhaltig beeinträchtigte. Beim Joggen im Wald spürte er plötzlich einen Schmerz in der Achillessehne. "Ich habe mich vertreten und sofort gespürt, dass etwas nicht stimmt", berichtet er. Trotz zahlreicher Behandlungen erlangte er nie wieder seine alte Fitness. "Ich habe zwar noch gespielt, aber nie wieder auf meinem früheren Level."

Erfolge als Trainer: Meisterschaften und Bundesliga-Erfahrung

Doch aufhören? Das kam für ihn nicht infrage. Stattdessen verlegte Marco Willud seinen Fokus zunehmend auf das Coaching. Er trainierte Jugendmannschaften, die 1. Herren und auch die Damen. Mit letzteren gelang ihm 2021/2022 sein größter Erfolg: Die Meisterschaft in der 2. Regionalliga. "Wir sind dann wegen des kleinen Kaders aber nicht in die 1. Liga aufgestiegen", erzählt er. Auch in der Jugendarbeit sammelte er beeindruckende Erfolge. Als Co-Trainer der weiblichen U17-Bundesliga-Mannschaft in der Saison 2011/2012 war er auf höchstem Niveau tätig.

20 Stunden Basketball pro Woche - neben dem Vollzeitjob

Seine eigene Spielerkarriere krönte er mit dem Aufstieg in die Oberliga. Seine Leidenschaft ging weit über das normale Maß hinaus: In seiner aktivsten Zeit investierte Marco Willud 20 bis 25 Stunden pro Woche in den Basketballsport - zusätzlich zu seinem Vollzeitjob. Heute sind es immerhin noch 10 bis 12 Stunden. Seit 15 Jahren steht er zudem als Schiedsrichter auf dem Feld. "Auch diese Aufgabe macht mir Spaß - auch wenn ich als Spieler und Trainer nicht immer der Meinung der Schiedsrichter war", schmunzelt er.

Anerkennung für sein Engagement

Sein unermüdliches Engagement blieb nicht unbemerkt. Der Niedersächsische Basketballverband verlieh ihm erst kürzlich die Goldene Ehrennadel für seine "außerordentlichen Verdienste um den Niedersächsischen Basketball". Auch der Landkreis Cuxhaven ehrte ihn im vergangenen Jahr am Ehrenamtstag unter dem Titel "Mit kleinen Taten Großes bewirken" für sein ehrenamtliches Engagement. "Ich bin nicht so der Typ für Ehrungen, aber gefreut habe ich mich trotzdem."

Blick in die Zukunft

Im September feiert Marco Willud übrigens sein 25-jähriges Jubiläum als Abteilungsleiter der Basketball-Sparte des TSV Lamstedt. Ans Aufhören denkt der 50-Jährige noch lange nicht. Im Gegenteil - er hat noch Pläne: "Wir hoffen, dass wir nächstes Jahr wieder eine Herrenmannschaft aufstellen können. Einen Trainer suchen wir noch." Ob er es selbst übernehmen würde? "Wenn sich keiner findet, dann ja. Das sind alles gute Jungs", sagt er lachend.

Ein weiterer Traum ist noch in weiter Ferne, aber bereits fest in seinem Blick: "Ich würde gerne irgendwann meine drei Enkelkinder trainieren." Seine Tochter und Stieftöchter hat er bereits erfolgreich betreut. Nun hofft er, dass auch die nächste Generation den Weg in die Halle findet. Doch bis dahin bleibt ihm noch Zeit. Die drei Jungs sind nämlich erst fünf, zwei und ein Jahr alt. "Aber wenn sie irgendwann in die Halle kommen, wäre das für mich etwas ganz Besonderes."

Marco Willud vom TSV Lamstedt als Trainer der Damenmannschaft im Jahr 2022. Foto: Unruh

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Denice May

Redakteurin
Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung

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