Cuxhavener Sportexperte gibt Tipps: So trainieren Jugendliche sicher im Fitnessstudio
In den vergangenen Jahren hat sich ein Trend in deutschen Fitnessstudios abgezeichnet: Immer mehr Jugendliche entdecken das Trainieren mit Gewichten und Geräten für sich. Doch ist das überhaupt gesund? Ein Experte aus Cuxhaven gibt Antworten.
Von Hannes Konradi
Die Motivation, das Fitnessstudio aufzusuchen, ist bei den Jugendlichen vielseitig. Ein Großteil der jungen Sportler möchte Ihre körperliche Fitness verbessern und Selbstbewusstsein generieren. So auch der 16-jährige Eduard Maksymenko aus Cuxhaven. "Das Training macht mir viel Spaß. Außerdem ist es schön, die Ergebnisse harter Arbeit und Disziplin zu sehen". Fünfmal die Woche trainiert der Cuxhavener im Fitnessstudio. Er hat das Krafttraining schon mit 14 Jahren angefangen. Damals lag das Mindestalter bei dem Fitnessstudio, in dem er regelmäßig trainiert, noch bei 16 Jahren, doch aufgrund seiner körperlichen Voraussetzungen durfte er mit Erlaubnis der Eltern schon früher eine Mitgliedschaft abschließen.

"Beaufsichtigtes Training ist nicht schädlich"
Heutzutage ist dies bei vielen Fitnessstudios möglich. Dabei stellt sich jedoch oft die Frage, ob das Trainieren in so jungem Alter nicht sogar schädlich ist. Der Cuxhavener Sportmediziner Dr. Guido Schmitz-Elvenich sagt: "Das beaufsichtigte Training ist meiner Meinung nach nicht schädlich. Der Ehrgeiz, schwere Gewichte häufig zu bewegen, ist falsch. Man sollte auf die richtige Bewegung und Ausführung achten." Eduard Maksymenko wurde ein Trainingsplan zusammengestellt, der auf sein Alter und seinen Körper abgestimmt ist. "Am Anfang habe ich viel mit meinem eigenen Körpergewicht trainiert und wurde langsam an das Training mit Geräten herangeführt." Das Trainieren mit eigenem Körpergewicht ist nicht nur gut zum Heranführen an den Kraftsport. Laut des Fachmannes für Sportmedizin bringt auch dies gute Ergebnisse und wechselt die Belastung des Körpers ab.
Doch es gibt auch Übungen, von denen gerade junge Athleten die Finger lassen sollten, weiß Dr. Schmitz-Elvenich: "Es sollten auf jeden Fall zu schwere Gewichte an langen Hebeln vermieden werden. Situationen wie dauerhafte Schmerzen, die über einen Tag andauern sollten, ernst genommen werden und zu einer Trainingspause führen. Kein falscher Ehrgeiz. Und insbesondere sollten keine Nahrungsergänzungsmittel zugeführt werden." Proteinshakes oder ähnliche Mittel sollten laut Schmitz-Elvenich, wenn überhaupt, erst im Erwachsenen-Alter genommen werden.

Viel wichtiger sei es, beim Training Spaß zu haben und gelegentlich auch mal in einer Gemeinschaft zu trainieren. Bei dem 16-jährigen Eduard hängen diese Aspekte zusammen: "Das Training mit Freunden macht auf jeden Fall mehr Spaß als alleine". Aber auch alleine geht er gerne trainieren, weil er sich dort mit ein bisschen Musik auf den Ohren voll auf sich selbst konzentrieren kann. Durch sein Training hat er nicht nur physische Ziele, wie Muskelaufbau, erreicht, er ist ebenfalls mental stärker und deutlich selbstbewusster geworden. Auch Dr. Schmitz-Elvenich sagt: "Sport im jungen Alter prägt enorm die persönliche Entwicklung". Daher kann der Trend bei verantwortungsvoller Durchführung durchaus positive Auswirkungen auf die körperliche und mentale Gesundheit der Jugend haben.