Keine Gnade für die Wade: So lief Bike Navy auf dem Flughafen in Nordholz
Bike Navy in Nordholz wächst. Mit 450 Teilnehmern war die Freude über mehr Anmeldungen zu den Rennen der Sportveranstaltung anlässlich des fünfjährigen Jubiläums beim Organisations-Team nicht zu überhören.
Von Heidi Giesecke
Nach zwei Radausfahrten, Freitag nach Otterndorf und Sonnabend an die Wurster Nordseeküste, waren einige "Mehrfachfahrer" schon mal gut eingefahren. Über die Erweiterung des Events mit den Radwanderungen ist Veranstalter Christian Stoll glücklich. "Ich könnte mir eine ganze Rad- und Sportwoche für den Landkreis vorstellen. Das Highlight wäre am Sonntag das Event Bike Navy auf dem Flugplatz der Marineflieger in Nordholz", so der Veranstalter.
Viele fleißige Hände hatten bereits am frühen Morgen trotz strömenden Regens mit dem Aufbau von Ständen, einer Hüpfburg, der Bühne und der Technik an der Startzone begonnen. Und natürlich auch die Startbahn sicher gemacht.
Zuschauer durften auch auf die Strecke
Das außergewöhnliche Gelände des Marinefliegerstützpunktes ist normalerweise für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Doch am Tag der Veranstaltung war es eine besondere Strecke für die Sportler, denen sich die unendliche Weite der Start- und Landebahn offenbarte. Ein Shuttlebus ermöglichte Zuschauern ebenfalls diesen besonderen Blick. Erstmals im Programm von Bike Navy war ein 10-km-Rennen für Inliner zu finden. Einsam, aber nicht verlassen, stand Frauke Ryll aus Cuxhaven am Start. Seit sechs Jahren skatet sie regelmäßig und legte die gut präparierte Strecke in knapp 31 Minuten zurück. Vielleicht schreckte weitere Teilnehmer der Regen ab, der aber pünktlich zum Start aufgehört hatte. Danach wurde es lebhaft am Start vor dem Aeronauticum. Die "Lütten" eröffneten ihren Kilometer-Lauf. Auch wenn sich das Feld schnell auseinanderzog, wurde von jedem Teilnehmer das Ziel erreicht, selbst in Gummistiefeln. Zwei Frauen aus Hagen im Bremischen und Bremerhaven begannen nach den 5- und 10-Kilometer-Rennen den 5-km-Walk und genossen die Umgebung. "Das Gelände ist wunderbar, was da an Tieren zu hören war, ist einmalig", freute sich die Bremerhavenerin, die zweimal wöchentlich an einer Walking-Gruppe teilnimmt. Das ist das Besondere an der Veranstaltung, jeder kann teilnehmen, egal in welchem Alter. Ob Sportskanone oder mit Handicap, spielt keine Rolle. Hans Wilhelm Hubert aus Köln war mit 85 Jahren der älteste Teilnehmer vom Bike Navy.
Die offizielle Eröffnung durch den Schirmherrn Admiral Frank Lenski, Vizeinspekteur der Marine, wurde begleitet durch die Ruderin und Olympiasiegerin Annekatrin Thiele. Mit einem stillen Gedenken an den Kapitänleutnant Jörg Hinrichs, der im Alter von 42 Jahren plötzlich verstorben war, und der Deutschen Nationalhymne starteten die unterschiedlichen Rennen auf Rädern.
Möglichst langsam im Ziel ankommen
Jule Prins, niedersächsische Cross-Meisterin zeigte volle Beherrschung an ihrem Fahrrad beim "Last Man Standing" - eine Show, an der es nicht um das Erreichen der Ziellinie ging, sondern diese möglichst als Letzter zu passieren.
Die "Stars von morgen" absolvierten Kurzstrecken auf Lauf- oder Minirädern und nahmen stolz ihre Medaillen in Empfang. Neben der Show "Derny" und der Sprintshow war eins der Highlights das Zeitfahren der auf der 30-km-Strecke mit 41 Teilnehmern, davon acht Frauen. Genauso wie beim 10-km-Start - ein offenes Radrennen für alle - und dem 20-km-Rennen für erfahrene Radsportler, nahmen Top-Sportler und heimische Prominenz, wie Jule und Marc Prins, Skroland Bullwinkel und Falko Toetzke, an den Rennen teil.
Die Rennen mit den 2er-Teams & Firmenteams, die den Abschluss bildeten, wurden durch prasselnde und gewittrige Regenschauer sehr erschwert. Das tat der guten Stimmung unter den Teilnehmern und Veranstaltern aber keinen Abbruch.

