Die Stimmung bei den Aktiven des Giant Runs war schon vor dem Start zu dem Extrem-Hindernislauf exzellent. Fotos: Witthohn
Die Stimmung bei den Aktiven des Giant Runs war schon vor dem Start zu dem Extrem-Hindernislauf exzellent. Fotos: Witthohn
Hindernislauf

Lisa Kruse verteidigt ihren Titel beim Giants Run in der Wingst

von Herwig V. Witthohn | 11.06.2023

Kaiserwetter in der Wingst, tolle Stimmung gleich zu Beginn des 5. Giants Run. Doch dann mussten die knapp 1000 Aktiven eine Strecke in Angriff nehmen, die es aber so was von in sich hatte.

Sören Stinski und sein Organisationskomitee mit Hendrik Vagts, Kolja Lohmann und Carolin Möller hatten ganze Arbeit geleistet. Im Reitstadion an der Hasenbeckallee waren zahlreiche Stände aufgebaut, Musik dröhnte aus den Boxen und zu Beginn der Veranstaltung strömten die Aktiven zum Startbereich, die die 18 Kilometer-Strecke in Angriff nehmen wollten. "Das wird ein noch härterer Parcours als zuvor", hatte Sören Stinski versprochen. Und dieses Versprechen, das sah man den Gesichtern der Finisher mehr als deutlich an, wurde gehalten.

Im Military Tire Trail galt es, die Bewegungen zu koordinieren und nicht aus dem Rhythmus zu kommen. Klettern und kriechen hieß es in den "Pipes", bei dem neuen Hindernis, dem Auto-Parcours, wurde auch Teamwork verlangt, ehe es über die Wälle (Walls) ging. Die "Giant Tires", also die Riesenreifen, waren noch riesiger als jemals zuvor, es musste balanciert werden. Die ganze Kraft der Athletinnen und Athleten wurde beim Aufstieg zum Deutschen Olymp abverlangt. 270 Meter lang, 18 Prozent Steigung bei einer Höhe von 62 Metern. Hier trennte sich die Spreu vom Weizen. Modder, Erdlöcher - die Aktiven mussten so einige Hindernisse überwinden, die nun nicht unbedingt Spaß brachten. Aber Adrenalin freisetzten.

Doch auch die Schlussphase des Extrem-Hindernislaufes hatte einiges zu bieten. Klettern über steile Holzgerüste, unter einem amerikanischen Polizeiwagen hindurch und ab in die Gegenstromanlage, dann vorbei an brennenden Tonnen und ab in einen Container, in dem nicht nur Wasser schwamm. An der Fontäne noch mal durch den Dreck robben und dann die letzten Kletterhindernisse überwinden, um auf die Zielgerade zu gelangen.

Doch wie ein Wunder wurden aus schmerzverzerrten Gesichtern plötzlich wieder strahlende Antlitze, als es eben auf diese letzten 30 Meter ging. Und hinter der Ziellinie gab es nur noch Erschöpfung und Glücksgefühle pur.

Lisa Kruse, die Vorjahressiegerin vom Team Outfit (Cuxhaven) hatte sich vorgenommen, unter ihrer letztjährigen Siegerzeit von 1:54 Stunden zu bleiben. Und ohne eine große Anstrengung auf ihrem Gesicht ablesen zu können, überquerte sie auch 2023 als erste Frau über die 18 Kilometer die Ziellinie, und zwar in 1:52:50. Eine fantastische Leistung! Auf den zweiten Platz kam Kerstin Ziebell (2:10.37) vor Daria Kottwitz (2:14:58).

Amandus Ferle (Team Outfit), Vorjahreszweiter und 2019 Sieger des Giants Runs, wollte seine letztjährige Zeit (1:33 Stunden) auch unterbieten. Doch der neue und härtere Parcours hinterließ seine Spuren. Amandus überquerte in 1:38:22 Stunden als Zweiter die Ziellinie. Da war Sieger Tim Veith (1:35:57) schon über zwei Minuten im Ziel. Er wirkte auch zum Schluss noch spritzig und sicherte sich verdient den Titel des Siegers beim Giants Run. Dritter wurde Jan Tiedemann (1:42:56).

Über die 9-Kilometer-Strecke setzte sich Mona Schmitz-Elvenich (Outfit) in 1:11:51 vor Chiara-Sue Pätzold (1:13:58) und Jessica Korella (1:14:14) bei den Frauen durch. Bei den Männern Leon Schmitz-Elvenich (Outfit, 50:59 Minuten) vor Rashid Jafari (Krause Schwimmbadtechnik, 52:47) und Lukas Schumacher (1:01:19).

Die Teamwertung über die 18 Kilometer sicherte sich Titelverteidiger Outfit Sport und Spa (Amandus Ferle, Lisa Kruse, Alexander Hennes, Falko Toetzke, Olaf Kühn, Deniz Kutluca und Stefan Timm). Über die 9 Kilometer gewann ebenfalls das Team Outfit Sport und Spa (Leon Schmitz-Elvenich, Mona Schmitz-Elvenich, Kai Völlmecke, Stefan Frenser, Dennis Rauh, Fred Brodda, Steven Fürst, Lina Ujvari und Milena Ebs).

Selbst kurz vor den letzten Hindernissen sprühte Lisa Kruse nur so vor Energie.
Amandus Ferle und Titelverteidigerin Lisa Kruse vor dem Giant Run. Amandus wurde wie im Vorjahr Zweiter, Lisa verteidigte ihren Titel und steigerte ihre Bestzeit.

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Herwig V. Witthohn

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Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung

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