
"Man muss schon verrückt sein": Cuxhavener holt sich in Sydney den siebten Stern
Der Cuxhavener Jörg Spillner hat es wieder getan: Mit dem siebten Stern in Sydney betritt er die Seven Star Hall of Fame. Doch der Weg dorthin war kein leichter. "Man muss schon etwas verrückt sein", sagt er selbst.
Er hat es wieder getan. Der Cuxhavener Jörg Spillner ist den nächsten Marathon gelaufen. Das allein ist noch nichts Besonderes, doch Spillner hat seine Sammlung erweitert. Im Jahr 2017 schloss er die prestigeträchtige World Marathon Majors Serie erfolgreich ab. Er lief Marathons in Boston, Chicago, New York, London, Berlin und Tokyo. Ende vergangenen Jahres hat die Organisation nach einem längeren Prüfungsverfahren entschieden, als siebte Stadt Sydney in diesen elitären Kreis aufzunehmen. Grund genug für Jörg Spillner, nach einigen Jahren ohne Wettkämpfe, wieder das Training in den vergangenen Monaten zu intensivieren, um sich in Sydney als einer der ersten Deutschen den siebten Major-Stern über 42,195 km zu verdienen.
Insgesamt 35.000 Läuferinnen und Läufer starteten nun in Sydney bei sonnigem Wetter auf die profilierte Strecke mit fast 400 Höhenmetern, begleitet von viel Musik und über 300.000 Zuschauern an der Strecke. Für Spillner lief es anfangs gut. "Nach 20 Kilometern hatte ich leider mit muskulären Problemen zu kämpfen, sodass ich das Tempo etwas reduzieren musste, um das Ziel zu erreichen", sagte der Cuxhavener. Nach 4:23 Stunden war es dann aber soweit. Nach einer letzten Kurve ging es im Spalier der jubelnden Fans hinab ins Ziel, das direkt vor dem Sydney Opera House aufgebaut war. "Völlig erschöpft, aber total glücklich, wurde mir dort die Finisher Medaille umgehängt", erzählt Jörg Spillner. Diese bedeutete gleichzeitig die Eintrittskarte in die Seven Star Hall of Fame, in der der Cuxhavener demnächst als einer von nur weltweit 3000 Läufern (davon etwas mehr als 100 Deutsche) gelistet sein wird. "Man muss schon ein wenig verrückt sein, um für einen Marathon solche Reisedistanzen mit reichlich Jetlag zurückzulegen, aber die vielen spannenden Begegnungen mit anderen Menschen von der ganzen Welt entschädigen für alles. Denn unabhängig von Hautfarbe und Herkunft verbindet das gemeinsame Ziel alle miteinander. Ein großes Kompliment an die Australier, die diese Veranstaltung professionell mit großer Gastfreundschaft ausgerichtet haben", sagt Spillner.
Die Organisation der World Marathon Majors hat übrigens beschlossen, die Anzahl der Läufe in den nächsten Jahren auf maximal neun Städte zu erhöhen. Derzeit durchlaufen zwei Städte die Prüfungsverfahren - Kapstadt (mögliche Aufnahme 2026) und Shanghai (mögliche Aufnahme 2027). Damit wären dann auch der afrikanische Kontinent und China vertreten. Dann wird mit Sicherheit auch Jörg Spillner seine Laufschuhe wieder schnüren. "Das kann passieren. Ich bleibe jetzt auf jeden Fall am Ball", sagt er.