Der Partnerschaftkomiteevorsitzenden Paul Sdun (r.) überreichte im Beisein des Cuxhavener Oberbürgermeisters Uwe Santjer (M.) das Gegenstück zur Cuxhavener Plakette an Oberbürgermeister David Robo. Foto: Reese-Winne
Der Partnerschaftkomiteevorsitzenden Paul Sdun (r.) überreichte im Beisein des Cuxhavener Oberbürgermeisters Uwe Santjer (M.) das Gegenstück zur Cuxhavener Plakette an Oberbürgermeister David Robo. Foto: Reese-Winne
Erste Pläne für 2024

60 Jahre Städtepartnerschaft Cuxhaven-Vannes: Jubiläumsjahr beflügelt für die Zukunft

von Maren Reese-Winne | 24.10.2023

Das Partnerschaftskomitee Cuxhaven-Vannes blickt auf ein ereignisreiches Jubiläumsjahr zurück, aus dem die seit 60 Jahren bestehende Städtepartnerschaft neue Energie bezogen hat. Selbstverständlich war das nicht - aber es macht Lust auf mehr.

Am meisten freuten sich Paul Sdun und Rüdiger Pawlowski vom Partnerschaftskomitee Cuxhaven-Vannes immer über die Momente, in denen die Aktivitäten für die breite Gesellschaft erlebbar wurden.

Zum Beispiel, als beim Ehrenamtstag auf dem Kaemmererplatz das Werk des Künstlers Andreas Green vor aller Augen an Oberbürgermeister Uwe Santjer weitergereicht wurde: Die vom Cuxhavener Komitee in Auftrag gegebene Plakette schmückt inzwischen das Cuxhavener Rathaus. Das Gegenstück war kurz zuvor in Vannes vor Hunderten Gästen an Oberbürgermeister David Robo übergeben worden.

Große Besucherschar aus Cuxhaven unterstrich den Stellenwert

Das Besuchswochenende über Himmelfahrt mit rund 250 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus Cuxhaven bildete den Höhepunkt der Jubiläumsaktivitäten. Mit dabei waren auch die Delegationen aus den Ortsteilen, die ihre lokalen Partnergemeinden rund um Vannes besuchten. Die Präsenz des Cuxhavener Oberbürgermeisters habe dieser Visite eine enorme Tragweite verliehen, betonen Rüdiger Pawlowski und der Komiteevorsitzende Paul Sdun, der sich erinnert: "Er hat wirklich sämtliche Begegnungen und Gespräche begleitet und so ein deutliches Signal ausgesendet."

Verständigung gerade jetzt wichtiger denn je

"Nämlich das, dass diese Partnerschaft weitergehen soll", so Rüdiger Pawlowski. Das habe Uwe Santjer nicht nur in  offiziellen Reden, sondern auch bei der gemeinsamen Komiteesitzung aus beiden Städten betont, an der auch Spitzen aus dem Vanneter Rathaus teilnahmen.

Die Probleme, die alle europäische Länder teilten, dürften Partnerschaftsaktivitäten nicht beeinträchtigen, sondern müssten diese gerade noch stärken, so Rüdiger Pawlowski: "Gerade jetzt müssen wir die Arbeit der Verständigung weiterführen."

Bürgerfonds ist ein praxisnahes Instrument

Das ist auch Ziel des 2019 gegründeten Deutsch-Französischen Bürgerfonds, dessen Fördermittel  zahlreiche Jubiläumsaktivitäten gestützt, wenn nicht sogar überhaupt möglich gemacht haben. "Und das wirklich benutzerfreundlich", freuen sich Paul Sdun und Rüdiger Pawlowski. Antragstellung und Dokumentation seien so transparent gewesen, dass sie nicht mal auf das umfangreiche Unterstützungsangebot hätten zurückgreifen müssen.

Paul Sdun: "Die Unterstützung der Stadt Cuxhaven und des deutsch-französischen Bürgerfonds haben für viele Menschen in beiden Städten sichtbar gemacht, wie wichtig Partnerschaft und Freundschaft zwischen Deutschland und Frankreich sind."

Das Programm unterstützt auch Veranstaltungen wie die beiden Konzerte, bei denen im Schloss Ritzebüttel und im Stadttheater auf die Ursprünge der Partnerschaft und auf die anstehende Jubiläumsfahrt hingewiesen wurde. Außerdem waren die Konzerte mit Jean-Claude Séférian (Februar) und die Aznavour-Matinee mit Stephan Hippe (März) ein musikalisches Erlebnis. Schon vorher hatten AAG-Schülerinnen und Schüler um Susanne Melchert  Lieblingsorte  aus beiden Städten für einen Fotokalender in Szene gesetzt.

Das "Dîner en blanc"  im August, leider bei Schietwetter, beschloss die Reihe der Veranstaltungen. Für 2024 kündigt Paul Sdun ("Freundschaft besteht nicht nur, wenn Jubiläum ist") schon mal eine wetterfestere Variante dieser beliebten Veranstaltung an.

Kooperationen anschieben und ausbauen

Überhaupt sind die Augen der Komiteemitglieder bereits auf das kommende Jahr gerichtet: Für die Kooperation der Volkshochschule der Stadt Cuxhaven und der "Université de tous ages" ("Universität für jedes Alter") in Vannes hat es bereits Treffen gegeben, auch soll die Tradition der Arbeitsaufenthalte gestärkt werden - beide Verwaltungen wollen weiterhin pro Jahr jeweils fünf Jugendlichen aus der anderen Stadt die Teilnahme ermöglichen.

Das Komitee (übrigens immer offen für neue Interessierte), das demnächst zur letzten Sitzung in diesem Jahr zusammenkommt, heckt außerdem weitere Pläne aus und denkt dabei etwa an eine Kinomatinee oder einen französischen Flohmarkt. Ein Wunschtraum besteht darin, in Vannes wieder mehr Schulen für die Komiteearbeit zu begeistern und so die Jugendlichen zu erreichen.

Das ist der Bürgerfonds

Der im April 2020 errichtete Deutsch-Französische Bürgerfonds berät, vernetzt und finanziert Projekte, die die deutsch-französische Freundschaft und Europa in der Breite der Bevölkerung erlebbar machen. Vereine, Städte- und Partnerschaftsvereine oder -komitees, Städte, Gemeinden und Landkreise, Wissenschafts-, Bildungs- und Ausbildungszentren, Sozialunternehmen, Stiftungen, Bürgerinitiativen und informelle Gruppen können Förderanträge stellen. Der Fonds wird vom Deutsch-Französischen Jugendwerk (DFJW) umgesetzt und zu gleichen Teilen von der Bundesregierung und der französischen Regierung finanziert. 2023 stand dafür ein Jahresbudget von fünf Millionen Euro zur Verfügung.

Zahlreiche Gäste aus Cuxhaven verfolgten im Mai die Zeremonie im prachtvollen Vanneter Rathaus. Foto: Reese-Winne
Ziel der Komitee-Aktivitäten war, die Partnerschaft der breiten Bevölkerung nah zu bringen - mit Veranstaltungen, Begegnung und Informationen. Das soll natürlich über ds Jubiläumsjahr hinaus so weitergehen. Foto: Reese-Winne
Bei einer Matinee im Cuxhavener Stadttheater waren Erinnerungen an den Beginn der Städtepartnerschaft - hier die Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde - ausgestellt.

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Maren Reese-Winne

Redakteurin
Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung

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