Feuer und Explosionen in Altenwalde: Spektakuläre Übung fordert die Einsatzkräfte
Blaulicht spiegelt sich in den Fenstern der Gewerbehallen, dichter Rauch quillt aus einem Fenster und Explosionen sind zu hören: Bei einer großen Übung hat die Feuerwehr am Montagabend in Altenwalde ihre Einsatzbereitschaft unter Beweis gestellt.
Das Szenario - ein Großbrand mit mehreren Explosionen und vermissten Personen - verlangte den beteiligten Einheiten einiges ab. Insgesamt waren rund 70 Einsatzkräfte eingebunden, darunter die Freiwilligen Feuerwehren Altenwalde, Berensch, Lüdingworth und Cuxhaven-Mitte mit dem Einsatzleitwagen, die Berufsfeuerwehr, das DRK Cuxhaven sowie die Fernmeldeeinheit IuK. Der stellvertretende Stadtbrandmeister Christoph Zeuner traf als Erster ein, verschaffte sich ein Lagebild und übernahm die Einsatzleitung.
Ein Übungsszenario wie im echten Einsatz
In einem Bürotrakt, einer Lagerhalle und auf einem Baugerüst wurden mehrere Personen vermisst, die unter teils schwierigsten Bedingungen gefunden und gerettet werden mussten. In den Innenräumen erschwerte eine massive Verrauchung die Orientierung der Atemschutztrupps erheblich. "Es gab teilweise nur wenige Zentimeter Sichtweite. Hier die Orientierung zu behalten und trotzdem zügig die Personen zu retten, verlangt den Einsatzkräften einiges ab", betont der ehrenamtliche stellvertretende Stadtbrandmeister.
Die Sprenggruppe des THW-Ortsverbands Cuxhaven trug mit gezielten pyrotechnischen Effekten und Feuertonnen zur gesteigerten Realitätsnähe bei. Deutlich hör- und sichtbare Explosionen im Außenbereich setzten zusätzliche Stressfaktoren und machten die Lage dynamischer - genau so, wie es im Ernstfall passieren kann.
Für den medizinischen Teil der Übung sorgte das DRK Cuxhaven. Das Team der realistischen Unfalldarstellung hatte erneut ganze Arbeit geleistet: hilfesuchende Übungsdarsteller mit täuschend echt wirkenden klaffenden Wunden, realistischen Verbrennungsmustern und rußgeschwärzten Gesichtern machten die Situationen äußerst realitätsnah.
Hightech unterstützt die Einsatzleitung
Um einen besseren Überblick über das weitläufige Objekt zu behalten, nutzte die IuK-Fernmeldeeinheit der Stadt Cuxhaven eine Drohne, deren Livebilder direkt in den Einsatzleitwagen übertragen wurden. Wärmebildtechnik lieferte dabei wertvolle Hinweise auf simulierte Hitzeentwicklungen und mögliche Brandherde. Die IuK, die DLRG und die Freiwillige Feuerwehr bilden in Cuxhaven eine Drohneneinheit, die unter anderem zu Personensuchen, aber auch zu Bränden ausrückt, um die Einsatzleitung mit Wärmebildern zu unterstützen.
Der Nutzen solcher Übungen ist groß. Komplexe Einsatzlagen erfordern eine eingespielte Zusammenarbeit unterschiedlichster Einheiten. Neben der Personenrettung und Brandbekämpfung müssen die rettungsdienstliche Versorgung koordiniert, die Kommunikation sichergestellt und die Einsatzstelle abgesichert werden. Übungsbeobachter begleiteten den gesamten Ablauf der Übung und hielten Verbesserungsmöglichkeiten fest.
Das Cuxhavener Caravan Center hatte das Gelände zur Verfügung gestellt und die Verpflegung der Einsatzkräfte übernommen.

