Die Bombendrohung und die Folgen: Cuxhavener Kreishaus am Mittwoch evakuiert
In Cuxhaven sorgt eine Bombendrohung gegenüber dem Landkreis für einen Großeinsatz der Polizei und die Evakuierung des Kreishauses. Schnell gab die Polizei Entwarnung. Was bisher bekannt ist.

Der Parkplatz vor dem Kreishaus war am Mittwochmittag (10. Dezember 2025) gefüllt mit Menschen. In kleinen Gruppen standen sie zusammen, viele von ihnen trugen gelbe Warnwesten. Der Hintergrund: Es war zu einem größeren Polizeieinsatz gekommen.
"Das ist jetzt kein Scherz", warnte einer der Mitarbeiter, als er seine Frau per Handy erreichte, "es gab eine Bombendrohung und wir wurden evakuiert." Er hatte das Gebäude ohne Jacke verlassen und auch seine Autoschlüssel befanden sich noch im Kreishaus.
Die Polizei hatte gegen 12.20 Uhr einen "größeren Polizeieinsatz beim Landkreis Cuxhaven" gemeldet. Vor Ort stellte sich schnell heraus, dass es sich dabei um eine Bombendrohung handelte.
Das Telefon einer Landkreis-Mitarbeiterin hatte am Vormittag geklingelt: Im Telefonat sprach der Anrufer oder die Anruferin - dazu gab die Polizei gegenüber cnv-medien.de keine Informationen heraus - eine Bombendrohung für 13 Uhr aus. Der Landkreis entschied sich in Person des Landrates Thorsten Krüger (SPD) in Absprache mit der Polizei, das Gebäude zu evakuieren - als Vorsichtsmaßnahme, wie Stephan Hertz, Pressesprecher der Polizeiinspektion Cuxhaven, gegenüber der CN/NEZ-Redaktion betonte.
"Es besteht keine Gefahr für die Bevölkerung", hatte Hertz bereits in der ersten veröffentlichten Nachricht Entwarnung gegeben. Vor Ort fügte er hinzu, dass die meisten Landkreis-Mitarbeiter nach Bekanntwerden der potenziellen Gefahrenlage in den Feierabend oder ins Homeoffice geschickt worden waren. Geordnet fuhren die Angestellten mit ihren Autos vom Kreishaus-Parkplatz. Die Polizei regelte den Verkehr auf der Haydnstraße. Auch Landrat Thorsten Krüger war vor Ort und sprach mit Mitarbeitern und der Polizei.

Die Evakuierung wurde laut Polizeisprecher Hertz nach dem Plan des Landkreises durchgeführt. Dabei seien die Fluchtpläne eingehalten worden und die Mitarbeiterinnen sowie Mitarbeiter hätten sich bei den Sammelstellen auf dem Parkplatz eingefunden.
Auch die Fahndungsgruppe der Polizei war im Einsatz und bewertete die Sicherheitslage. Die Fachleute sind besonders geschult für solche Situationen wie Amokläufe und Bombendrohungen. Die fachliche Bewertung ergab keine Hinweise auf eine konkrete Gefahrenlage.
Gegen 13 Uhr befanden sich noch rund 25 Landkreis-Mitarbeiter auf dem Parkplatz. Viele ihrer Kollegen hatten sich vorab bereits am Kreishaus abholen lassen. Gegen 13.15 Uhr wurde das Gebäude wieder freigegeben. Wenige Angestellte kehrten daraufhin zurück ins Kreishaus. Die Ermittlungen zu den weiteren Umständen und zu dem noch unbekannten Verursacher dauern nach Angaben der Polizeiinspektion Cuxhaven an. Landrat Krüger stand am Mittwoch auf CN/NEZ-Anfrage für ein Statement nicht zur Verfügung.

Bereits im April hatte eine Bombendrohung am Lichtenberg-Gymnasium für Aufregung gesorgt. Diese war per Mail eingegangen. Die Schülerinnen und Schüler waren daraufhin umgehend nach Hause geschickt worden. Es waren keine weiteren Maßnahmen nötig geworden, die Polizei hatte die Drohung als "nicht relevant" eingeschätzt.
Im Jahr 2011 hatte sich im Kreishaus ein tödlicher Zwischenfall ereignet. Ein Mann hatte bei einer Fortbildungsveranstaltung mehrere Menschen mit einer Stange bedroht. Ein Polizist hatte aus Notwehr zur Dienstwaffe gegriffen. Die Staatsanwaltschaft Stade hatte das Ermittlungsverfahren gegen den Polizeibeamten wegen des Verdachts des Totschlags im Jahr darauf eingestellt.