Cuxhavener Tanne strahlt über dem Weihnachtsmarkt von Hafnarfjördur
Dicht gedrängt stehen die Kinder vor der Bühne des Weihnachtsmarktes von Hafnarfjördur. Der Bürgermeister der Cuxhavener Partnerstadt, Valdimar Vidisson,Botschafterin Clarissa Duvigneau und Konsul Wolf Dick aus Cuxhaven stehen auf der Bühne.
Und auch sie fiebern wie die Kinder vor der Bühne dem großen Moment entgegen. Während der Moderator von 10 herunterzählt, wird es sehr laut, denn alle Besucherinnen und Besucher des Weihnachtsmarktes zählen mit. Auch die Erwachsenen. Und der Weihnachtsmarkt ist zur Eröffnung hervorragend besucht. Als die Null erreicht ist, drücken die drei Hauptpersonen auf der Bühne gemeinsam den roten Knopf und der zwölf Meter große, festlich geschmückte Weihnachtsbaum über dem Markt erstrahlt. Der Markt ist eröffnet, der Weihnachtsbaum, ein Geschenk der Stadt Cuxhaven, ist ein optischer Genuss und ein Fotoobjekt, das sich großer Beliebtheit erfreut.
Seit über 30 Jahren ist es eine Tradition, dass die Stadt Cuxhaven einen Weihnachtsbaum in die isländische Partnerstadt schickt. Ein sichtbares Zeichen der Freundschaft. Und ein wichtiger Anlass, die Zeit des Besuchs einer kleinen Cuxhavener Delegation vom Partnerschaftsverein zu nutzen, um intensive Gespräche zu führen. Hier wird ein Praktikumsplatz gesucht, ein Cuxhavener Handballspieler möchte auf Island aktiv werden, die "Woche des Sports" soll nach der Coronapause wiederbelebt werden.
Bürgermeister Valdimar Vidisson tauschte sich im Rathaus von Hafnarfjördur eng mit der Cuxhavener Delegation aus. Marion Dick, die 2. Vorsitzende des Partnerschaftsvereins, übergab einen Brief von Oberbürgermeister Uwe Santjer an seinen neuen Kollegen in Hafnarfjördur und ein Geschenk des Cuxhavener Partnerschaftsvereins. Konsul Wolf Dick schilderte dem neuen Stadtoberhaupt die Historie der Partnerschaft.
Hafendirektor Ludvik Geirsson stellte neue Bauvorhaben der isländischen Stadt vor. Hafnarfjördur wird eine neue Marina bauen, die 150 Jachten ein Zuhause bieten wird. Außerdem wird ein futuristischer Leuchtturm gebaut, eine Technische Universität für rund 3000 Studentinnen und Studenten ist bereits in konkreter Planung. Die alten Häuser im Hafenviertel weichen, neue Appartements, Restaurants und Kultureinrichtungen entstehen dort, wo aktuell auch die Kugelbake (in klein) steht. "Für das Geschenk unserer Cuxhavener Freunde werden wir ein passendes Plätzchen finden. Und die Cuxhaven Gata bleibt eine der Hauptstraßen im Hafen", versprach Ludvik Geirsson. Ein weiteres Großprojekt ist der neue Hafen für das große Aluminiumwerk. Weitere Stadtviertel sind ebenfalls in Planung.
Die kleine Cuxhavener Delegation besuchte ein weiteres Neubauprojekt. Im Herzen Hafnarfjördurs entsteht gerade ein neues Appartement-Hotel, das "Strand-Hotel". Direkt am Einkaufszentrum "Fjördur" wird die Stadtbibliothek ein neues Zuhause finden, ebenso zahlreiche neue Geschäfte. Zudem entstehen Wohnungen.
Obligatorisch ist stets ein Besuch der Baumschule, deren Leiter Steinar Björgvinsson stets für eine schöne weihnachtliche Atmosphäre sorgt. Hier kommen stets auch ehemalige Bürgermeisterinnen und Bürgermeister und auch Mitglieder des isländischen Partnerschaftsvereins hinzu. Anschließend ging es zum Cuxhaven-Wald. Erst im September des vergangenen Jahres wurden zahlreiche neue Bäumchen gepflanzt. Der Wald hat den Namen mittlerweile wirklich verdient.
Ein Ausflug nach Grindavik führte den Cuxhavenern erneut vor Augen, wie stark die Natur das Leben der Isländer beeinflusst. Zwar sprudelt gegenwärtig keine Lava aus den großen Spalten, die die letzten Eruptionen verursacht haben, doch die Landschaft hat sich gewaltig verändert. Die legendäre "Blaue Lagune" musste neue Zufahrtstraßen bekommen, der Parkplatz wurde neu angelegt und die Zugangsbereiche ebenfalls. In Grindavik selbst leben kaum noch Menschen, Besucher durchfahren eine Geisterstadt. Das "Café Bryggjan", einst berühmt für seine Hummersuppe und bekannt durch den Kinofilm mit dem passenden Namen "Lobster Soup", ist schon seit Jahren geschlossen, die Häuser stehen leer. Dafür sind Tafeln aufgestellt, die die mächtigen Lava-Eruptionen dokumentieren.
Zum Abschluss des Besuchs tauschten sich die Cuxhavener mit dem Partnerschaftsvereins-Vorsitzenden Gisli Valdimarsson aus, der den Besuch wieder hervorragend organisiert hatte.





