"Shabab Oman II" sei Dank: Beitrag für Silvester doch noch gesichert
Seit Jahrzehnten begeistert die Kolumne "Moin Cuxhaven" die Leserinnen und Leser der Cuxhavener Nachrichten. Inzwischen sorgt die Rubrik auch auf cnv-medien.de für Unterhaltung und Information. Heute: Positive Vibes dank einer Segelschiffcrew.
In der Silvesterausgabe schildern wir Redaktionsmitglieder stets unser prägendstes, berührendstes oder schönstes Ereignis des Jahres. Bis vor ein paar Tagen dachte ich noch, dass diese Rubrik diesmal wohl ohne mich auskommen müsste. In diesem irgendwie zäh und doch rasend schnell verlaufenden Jahr mit all den fast unerträglichen innen- und außenpolitischen Auswüchsen vermochte ich wahrlich keine Höhepunkte auszumachen.
Doch dann kam ja zum Glück noch die "Shabab Oman II". Warum der Besuch dieses einen einzigen Segelschiffs (Bremerhaven mit seiner Sail würde darüber nur lächeln) so viel Spaß gemacht hat? Vielleicht war es die Erinnerung an das Tall Ships‘ Race 2004 und an die Zeiten, in denen die Menschen in Cuxhaven Schiffen noch nah kommen konnten. Dann der herzliche Empfang: Obwohl das eigentlich erst für den nächsten Tag geplant war, beschloss die Schiffsführung, die am Kai wartenden Menschen schon kurz nach dem Anlegen aufs Schiff zu lassen.
Als Lokalredakteurin hatte ich das Privileg, an einem Mittagessen mit der Schiffsführung teilzunehmen, durfte Datteln probieren, die nichts mit dem klebrigen Schrecken meiner Kindheit zu tun hatten und dabei das Leben an Bord kennenlernen.
Bleiben dürfen neue Trainees - ob Mann oder Frau - übrigens nur, wenn sie gleich nach dem Betreten des Schiffes direkt mal 16 Meter hoch in die Masten steigen. Wer das nicht schafft, muss gehen, denn für den Segelbetrieb brauche er zuverlässig 90 Hände, so der Kapitän. Die Gastfreundschaft machte direkt Lust auf eine Reise in den Oman, das Land, in dem die Einheimischen am liebsten in den Ort Salalah reisen - weil es dort nämlich besonders oft regnet. Bei der Vorliebe muss für die Besatzung diese Mitteleuropa-Tour geradezu paradiesisch gewesen sein. Und ich weiß nun, dass ich zum Jahresende doch noch etwas schreiben kann. Weitere positive Erlebnisse bis dahin sind selbstverständlich trotzdem herzlich willkommen.