Nach dem Passieren der Alten Liebe steuerte das Schiff - unterstützt durch Schlepper "Wulf 9" - die Hafeneinfahrt an. Fotos: Reese-Winne
Nach dem Passieren der Alten Liebe steuerte das Schiff - unterstützt durch Schlepper "Wulf 9" - die Hafeneinfahrt an. Fotos: Reese-Winne
Schiffsbesuch vor der Sail

Maritimer Besuch in Bildern: Windjammer "Shabab Oman II" macht Station in Cuxhaven

von Maren Reese-Winne | 10.08.2025

Cuxhavener und omanische Gastfreundschaft fanden mit der Ankunft des Segelschulschiffs "Shabab Oman II" am Sonntagmorgen perfekt zusammen. Hier gibt es Eindrücke von der Visite des Staatsschiffs in Cuxhaven - zahlreiche Fotos inbegriffen.

Kaum hatte das Schiff hinter der Schleuse festgemacht, traf Kapitän Issa Al Jahwari eine Entscheidung: Die am Kai wartenden Menschen sollten nicht enttäuscht werden. Und so organisierte die Crew schon für Sonntag spontan ein "Open Ship".

Die "Shabab Oman II" und die "GSL Maria" lieferten sich nur scheinbar ein Wettrennen.

Zahlreiche Cuxhavener und Gäste hatten zuvor von der Alten Liebe aus verfolgt, wie der Lotse an Bord ging und bald darauf der Schlepper "Wulf 9" heranrauschte, um eine Schleppverbindung mit dem omanischen Staatsschiff herzustellen. Bei perfektem Sommerwetter, aber einer steifen Brise stellte das Einlaufmanöver bei Stauwasser (perfekt erklärt durch den Schiffsansagedienst Cuxhaven) keine einfache Aufgabe dar. 

Der Platz mit dem besten Überblick.
Und hier ist zu erkennen, wie hoch das war.

Ein einziges Besatzungsmitglied saß hoch oben in den Masten, während unten Offiziere und Trainees Position genommen hatten - mit Blick auf die vollbesetzte Aussichtsplattform der Alten Liebe. Besatzungsmitglieder begrüßten winkend die hinter der Schleuse wartenden Menschen, in denen sie bald ein vertrautes Gesicht erkannten:  "Hey Michael" schallte es auf Englisch vom Schiff herunter.

Empfang mit gegenseitigem Zuwinken hinter der Schleuse.

Gemeint war Michael Bittner, der dem Schiff seit Jahren eng verbunden ist und es auch bei der kommenden Sail in Bremerhaven als Verbindungsoffizier begleiten wird. Er freute sich darauf, das Schiff wieder betreten zu können, mit dem er gerade erst als Gast von Aberdeen nach Kristiansand mitgesegelt war.

Zusammen mit Oberstabsbootsmann Stephan Bode, Chief Liaison Officer bei der Sail, und Kapitänleutnant Dieter Lesch von der Marineortungsschule Bremerhaven, ebenfalls Verbindungsoffizier und Mitglied des Sail-Organisationsteams, bildete Oberstleutnant Michael Bittner das offizielle Empfangskomitee. Die Verbindungsoffiziere kümmern sich um alle Belange der Menschen an Bord, ungeachtet vom Status: Sie helfen bei Formalitäten, Postversand, Bankgeschäften oder Freizeitaktivitäten und unterstützen sie während der Open-Ship-Zeiten. Auch Ersatzteile oder sogar Mechaniker können sie bei Bedarf während der Liegezeiten an Bord beordern.        

Für alle Beteiligten bedeutet die bis zum Dienstag (etwa 17 Uhr) andauernde Visite in Cuxhaven ein kurzes Durchatmen nach dem Tall Ships' Race und vor den turbulenten Tagen der Sail in Bremerhaven, in denen der Kapitän mit rund 60.000 bis 80.000 Besucherinnen und Besuchern auf seinem Schiff rechnet.

Kapitän Issa Al Jahwari zeigte Bürgermeisterin Silke Karallus Details auf der Brücke.

Der Cuxhavener Bürgermeisterin Silke Karallus drückte er seinen Dank für die Gastfreundschaft in Cuxhaven aus und dankte auch Michael Bittner für den entscheidenden Tipp. Der hatte Cuxhaven ins Spiel gebracht, als der Kapitän ihn im Januar nach einer passenden Zwischenstation gefragt hatte. Silke Karallus sprach dem Kapitän und dem Schiff eine immerwährende Einladung für jeden nächsten Besuch aus.

Die Oman Shabab II ("Jugend des Oman") ist im April in der omanischen Hauptstadt Maskat zur aktuellen sechsmonatigen Reise unter dem Titel "Glory of the Seas" gestartet. Das Rote Meers passierte sie unter dem Schutz der omanischen Marine. Nach der Passage durch den Suez-Kanal, der Durchquerung des Mittelmeers und der Umrundung der iberischen Halbinsel ging es über Plymouth zum Startpunkt des Tall Ships' Race, Le Havre.

Dass das Schiff am Zielort Esbjerg zum fünften Mal in Folge mit der Freundschaftstrophäe ausgezeichnet wurde,  erfüllte alle an Bord mit Stolz. Die "Shabab Oman II" verstehe sich als schwimmende Botschafterin für Freundschaft und Frieden", so Issa Al Jahwari. Zusätzlich solle der Kontakt mit der Kultur, Tradition und Herzlichkeit des Landes aber auch den Oman als Reiseziel bekannt machen.

Erinnerungsfoto nach dem Austausch der Wappen mit Stephan Bode, Michael Bittner, Silke Karallus, Issa Al Jahwari und Dieter Lesch sowie zwei weiblichen Trainees.

Beste Werbung dafür machte die Crew schon am ersten Tag in Cuxhaven. Während oben fleißig Erinnerungsfotos geschossen wurden, erhielten die geladenen Gäste unter Deck Einblicke in das Leben an Bord des ebenso schnellen wie hoch aufragenden Vollschiffs. Ein Vergleich: Mit seinen 52 Metern Höhe bleibt es nur kurz unter den Maßen des 54 Meter hohen britischen Flugzeugträgers "HMS Queen Elizabeth" (54 Meter), der Cuxhaven im November 2024 passierte.

Für Montag sind folgende Öffnungszeiten (Open Ship) vorgesehen: 10 bis 14 Uhr und 16 bis 20 Uhr). Die "Shabab Oman II" liegt hinter der Schleuse im Neuen Fischereihafen am Heringskai, nahe der Präsident-Herwig-Straße und der Neufelder Straße.  

"Wulf 9" auf dem Weg zum Windjammer.
Eine Ausstellung auf dem Schiff zeigt Eindrücke aus dem Oman. Bürgermeisterin Silke Karallus war beeindruckt.
Die Alte Liebe bildete einen Logenplatz für die Schaulustigen.
Die "Shabab Oman II" schob sich vor der Kulisse der Hapag-Hallen aus der Schleuse heraus in Richtung Liegeplatz.
So ein Schauspiel bietet sich nur vor Cuxhaven.
Bei diesem Anblick ist leicht nachzuvollziehen, dass die Länge der Taue an Bord 36 Kilometer beträgt.
Die "Shabab Oman II" schob sich vor der Kulisse der Hapag-Hallen aus der Schleuse heraus in Richtung Liegeplatz.
Annäherung an den Heringskai.
Henna-Tattoos als besonderes Andenken.
Das Segelschulschiff "Shabab Oman II" mit dem riesigen flatternden Segel am Heringskai.
Nach dem Passieren der Alten Liebe steuerte das Schiff - unterstützt durch Schlepper "Wulf 9" - die Hafeneinfahrt an.
Crewmitglieder der "Shabab Oman II" nahmen bei der Vorbeifahrt an Cuxhaven Position ein.
Schleusenpassage in Cuxhaven.
Offizielles Begrüßungskomitee an Deck mit dem Kapitän.
Lotse und Offiziere beim Anlegemanöver.
Empfang mit gegenseitigem Zuwinken hinter der Schleuse.
Begrüßung des Segelschulschiffs.
Für die nächsten zwei Tage Gast in Cuxhaven.

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Maren Reese-Winne

Redakteurin
Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung

mreese-winne@no-spamcuxonline.de

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