Abwasser und mehr: Was für Cuxhavens Bürger im Jahr 2026 alles teurer wird
Cuxhavens Bürger stehen vor Gebührenerhöhungen im Jahr 2026. Während einige Kosten überraschend stabil bleiben, müssen andere Gebühren angepasst werden. Besonders die Änderungen bei der Straßenreinigung dürften nicht allen Bürgern gefallen.
Der städtische Finanzausschuss hat am Montag (1. Dezember 2025) die Gebührenkalkulation für das kommende Jahr beraten. Während die Abfallgebühren für Privathaushalte stabil bleiben, müssen sich die Cuxhavener in anderen Bereichen auf mehr oder minder moderate Erhöhungen einstellen. Die Ausschussmitglieder haben die Vorschläge der Verwaltung einstimmig gebilligt. Das letzte Wort hat der Rat.

Streng genommen muss der Gebührenzahler im Stadtbereich ab dem Jahreswechsel weniger für die Restmüllabfuhr hinlegen. Mit 89 Cent pro Kopf fällt die Ersparnis aus Sicht von Horst Müller "relativ gering" aus. Statt die Gebührensatzung anzufassen, plädierte der Fachbereichsleiter für Technische Dienste allerdings dafür, Minderkosten lieber zu verrechnen - zumal die Biotonne in Privathaushalten ohnehin leicht teurer werden muss. Ein Nullsummenspiel ergebe sich auf diese Weise, gab Müller zu bedenken. Gewerbebetriebe kommen allerdings nicht so glimpflich davon: Bei Biomüllbehältern müssen sie mit einer Erhöhung um rund 7,5 Prozent rechnen.

Abwasser: Steigerung liegt im Centbereich
Bei den Entwässerungsgebühren wird es ebenfalls teurer. Die Niederschlagswassergebühr steigt von 0,65 Euro auf 0,69 Euro je Quadratmeter. Torsten Köhne, Fachbereichsleiter Bürgerservice, Ordnung und Katastrophenschutz, hatte allerdings eine beruhigende Botschaft für die Cuxhavener Haushalte parat: Eine bei der Sielbenutzungsgebühr erfolgende Erhöhung von 4,03 Euro auf 4,12 Euro je Kubikmeter bewege sich mit einem Prozentsatz von 2,2 auf einem zu verkraftenden Level. "Bei einer vierköpfigen Familie sind das ungefähr 1,50 Euro im Monat", rechnete Köhne vor. Eingeflossen sind in diese Kalkulation bereits Überschüsse aus einem Zeitraum zwischen 2019 und 2024, die allerdings nicht auf einen Schlag berücksichtigt, sondern auf die kommenden drei Jahre vorgetragen wurden.

Städtische Friedhöfe: günstiger als andere
Beim Thema Friedhofsgebühren kündigte Horst Müller "moderate" Veränderungen an. Die Verwaltung plant eine Erhöhung um fünf Prozent und begründet diesen Schritt mit den allgemeinen Preissteigerungen. Konkret bedeutet dies, dass die Friedhofsunterhaltungsgebühr für Urnen-Wahlgrabstätten von 50 Euro auf 52,50 Euro steigt. Bei Urnenröhren fällt die Anpassung etwas deutlicher aus - von 67 Euro auf 75 Euro jährlich. Grund dafür sei die jahreszeitliche Wechselbepflanzung, hieß es seitens der Verwaltung.
Die Nutzung der Trauerhalle auf dem Zentralfriedhof Brockeswalde soll künftig 180 Euro (statt wie bisher 160) kosten. Gebühren für Grabmalgenehmigungen oder das Ausstellen von Graberwerbsurkunden steigen von 35 Euro auf 36,75 Euro. Im Vergleich zu anderen Friedhöfen, etwa den kirchlichen Gottesäckern, sei diese Anpassung allerdings mehr als in Ordnung, betonte Müller.

Stadt kämpft mit Betriebskosten bei der Straßenreinigung
"Die Kalkulation für verschiedene Reinigungsklassen ergibt eine leichte Gebührenanhebung", stellte der Fachbereichsleiter beim Thema Straßenreinigung und Winterdienst in Aussicht. Die Gesamtkosten steigen auf rund 2,96 Millionen Euro - das liegt an erhöhten Betriebskosten. In den meisten Reinigungsklassen zahlen Grundstückseigentümer künftig also spürbar mehr: Bei wöchentlicher Reinigung (Klasse I) steigt die Gebühr um 14,2 Prozent auf knapp 5,4 Cent, in Klasse II um 17,4 Prozent auf gut 7,8 Cent und in Klasse III sogar um 19,1 Prozent auf zehn Cent.
Eine Ausnahme bildet die Reinigungsklasse IV für fünfmalige wöchentliche Reinigung: Hier sinkt die Gebühr um knapp 39 Prozent auf etwa 24,5 Cent - Folge einer geplanten Reduzierung der Reinigungsfrequenz. Neu eingeführt wird außerdem eine Klasse V für die monatliche Reinigung von Ortsdurchfahrten an Kreisstraßen.