Cuxhaven will Geld für Anbau der Abendrothschule - aber jetzt ist Tempo notwendig
Cuxhaven gibt Gas: Im Wettlauf gegen die Zeit sichert sich die Stadt Millionenförderung für den Ausbau der Ganztagsbetreuung an der Abendrothschule. Wird der ambitionierte Zeitplan für den dringend benötigten Anbau eingehalten?
Die Stadt Cuxhaven macht Tempo beim Ausbau der Ganztagsbetreuung: Auf seiner jüngsten Sitzung hat der Schulausschuss zugestimmt, Fördermittel in Höhe von 1,75 Millionen Euro für einen Anbau an der Abendrothschule zu beantragen. Der Eigenanteil der Stadt in Höhe von gut 309.000 Euro ist durch den Haushalt bereits gedeckt. Am Donnerstag, 25. September 2025, berät der Rat der Stadt abschließend in der Angelegenheit.
Förderprogramm als Chance
Das Land Niedersachsen und der Bund stellen im Rahmen des Investitionsprogramms "Ganztagsausbau" Zuschüsse bereit, die Kommunen nicht zurückzahlen müssen. Cuxhaven wünscht sich, die maximal mögliche Summe abzurufen. "Diesen Betrag möchten wir gerne für den Anbau an der Abendrothschule einsetzen, um dort den Ganztag sicherzustellen. Das ist ungeheuer wichtig, weil der Antrag bis Ende Oktober gestellt sein muss", betonte Turid Beran von der Stadtverwaltung.

Würde die Stadt die Frist versäumen, fielen die Mittel in einen Landesfonds zurück - andere Kommunen könnten dann zugreifen.
Mehr Platz für Kinder und Mittagessen
Die Notwendigkeit ist unbestritten. Nach der jüngsten Schulentwicklungsplanung fehlen der Abendrothschule schon heute 137 Quadratmeter Unterrichtsfläche, für ein Ganztagsangebot sogar 456 Quadratmeter. Um kurzfristig Luft zu schaffen, wird bis Ende 2025 ein Modulbau mit drei Klassenräumen und einer kleinen Mensa errichtet. Doch dieser ist nur ein Zwischenschritt.

Langfristig setzt die Stadt auf einen Erweiterungsbau mit zwei Etagen und bis zu 600 Quadratmetern zusätzlicher Fläche. Dort sollen Unterrichtsräume, Gruppenräume und auch eine größere Mensa entstehen - zentrale Voraussetzungen für einen verlässlichen Ganztagsbetrieb.
Prognosen rechtfertigen Ausbau
Die Abendrothschule wird schon im Schuljahr 2025/26 voraussichtlich 268 Kinder beschulen. "Wir gehen dauerhaft von einer Dreizügigkeit aus, in einzelnen Jahrgängen auch von einer Vierzügigkeit", erläuterte Beran. Damit sei der Handlungsbedarf klar: "Die Einführung einer Ganztagsbeschulung ist dringend, um dem steigenden Bedarf gerecht zu werden."
Im Doppelhaushalt 2025/26 hat der Rat bereits Vorsorge getroffen. Je 300.000 Euro stehen für die ersten beiden Jahre bereit, weitere drei Millionen Euro sind für 2027 vorgesehen. Mit der Förderung reduziert sich der Eigenanteil der Stadt auf knapp 1,85 Millionen Euro.
Der Ausschussvorsitzende Lars Birner fasste am Ende die Stimmung zusammen: "Es ist wichtig, dass wir diese Mittel jetzt beantragen, sonst verlieren wir sie. Der Bedarf an unseren Grundschulen ist groß - und die 1,75 Millionen Euro helfen uns, den Ganztag an der Abendrothschule endlich umzusetzen." Die Abstimmung fiel ohne Gegenstimme.