Weihnachtsdeko zurückhaltend oder ausladend? Was 2025 in Cuxhavens Vorgärten auffällt
In den Vorgärten Cuxhavens leuchten die Lichter vor Weihnachten in allen Farben. Von dezent bis extravagant zeigt sich die Vielfalt der Weihnachtsdekoration. LED-Technik und persönliche Vorlieben gestalten das festliche Bild der Nachbarschaft.
Wahre Weihnachtsfans haben schon vor drei oder vier Wochen groß aufgefahren. Seitdem blinkt und leuchtet es in vielen Vorgärten. Hecken tragen Netze aus winzigen Lämpchen, Tannenbäume erstrahlen in allen Farben des Regenbogens. Was vor Jahren eher die Ausnahme war, ist inzwischen beinahe schon Standard geworden. Aufnahmen aus mehreren Cuxhavener Vierteln offenbaren dennoch, wie unterschiedlich die Lichterdekoration ausfallen kann: Zurückhaltende Lichtakzente wechseln mit ausladender "Festbeleuchtung".

Dass Saisonschmuck dermaßen boomt, hat mehrere Gründe. Die Rückbesinnung auf das eigene Heim als Rückzugsort und Schutzraum ist in einer zunehmend zerrissenen Welt immer wichtiger geworden. "Cocooning" nennen Soziologen diese Entwicklung, die sich auch in Wohntrends oder in Instagram-Posts niederschlägt. Wenn soziale Medien ins Spiel kommen, geht es irgendwann auch um Wettbewerb. Darum, die eigenen Weihnachtsgefühle nach außen zu tragen. Nicht immer geschieht das subtil: Warum kleckern, wenn man auch klotzen könnte?

LEDs benötigen nur ein Zehntel des Stroms
Wie üppig das Weihnachtswunderland zwischen Haustür und Gartentor illuminiert wird, bleibt trotzdem eine Frage von Prioritäten: Möchte man gleich in ein ganzes Rentiergespann investieren oder reicht ein einzelner LED-Hirsch? Die Entscheidung für das geeignete Leuchtmittel, ist weniger trivial als sie klingt. Dass die Mehrzahl der 20 Milliarden Weihnachtslämpchen, die in Deutschland nach Branchenangaben zum Einsatz kommen, inzwischen auf Halbleiter-Technik basiert, hat der Lichterpracht in den Vorgärten in jedem Fall Vorschub geleistet. Verglichen mit den klassischen Glühlampen-Ketten, die als echte Energiefresser galten, benötigen moderne LEDs nur ein Zehntel des Stroms.

Für den einzelnen Haushalt bleibt das Thema Verbrauchskosten deswegen in der Regel überschaubar. Wer auf LED-Lichter setzt, landet in der Praxis meist noch im einstelligen Euro-Bereich pro Saison. Ältere Glühlampen-Ketten, die über Wochen hinweg brennen, schlagen dagegen schnell mit Mehrkosten zwischen zehn und zwanzig Euro zu Buche. Darauf weist etwa die Verbraucherzentrale des Landes Brandenburg hin, die in einem Special zum Thema "saisonale Beleuchtung" auch zur Verwendung von Zeitschaltuhren rät.

Licht-Orgien um vier Uhr nachts bringen wenig
Die Weihnachtsbeleuchtung am helllichten Tag brennen zu lassen, macht möglicherweise ebensowenig Sinn wie eine Lichterorgie zwischen drei und vier Uhr nachts. Haus und Garten in Intervallen zu beleuchten, kann sich außerdem positiv auf die Lebensdauer von Lichterketten & Co. auswirken. Letztere ist bei LEDs ohnehin höher als bei herkömmlichen Glühlampen.

Ein weiteres Argument dürfte der Farb-Aspekt sein: Ob es vor dem Haus in Türkis oder in Magenta funkelt, lässt sich bei der Verwendung von Halbleiter-Leuchtelementen einstellen - zumindest bei den aufwändigeren Modellen.

Blau und Kaltweiß liegen im Trend
Die Lichterketten-Trendfarbe der Saison ist im Cuxhavener Stadtgebiet eindeutig ein sattes Blau. Auffällig ist ferner, wie viele Weihnachtsfiguren in Kaltweiß leuchten. Das müsste nicht sein, weil moderne LEDs längst anheimelndere Farbnuancen reproduzieren. Andererseits ist ein "eisiges" Licht ein auf den ersten Blick erkennbares Unterscheidungsmerkmal zu Opas alter Weihnachtsbaumkette. Bei der Motivwahl setzen Haushalte in Groden, Sahlenburg, Altenwalde oder Grimmershörn aber eindeutig auf Bewährtes: Neben den bereits erwähnten Geweihträgern dominieren Sterne (gerne XXL) und Weihnachtspyramiden.