
im vergangenen Herbst als landesbeste
Schule unter insgesamt 163 eingereichten
Beiträgen niedersächsischer Schülerinnen
und Schüler ausgezeichnet.
Kategorie Technikgeschichte: Im Jahr
1981 wurde der Betrieb der Wilstedt-Zeven
Tostedter Eisenbahn eingestellt. Damit
die Geschichte dieser Kleinbahn nicht in
Vergessenheit gerät, gründete sich schon
im Jahr darauf der Verein „Eisenbahnfreunde
der WZTE Zeven“. Den fast 100 Mitgliedern
ist es gelungen, eine kleine Sammlung
von Schienenfahrzeugen aufzubauen
– viele davon betriebsfähig. Sie werden im
Bereich des Zevener Südbahnhofs für Publikumsfahrten
und auf den Strecken von
Zeven nach Kuhmühlen, Rotenburg, Bremervörde,
Gnarrenburg, Worpswede und
Tostedt eingesetzt. Darüber hinaus betreibt
der Verein mehrere Modellbahnanlagen
in unterschiedlichen Maßstäben und
kümmert sich intensiv um Nachwuchs.
Kategorie Kultur: Hans Prigge hat neben
der Bewirtschaftung seines Hofes stets
auch weitsichtig gedacht und gehandelt.
Im Jahr 1974 gründete er die Heimatstube
und den örtlichen Heimatverein und war
40 Jahre dessen Vorsitzender. Daraus entwickelte
sich 1994 die Museumsscheune
in Reith und ein Museum, das thematisch
auf den Kartoffelanbau ausgerichtet ist. Es
stellt auf der Stader Geest einen landeskulturellen
Schwerpunkt dar. Hans Prigge
hat es dabei verstanden, die Bedeutung
des Kartoffelanbaus nicht nur durch das
Sammeln und Pflegen alter Geräte und
Maschinen zu bewahren, sondern durch
ein Schulprojekt an der Harsefelder Grundschule
auch für die nachfolgenden Generationen
praktisch zu vermitteln.
Kategorie Heimatpflege: Vör öber söesstig
Johr heppt sik achteihn Froonslüüd
in Grootwöörn bi Stechmann dropen und
Ulrich Gerdes (links) und Hans Wilhelm
Saul haben sich in den vergangenen
17 Jahren um den Hochwasserschutz
an der Oste gekümmert.
de Landfroons Grootwöörn un Ümtau int
Leven ropen. Hüüt tellt de Vereen üm de
twee Vörsitters Christa Schliecker un Petra
König, al tweehunnertfofftig Froons de
in de Gemeenden Hüll bit Himmelpoorten
levt. Wokeen nu dinkt dat Landfroons
bloots häkelt, Eten kokt un Kauken backt,
de is opn Holtweg. De Vereen hett för all
Froons de opn Lannen levt, nich afhängig
von Beroop und Oeller, een afwesslnd un
grotes Angebott an Vördregen un Arbeetsgemeeschapen.
Besoenners andoon het
de Landfroons dat wat för de Ümwelt en
lange Tiet anhöllt. So ward toosomen mit
Kinnern Insektenhotels tosomenbaut, Immenstruken
plant or Goorns ökologisch
anleggt.
Kategorie Kunst: Die Mühle Malstedt fand
erstmals im Jahre 1132 Erwähnung. Im 2.
Weltkrieg wurde sie zerstört und nach
dem Krieg in der jetzigen Form wieder
aufgebaut. Zuletzt diente sie als Futtermittelhandlung
und Sägerei. Im Jahr 2005
erwarben Ilka-Marie und Bernd Sturm die
Wassermühle mit Nebengebäuden am
Ufer der Bever. Nach umfangreichen Umbauten
entstand 2014 ein Atelier für einen
Maler. Anschließend wurde die Idee zur Errichtung
eines Kunstzentrums mit Galerie
umgesetzt. So bildete sich eine Plattform
für regionale und überregionale Kunstschaffende
und deren Werke im ländlichen
Raum. Mittlerweile finden dort jährlich vier
Ausstellungen statt, bei denen inzwischen
Künstler aus ganz Deutschland und aller
Welt vertreten sind.
Kategorie Mobilität: Mit dem Satz „Wir
wollen nicht länger Pendler 2. Klasse sein“
begann im Jahr 1997 im Journal der Gemeinde
Hechthausen die Diskussion über
eine mögliche HVV-Anbindung. Fortan
fingen die Kommunalpolitiker Uwe Dubbert
und der damalige Hechthäuser Bürgermeister
Bodo Neumann an, sich dafür
einzusetzen. Wie dick die Bretter sind, die
es zu durchbohren galt, wussten sie anfangs
nicht. Sie wuchsen mit ihrer neuen
Aufgabe. Nach 22 Jahren haben sie es mit
vereinten Kräften geschafft. Seit dem Fahrplanwechsel
im Dezember 2019 ist auch
der letzte Teil des Ostelandes kein weißer
Fleck mehr auf der HVV-Gebietskarte.
Kategorie Maritime Landschaft: Wenn es
um den Deichbau und den Hochwasserschutz
am linken Ufer der Oste geht, dann
ist dieser untrennbar mit zwei Namen
verbunden: Ulrich Gerdes und Hans Wilhelm
Saul. Dem beharrlichen Einsatz des
Oberdeichgräfen Hans Wilhelm Saul von
1997 bis Januar 2020 ist es zu verdanken,
dass der Ostedeichverband heute bestens
aufgestellt ist. Ein Verband ist jedoch nur so
gut wie sein Geschäftsführer. Im Jahr 2004
kam Ulrich Gerdes mit ins Boot. Gerdes
war bis Ende 2019 Geschäftsführer beim
Unterhaltungsverband Untere Oste und
beim Ostedeichverband. Wo immer es ein
Problem gab oder wo etwas gebaut werden
sollte, lautete eine der ersten Fragen:
„Lasst uns mal hören, was Ulli Gerdes dazu
sagt.“ Mit seiner sachlichen Art war und ist
er immer noch ein gefragter Ratgeber.
6 OSTELANDMAGAZIN 2020