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Fotos: Tonn
in der Gaststätte. Ernst-August Sehlmeyer
hatte seine Quetsche dabei und es wurde
gesungen.“
Besser als gar nichts:
Schlauch mit Tannenbaumverkauf
Der Platz verlief von der Martinskirche aus
wie ein Schlauch. Links befand sich ein Tannenbaumverkauf.
Jeder an den Marktständen
bot etwas anderes an. Von den Kollegen
wurden die Winterbuden-Betreiber nicht
ernst genommen. Unvorstellbar, vor Weihnachten
einen Markt zu beschicken! „Neugierig
kamen sie, um sich unsere Budengasse
anzusehen und haben das belächelt“,
so Originalton Egon Greger. Zufrieden war
er mit dem Ritzebütteler Marktplatz nicht.
Weihnachtliche Atmosphäre wollte auf dem
großen Platz nicht aufkommen. Verloren
kam man sich vor.
Jammerschade:
Die Stadt lehnte seine Entwürfe ab
Egon Greger war der Verfechter dafür, dass
der Markt dorthin muss, wo er heute ist:
vor das Schloss Ritzebüttel. Diese „Beabsichtigung“,
wie er sich ausdrückt, wurde
jedoch von der Stadt abgelehnt. Die „Weihnachtsmärktler“
wurden herumgeschoben.
Jedes Jahr waren sie woanders. Ein Jahr am
Schleusenpriel, dann vor Karstadt auf dem
Kaemmererplatz. Immerhin: Der Weihnachtsmann
wurde vom Schiff abgeholt,
mit der Kutsche ging es zum Festplatz. Ein
Nachteil waren die fehlenden Parkplätze.
„Ich habe noch Entwürfe von Ideen, wie
der Weihnachtsmarkt und die Stände ums
Schloss einmal aussehen sollten: Kolorierte
Handzeichnungen des Kunstmalers Gustav
Henninger aus Cadenberge, die bei der
Stadt zunächst keinen Anklang fanden.
So suchte sich Egon Greger einen neuen
Standort in Buxtehude. „Ich habe den dortigen
Markt praktisch ins Leben gerufen.
Dort hatte man den Stellenwert erkannt.“
Nach 20 Jahren kam eine Anfrage aus Stade,
der er gerne nachkam und dort 15 Jahre
lang den Weihnachtsmarkt beschickte.
Mittlerweile haben sich die Zeiten geändert.
„Die am lautesten gelacht haben, reißen
sich heute um einen Platz.“ Ein Schausteller
könne heute ohne Weihnachtsmarkt
nicht überleben, so Egon Greger. Der „Weihnachtszauber
am Schloss“ ist für ihn „eine
Perle am Tor zur Welt.“ Die historische
Schlosskulisse – grandios. Die Schaustellerfamilie
Greger ist durch Egons Neffen
Claus-Wilhelm nach wie vor auf dem Weihnachtsmarkt
vertreten. Auch die Nachkommen
der Familien Sehlmeyer und Marinello
führen die Tradition ihrer Vorfahren fort.
Der heutige Weihnachtsmarkt wird von
Christian Marinello, dem Sohn des damaligen
Mitbegründers organisiert. Von dieser
Erfolgsgeschichte weiß kaum einer etwas.
Aber ab heute sind unsere Leser bestens im
Bilde. Danke, lieber Egon Greger, dass Sie
für das CuxJournal die Erinnerungskiste
geöffnet haben. Joachim Tonn
i
Öffnungszeiten
Mo. - Fr.: 15:00 - 20.30 Uhr
Sa.: 13:00 - 21:00 Uhr
So.: 13:00 - 20.30 Uhr
Am 25. Dezember bleibt der
Markt geschlossen.