
zum Nordseeheilbad ernannt und hat sich
diesen Status bis heute bewahrt. An der
Elbmündung neben dem Panorama Restaurant
lädt der Campingplatz „Am Weltschifffahrtsweg“
Urlauber ein, die frische
Nordseeluft zu genießen. Daran schließt
sich der ruhige Grünstrand an, von wo
man das Gefühl hat, dass die großen Pötte
zum Greifen nahe sind. Die Strandpromenade
mit Hundestrand lädt, genau wie die
abwechslungsreiche Landschaft hinter
dem Deich zu ausgiebigen Spaziergängen
ein. Das alljährliche Hafenfest vom ASV
Altenbruch lockt Gäste aus nah und fern
an. Vom Sportboothafen mit Gastliegeplätzen
ist es nur ein Katzensprung bis zum
„Gasthaus zur Schleuse“ und dem über
120 Jahre alten Museums-Leuchtturm
„Dicke Berta“. Der 1. Vorsitzende des Fördervereins,
Hans-Jürgen Umland, gleichzeitig
stellvertretender Ortsbürgermeister,
hat mit den ehrenamtlichen Mitgliedern
in ihrer Freizeit dem „alten Mädchen“ wieder
zu neuer Schönheit verholfen. Neben
Besichtigungen ist der Leuchtturm sehr
beliebt für standesamtliche Trauungen.
Romantisch mit Blick auf die Elbe und
Wiesen mit Schafen.
Die Bevölkerung ist in
jeder Hinsicht ehrenamtlich
engagiert
Die dörfliche Gemeinschaft besteht aus vielen
Vereinen: die starke gut ausgebildete
freiwillige Feuerwehr mit der Jugendfeuerwehr,
Schützenverein, Gesangsverein,
Turn- und Sportverein, Seesportverein,
Kaninchenzuchtverein, Ortsverein DRK
und nicht zuletzt der Kleingartenbau-
Verein, der im November sein 100-jähriges
Bestehen feiert. „Wir sind ein gallisches
Dorf in Altenbruch, in dem die Gärtner ihr
Rückzugsgebiet haben“, sagt der 1. Vorsitzende
Jürgen Haß. Mit viel Engagement
versuchen die ehrenamtlichen Vereinsmitglieder,
alle in die dörfliche Gemeinschaft
zu integrieren. Für Senioren bietet
die Kirchengemeinde Handarbeitskreise
und andere gemeinschaftliche Beschäftigungen
an. Der Höhepunkt im Jahr ist das
Schützen- und Volksfest und der Umzug
durch das Dorf unter großer Beteiligung
der Bevölkerung.
„2017 habe ich in Altenbruch meinen kleinen
Laden eröffnet“, erzählt Tanja Irion.
„Ich bin mit offenen Armen empfangen
worden und habe viel Unterstützung bekommen.
Dabei lebe ich nicht einmal im
Ort, sondern in Holßel. Aber wenn meine
Tochter die Schule beendet hat, würde
ich gerne hierherziehen. Meine Dekoration
vor dem Laden bleibt immer stehen,
nichts wird beschädigt oder kommt weg.“
Die jährliche Weihnachtsausstellung wird
immer super angenommen. „Vor allen Dingen
der Butterkuchen, der von meinem
Vater gebacken wird, ist sehr beliebt“,
lacht die Ladeninhaberin.
Altenbruch -
liebens- und lebenswert
„Hier ist meine Heimat, in der ich immer
leben wollte“, betont Ortsbürgermeister
Jörg-Heinrich Ahlemeyer. „Wir haben die
Aufgabe, die drei wesentlichen Gebäude
in Altenbruch der Nachwelt halbwegs vernünftig
zu übergeben.“ Da ist der altehrwürdige
Bauerndom St. Nicolai mit Anna
und Beate – eine echte Sehenswürdigkeit.
So heißen im Volksmund die zwei Einzeltürme,
die aus dem massiv gebauten Turm
oberhalb des Dachfirstes herausragen. Ein
hölzerner Glockenturm aus dem Jahr 1647
befindet sich südlich des Doppelturms.
Neben dem Anblick der drei Türme kann
sich der Gottesdienstbesucher am Klang
der über 500 Jahre alten Klapmeyer-Orgel
erfreuen. Zu Weihnachten ist die umfangreiche
Krippenausstellung ein Anziehungspunkt
für Groß und Klein.
Gleich gegenüber erstrahlt die im ursprünglichen
Jugendstil restaurierte über
100 Jahre alte Villa Gehben. Sie ist nicht
nur Sitz der Verwaltungsstelle, des Ortsrates
und des Verkehrsvereins Altenbruch,
sondern in ihr finden Lesungen, Konzerte,
Ausstellungen und Empfänge der
Stadt statt. Wenn die Lichter rundherum
beim Weihnachtsmarkt leuchten, übt die
Atmosphäre gerade in der dunklen Jahreszeit
auf Jung und Alt große Anziehung
aus. Und wenn es heißt: „Ja, ich will“,
dann kann in der Villa Gehben genauso
geheiratet werden wie auf dem Leuchtturm
„Dicke Berta.“
Olenbrook – plattdeutsch für Altenbruch
– vielseitiger kann ein Ort gar nicht sein.
Ein Besuch lohnt sich.
Heidi Giesecke
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Fotos: Giesecke