
Von einer Industriebrache
zum Seepark Nordholz
Erster Schritt: Ferienzentrum mit Tagungsräumen, Tipi-Dorf und Baumhäusern
Pläne für Baggersee-Gelände Nordholz.
Das Ferienzentrum mit Tagungsräumen,
Tipi-Dorf und Baumhäusern soll im Norden
errichtet werden.
Mit dem Baggersee auf dem Hartsteinwerk
Gelände in Nordholz
erwarb Gerhard Schlichting
vor rund zwei Jahrzehnten
eine Industriebrache. Daraus ist inzwischen
ein Naturparadies geworden. Mehr noch:
Das Mosaik naturnaher Lebensräume mit
streng geschützten Kreuzkröten und wertvollen
Pflanzengesellschaften in Teilen des
etwa 40 Hektar großen Areals erfordert vom
Eigentümer konsequenten Schutz. Andere
Bereiche des Areals können nach rund 20
Jahren Planungszeit mit der Genehmigung
des Bebauungsplans 35 B Hartsteinwerk
durch den Rat der Gemeinde Wurster Nordseeküste
jetzt bebaut werden. Damit rückt
im Seepark Nordholz das angedachte Ferienzentrum
mit Tagungsräumen, Tipi-Dorf
und Baumhäusern in greifbare Nähe.
Gerhard Schlichting, der viele Jahre das
Veranstaltungszentrum in Cuxhaven leitete,
ist Finnland-Fan. Während seiner
unzähligen Besuche im Land der tausend
Seen bewunderte er eigentlich immer, wie
respektvoll die Finnen mit ihrer unberührten,
reinen Natur umgehen. Ähnliches hat
Schlichting lange gesucht und schließlich
den Baggersee in Nordholz gefunden. Drei
Jahre lang hat er darum gekämpft, ihn erwerben
zu können. Das gelang Ende der
90er-Jahre.
In Abstimmung mit der Gemeinde Nordholz
peilte Schlichting eine Bebauung an.
Während auf der einen Seite des Baggersee
Areals ein kleines Gewerbegebiet sowie
ein Wohngebiet entstehen sollten, war
auf der anderen Seite ein Ferienpark geplant.
Mit dem Bebauungsplan 35 A konnte
sehr schnell Baurecht für das Wohngebiet
und die inzwischen weiter in die
Ortsmitte verlegten Discounter Aldi und
sky-Supermarkt geschaffen werden.
Baurecht für den Ferienpark am Baggersee
wurde mit dem Bebauungsplan 35 B angepeilt.
Doch dieses Verfahren erwies sich
für Gerhard Schlichting als ein „unendlich
langer Kampf“ aufgrund vieler Dinge, die
zu beachten waren. Hauptpartner war für
ihn die Untere Naturschutzbehörde des
Landkreises Cuxhaven, „die im Verlauf
der Jahre immer wieder auf neue Entwicklungen
im Naturschutzbereich verweisen
musste, was zu Verzögerungen führte oder
zu Abstrichen bei der Bebaubarkeit“.
Ein Hauptproblem des Bebauungsplans
35 B war die fehlende, ausreichend große
Ausgleichsfläche. Der richtige Tipp zur
Lösung des Problems kam von der Unteren
Naturschutzbehörde: Ein an den Baggersee
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Fotos: Wendt, Bretschneider, Wikipedia. Grafik: NORDSEE-ZEITUNG/Gausmann
Quelle: MapCreator/©OSM, Grafik: NZ/Gausmaann, Maßstab: 1:8824