
Donnerstag, 1. August 2019 13
Alter der Spieler nicht entscheidend
Grodener Trainergespann Daniel und Sergio Gonzalez glaubt an die Qualität seiner Akteure
Seit dieser Saison sind die Brüder
Daniel und Sergio Gonzalez im
Doppelpack die Trainer des Grodener
SV. Dabei ist der jüngere
Sergio auch als Spieler aktiv. Der
ältere Daniel ist nun zum GSV
dazugestoßen. Die beiden Spanier
haben die Fragen der CN/NEZSportredaktion
auch gemeinsam
beantwortet.
Der Grodener SV ist mit einem
Durchschnittsalter von 28,36 Jahren
mit Abstand das älteste Team der
Liga. Ist das ein Vor- oder Nachteil?
Die Zahl stimmt zwar nicht ganz,
aber es stimmt, dass wir anscheinend
mit einem Durchschnittsalter
von 27,62 Jahren das höchste
Durchschnittsalter der Liga stellen.
Wir versuchen Jahr für Jahr, unseren
Kader zwar zu verjüngen, doch
dies ist nicht unser primäres Auswahlkriterium.
Ob das Durchschnittsalter
eines Kaders ein Vor- oder
Nachteil sein kann, halten wir für sehr
unwahrscheinlich. Ältere Spieler
sind erfahrener, dies könnte man als
Vorteil sehen. Sie haben jedoch
auch ein anderes Privatleben. Im Normalfall
ist auch die Fitness bei jungen
Spielern besser und einfacher anzutrainieren.
Der Grodener SV
versucht, die Mannschaft immer weiter
zu verjüngen. In den beiden
Meisterjahren 2017 und 2018 lag das
Durchschnittsalter noch bei über
31 Jahren, letztes Jahr bei 29,42 und
jetzt bei 27,62. Unser jetziges
Durchschnittsalter kann sich zu
Saisonstart aber noch nach unten
ändern. Drei junge Spieler unserer
zweiten Herren absolvieren momentan
die Vorbereitung bei uns.
Als letztjähriger Siebter ist die
Mannschaft als Neuling angekommen
in der Bezirksliga. Kommt
nun das berüchtigte, schwierige
zweite Jahr oder schielt der GSV weiter
nach oben?
Mit dem Ausgang der letzten Saison
sind wir mehr als zufrieden. Als
Aufsteiger haben wir einen guten
Platz errungen und hatten zu keinem
Zeitpunkt mit dem Abstieg etwas
zu tun. Wir konnten unseren Zuschauern
zusätzlich gegen jede Mannschaft
aus dem Stadtgebiet jeweils
einen Derbysieg schenken. Uns ist es
nicht entgangen, dass sich zahlreiche
Mannschaften sehr gut verstärken
konnten, aber auch wir sind mit
unseren Zugängen und somit mit
unserem Kader sehr zufrieden.
Wir sind bestimmt eine der wenigen
Mannschaften der Liga, die kein
Budget oder Ähnliches vorweisen
können. Wir sind ein finanziell
kleiner Verein, aber mit dem Erreichaus
dem Stader Raum hat sich viel
getan, MTV Hammah konnte einige
Spieler aus dem Landesliga-Kader
von Drochtersen/Assel begeistern.
Auch Eintracht Immenbeck hat
eine Runderneuerung vollzogen. Für
den Meistertitel wird es wohl nicht
reichen, aber das sind Mannschaften,
die schwer einzuschätzen sind und
wir werden sehen, was sich da entwickelt.
Welche Überschrift bezüglich Ihrer
Mannschaft möchten Sie am Ende
der Saison lesen?
Cuxhavener Bezirksligateams rennen
den Stader Mannschaften den
Rang ab, kein Absteiger aus unserem
Landkreis.
Dafür sind wir dankbar. Unsere
Jungs freuen sich auf das Miteinander
und das ist eine sehr gute Eigenschaft,
die unsere Trainertätigkeit erleichtert.
Wer ist für Sie Favorit in der Bezirksliga?
Wir vermuten, dass sich dieses Jahr
zwei Mannschaften absetzen werden.
Aufgrund der Qualitäten aus dem
letzten Jahr, gepaart mit den Neuzugängen
dieses Jahres sehen wir
Cranz-Estebrügge und Eintracht
Cuxhaven ganz vorne. Aber auch Rot
Weiss konnte sich gut verstärken
und falls alles bei denen passt, könnte
auch dieses Team überraschen.
Aber besonders bei den Mannschaften
Sergio Gonzalez (l.), Spielertrainer
vom Grodener SV, und sein Bruder
Daniel Gonzalez (r.), der jetzt ebenfalls
Trainer beim GSV ist.
ten bei den wenigen Mitteln sehr
zufrieden. Unser Ziel wird es sein,
wieder so schnell wie möglich den
Klassenerhalt zu schaffen. Wenn wir
den letztjährigen Tabellenplatz bestätigen
können, wäre es noch schöner.
In der Vorbereitung hat Groden ansprechende
Leistungen gezeigt,
auch wenn häufiger nur ein Rumpfkader
zur Verfügung stand. Sind
Sie bis jetzt zufrieden?
Wir haben einfach das Problem, dass
wir sehr viele Schichtarbeiter in
der Mannschaft haben. Das führt, gerade
in der Vorbereitung, zu einigen
Probleme. Dazu kommt, wie bei
den anderen Mannschaften auch,
dass parallel zur Vorbereitung die Urlaubszeit
läuft. Trotzdem stellten
wir bei allen Spielen und Turnieren
eine schlagkräftige Truppe auf.
Leider haben wir während der Vorbereitung
auch einige Verletzungen
einstecken müssen, doch auch diese
Spieler werden zum Saisonstart
wieder zur Verfügung stehen. Unter
Beachtung dieser Aspekte sind wir
mit der Vorbereitung sehr zufrieden.
Worin unterscheidet sich Ihre Mannschaft
von den Konkurrenten?
Wir gucken nicht unbedingt auf unsere
Konkurrenten beziehungsweise
achten nicht auf Unterschiede
zu unserer Mannschaft. Selbstverständlich
beobachten wir deren
Spielformen und achten auf die
Qualitäten einzelner Spieler, doch primär
versuchen wir, unsere Ideen
und unsere Spielphilosophie umzusetzen.
Außerhalb des Spielfeldes
sind natürlich mehrere Mannschaften,
wie schon erwähnt, besser
aufgestellt als wir. Sie verfügen über
finanzielle Möglichkeiten, von denen
wir nur träumen können. Dieses
sehen wir aber auch nicht abwertend,
wenn jemand die Möglichkeiten
hat, sollte er diese auch nutzen.
Wir leben von der Kameradschaft und
einzelnen Sponsoren, die uns mal
das eine oder andere Trikot sponsern.