Ab sofort gilt auf einem 20 Kilometer langen Abschnitt der A27 zwischen Debstedt und Altenwalde in beiden Fahrtrichtungen nur noch Tempo 100. Foto: Jan Iven
Ab sofort gilt auf einem 20 Kilometer langen Abschnitt der A27 zwischen Debstedt und Altenwalde in beiden Fahrtrichtungen nur noch Tempo 100. Foto: Jan Iven
Baustellen-Chaos

Auf der A27 im Kreis Cuxhaven: Das steckt hinter der Tempo-100-Regelung

18.03.2025

Die A27 zwischen Bremerhaven und Cuxhaven kommt nicht zur Ruhe. Erst kürzlich wurde der Durchlass bei Nordholz saniert, doch nun gilt auf einem 20 Kilometer langen Abschnitt zwischen Debstedt und Altenwalde nur noch Tempo 100. Warum ist das so?

Mehr als ein halbes Jahr war die Autobahn 27 bei Nordholz halbseitig gesperrt, weil ein maroder Grabendurchlass erneuert werden musste. Anfang März könnten die Arbeiten zum Abschluss gebracht werden. Endlich wieder freie Fahrt! Von wegen.

Welcher Abschnitt der Autobahn 27 ist betroffen?

Gerade mal eine Woche später kamen die nächsten Hiobsbotschaften vom nördlichen A27-Abschnitt. So wurde die Höchstgeschwindigkeit zwischen Debstedt und Altenwalde in beide Richtungen von Tempo 120 auf 100 reduziert. Der Abschnitt ist 20 Kilometer lang.

Grund ist nach Angaben der Autobahn GmbH der schlechte Zustand der Fahrbahn. Wobei der schlechte Zustand der Autobahn eigentlich nichts Neues ist. Der Abschnitt nach Cuxhaven gleicht schon lange einem Flickenteppich, weswegen man dort auch jahrelang höchsten 120 fahren durfte. Sehr viel schneller möchte man dort auch gar nicht fahren.

Doch nun hat sich die Lage noch einmal verschlechtert. "Vor allem die rechte Spur wurde durch Lkw stark in Mitleidenschaft gezogen", sagt Autobahn-Sprecher Michael Wendt. Durch die starke Beanspruchung und den Druck werden immer wieder kleine Betonstücke aus der Fahrbahn gerissen. Ein Zusammenhang mit den vorherigen Bauarbeiten in Nordholz soll allerdings nicht bestehen.

Die Betonstücke können von drüberfahrenden Fahrzeugen hochgewirbelt werden und etwa Windschutzscheiben beschädigen. Diese Gefahr soll durch die Geschwindigkeitsreduzierung zumindest etwas verringert werden.

"Die Strecke wird jeden Tag kontrolliert", sagt Autobahn-Sprecher Michael Wendt. Wenn die Mitarbeiter neue Löcher im Beton entdecken, würden sie sofort mit Asphalt geschlossen. Das Loch wird dabei etwas vergrößert, um den porösen Beton zu entfernen. Die Autobahn wird dafür kurzfristig einspurig gesperrt. "Das geht in der Regel aber sehr schnell", so der Autobahn-Sprecher.

In den kommenden Monaten wird es allerdings bei diesen sporadischen Ausbesserungsarbeiten bleiben. Eine grundhafte Erneuerung wird frühestens im kommenden Jahr erfolgen. Denn ab nächsten Jahr soll damit begonnen werden, zwei weitere Grabendurchlässe auf dem Abschnitt im Norden zu erneuern.

Beide Arbeiten sollen gleichzeitig erfolgen, um die Fahrbahn nur einmal aufzureißen und zu sperren. Voraussichtlich vorher werden allerdings noch zwei weitere Grabendurchlässe bei Hagen erneuert. Erst danach heißt es wieder "freie Fahrt!" Richtung Cuxhaven.

Gießen der A27-Brücke in Wulsdorf wird vorbereitet

An der Baustelle der A27-Brücke in Wulsdorf wird unterdessen das Gießen des Überbaus aus Beton vorbereitet. Um den Beton für die eigentliche Brücke aufzunehmen, wurde eine Holzverschalung auf Stahlträgern über der Straße befestigt.

Bauarbeiter legen Metallstangen in die Holzverschalung, in die später der Beton für den Brücken-Überbau gegossen wird. Die Kobold-Anker stehen aus der Verschalung hervor und verbinden diese mit dem Beton. Foto: Jan Iven

In die Verschalung legen die Bauarbeiter derzeit quer zur Fahrbahn Metallstangen ein, die sich später mit dem Beton zum Stahlbeton verbinden. Zudem werden noch Spannlitzen in den Beton eingegossen, um die Stabilität der Brücke zu erhöhen.

Die Spannlitzen werden später in den Beton eingegossen. Foto: Jan Iven

Wann wird der Beton für den Überbau gegossen?

Sogenannte Kobold-Anker verbinden die Holzverschalung später mit dem Beton. Dadurch fällt die Holzverschalung nicht herab, wenn das stählerne Tragegerüst für den Überbau später entfernt wird. Im April soll der Beton für den Brückenüberbau in die Holzverschalung gegossen werden.

Von Jan Iven

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