
A27-Sperrung: Der Weg ist das Ziel - aber er benötigt sehr viel Geduld
Geduld und Nervenstärke sind gefragt, während die A27-Strecke saniert wird. Was als notwendige Modernisierung beginnt, entwickelt sich zur Geduldsprobe für Pendler und Anwohner.
Mein Moment in diesem Jahr ist eigentlich nicht nur einer. Es sind viele Momente. Der Anlass war immer der gleiche, doch er wiederholte sich für mich mehrmals in der Woche: mal auf dem Weg zur Arbeit, mal auf dem Weg nach Hause. Und noch etwas war immer gleich: Ich saß im Auto - und immer stand sie im Fokus: die Autobahn 27. Denn wieder einmal musste ein Durchlass unter der A27 zwischen Nordholz und Altenwalde über Monate hinweg umfassend saniert werden. Eine ähnliche Maßnahme gab es bereits 2021 in Hagen. Die Erneuerung beziehungsweise Instandsetzung ist essenziell für die Entwässerung und Stabilität des Straßenabschnitts. Doch die Arbeiten bringen auch Verkehrseinschränkungen mit sich und strapazieren die Nerven.
Das Positive: Ein neues Stück Asphalt
Aktuell wurde der Durchlass im Abschnitt Nordholz-Altenwalde erneuert, der durch jahrelangen Verschleiß und Witterung erheblich in Mitleidenschaft gezogen worden war. Die Sanierung umfasste sowohl die Erneuerung der Betonwände als auch die Installation neuer Schutzsysteme gegen Korrosion und Ablagerungen. Das Positive daran: Für diesen Abschnitt wurde auch der Fahrbahnbelag erneuert. Auf ein paar Hundert Metern fährt man jetzt wie auf Schienen - was für ein angenehmes Fahrgefühl. Leider bleibt das für mich der einzige positive Effekt.
30 statt acht Minuten Fahrtweg
Während der Bauarbeiten war die Strecke zwischen Nordholz und Altenwalde in Fahrtrichtung Bremen und Cuxhaven immer wieder gesperrt. Der Verkehr wurde über die Bundesstraße 73 umgeleitet, was zu einem deutlich erhöhten Verkehrsaufkommen in Altenwalde führte. Leichtsinnigerweise hatte ich bei meiner ersten Umleitungsfahrt nur einen kleinen Zeitpuffer statt eines großzügigen eingeplant. Ich dachte mir, da ich nicht zur Hauptverkehrszeit unterwegs war, könne es nicht so schlimm werden. Schnell wurde ich eines Besseren belehrt. Vom Kreisel "An der Bundesstraße" in Nordholz bis zur Ortsausfahrt Altenwalde benötigte ich - bedingt durch die Ampeln in Altenwalde und die vielen Lkw - fast 30 Minuten. Zum Vergleich: Normalerweise brauche ich für den gleichen Abschnitt mit einer Länge von acht Kilometern sieben bis acht Minuten. Manchmal lohnte es sich sogar, einen Umweg über Oxstedt und Berensch zu fahren, um den Stau zu umgehen.
Zwei weitere Sanierungen kommen noch
Bis spätestens Ende Februar 2025 sollen die Arbeiten an diesem Abschnitt abgeschlossen sein. Doch mit Sanierungen und Sperrungen wird es dann nicht vorbei sein. Zwischen Nordholz und Altenwalde befinden sich noch zwei weitere Grabendurchlässe, die ebenfalls saniert werden müssen. Diese Bauwerke stammen aus den 1970er Jahren und erfüllen die Anforderungen des heutigen Verkehrsaufkommens nicht mehr. Laut Angaben der Autobahn GmbH sollen die Arbeiten an diesen Durchlässen voraussichtlich bis Ende Mai 2025 abgeschlossen sein. Das bedeutet für alle Pendler und Anwohner von Altenwalde: Wir müssen noch länger durchhalten.
Ein Ende ist in Sicht
Die Autobahn GmbH zeigt sich optimistisch, dass die Arbeiten planmäßig beendet werden können. Die Modernisierung der Durchlässe sei eine Investition in die Zukunft der A27 und stelle sicher, dass die Infrastruktur auch in den kommenden Jahrzehnten den Anforderungen gewachsen ist. Bis dahin bleibt mir nichts anderes übrig, als die Baustellen und Sperrungen geduldig zu ertragen und zu umfahren. Immerhin ist ein Ende in Sicht - und der Gedanke daran sorgt für ein wenig Erleichterung.