Beim Brandschutzabschnitt Cuxhaven-Ost (Land Hadeln) steht ein Kommandowechsel an. Foto: Feuerwehr
Beim Brandschutzabschnitt Cuxhaven-Ost (Land Hadeln) steht ein Kommandowechsel an. Foto: Feuerwehr
Kommandowechsel steht an

Feuerwehren im Abschnitt Cuxhaven-Ost: Nachfolger von Ingo Graf steht fest

von Wiebke Kramp | 23.03.2025

33 Orts- und drei Gemeindewehren zählt der Brandschutzabschnitt Cuxhaven-Ost (Land Hadeln). Sie erhalten 2026 eine neue Führungsspitze. Die Versammlung der führenden Kräfte stellte auf ihrer Versammlung die Weichen für den Nachfolger von Ingo Graf.

Bei den Hadler Feuerwehren steht ein Kommandowechsel an. Wenn Ingo Graf zum 31. Januar 2026 in den Ruhestand geht, übernimmt Maik Kramer ab 1. Februar 2026 die Verantwortung. Die Wahl des Otterndorfers und bisherigen stellvertretenden Abschnittsleiters erfolgte auf der Jahresversammlung des Brandschutzabschnittes Cuxhaven-Ost in der Osteland-Festhalle in Osten mit großer Mehrheit.

Die Versammlung wählte einstimmig Torben Offermann aus Lamstedt zum neuen stellvertretenden Abschnittsleiter. Kramer und Offermann bilden auch das neue Führungsteam im Hadler Kreisfeuerwehrverband.

Wenn Ingo Graf (l.) in den Ruhestand geht, übernehmen Maik Kramer (M.) und Torben Offermann das Kommando über 33 Ortswehren und drei Gemeindewehren. Foto: Kramp

Und noch eine personelle Veränderung an der Spitze der Feuerwehr erfolgt zu Anfang Februar 2026 aus den Hadler Reihen. Thomas Friedhof aus Wanna geht ebenfalls in den Ruhestand. Er übergibt das  Amt als Regierungsbrandmeister in die Hände von Tim Fritsche aus Otterndorf, der vor wenigen Tagen in dieses Amt gewählt wurde und künftig für den Bereich Oldenburg in den Kreisen Cuxhaven, Diepholz, Osterholz und Verden zuständig sein wird.

Der Brandschutzabschnitt Land Hadeln zählt 33 Ortswehren und drei Gemeindewehren in den drei Samtgemeinden Land Hadeln, Hemmoor und Börde Lamstedt. 1430 aktive Feuerwehrleute, davon 160 weibliche, leisten hier ihren Dienst. Das Durchschnittsalter beträgt 35,47 Jahre (2023: 32,61 Jahre).

Aus dem Jahresbericht von Ingo Graf geht hervor, dass es im Abschnitt Land Hadeln in 2024 insgesamt 691 Einsätze mit 14.403 geleisteten Personalstunden. Sie gliedern sich auf in 104 Brandeinsätze und 526 Hilfeleistungen. Das bedeutet einen Rückgang zum Vorjahr. Im Jahr 2023 gab es 103 Brandeinsätze und 581 Hilfeleistungen.

Ingo Graf (r.) gratuliert seinem designierten Nachfolger Maik Kramer. Glückwünsche gibt es auch von Kreis-Dezernent Michael Take. Foto: Kramp

Auf der Versammlung wurde Tobias Mahler zum Brandmeister befördert und Mario Heidhoff zum Oberlöschmeister. Mit großem Dank verabschiedete Ingo Graf Gerhard Tiedemann aus dem ehrenamtlichen Ausbilderdienst, den er viele Jahre mit großem Engagement ausgeübt hatte.

Für ihre besonderen Verdienste wurden Matthias Papke und Frank Lund mit dem Feuerwehrehrenzeichen in Bronze ausgezeichnet, das Feuerwehrehrenzeichen in Silber erhielt "Urgestein" Horst Wendt für mehr als 30 Jahre Orts- und Gemeindebrandmeistertätigkeit

Ihre Verdienste und außergewöhnliches Engagement wurden belohnt: Die Wehrführer Christian Böhack aus Wanna, Peter Gorski aus Bülkau und Oliver Honegg aus Hechthausen erhielten die Ehrennadel des Landesfeuerwehrverbandes in Bronze.

Für seinen Einsatz bei der Umstrukturierung der Truppmannausbildung erhielt Mirko Schriever aus Ihlienworth ein besonderes Dankeschön. Fast allein habe er die Umstrukturierungen vorbereitet. Seine Unterrichtspläne seien so perfekt und detailliert gewesen, dass sie über den Landkreis hinweg übernommen wurden. Dafür erhielt er das Deutsche Feuerwehrehrenkreuz in Bronze. Björn Müller, Gemeindebrandmeister der Samtgemeinde Hemmoor, wurde mit dem Deutschen Feuerwehrehrenkreuz in Silber überrascht; insbesondere seine hohe Expertise und sein positiver Führungsstil fanden lohnende Worte.

Appell aus der Kreisverwaltung

Dezernent Michael Take richtete für den Landkreis Cuxhaven den Blick auf Kreisbereitschaft und Katastrophenschutz. Viele Themen wie Blackout oder Hochwasserschutz müssten angegangen werden. Nur allein Pläne zu schreiben, nütze nichts, man benötige vor allem Manpower und Material. Er appellierte an die Feuerwehren: "Wir brauchen mehr Leute, die sich im Bereich Katastrophenschutz engagieren, um die Sicherheit im Landkreis zu erhalten und zu verbessern." Take kündigte an dass das Drehleiterkonzept in der Entwurfsplanung sei, sobald es in der Runde der Hauptverwaltungsbeamten besprochen worden sei, gehe es zügig in die Umsetzung.

Die geehrten und beförderten Wehrleute mit der Hadler Feuerwehrspitze. Foto: Kramp

In seinem Grußwort unterstrich Samtgemeindebürgermeister Jan Tiedemann auch im Namen seiner Kollegen Frank Thielebeule (Land Hadeln) und Frank Springer (Lamstedt) die große Bedeutung der Feuerwehren und ihres Engagements. Der frisch gewählte CDU-Bundestagsabgeordnete Christoph Frauenpreiß sicherte Unterstützung zu. Kritische Worte in Richtung Landesregierung gab es von Landtagsabgeordneten Claus Seebeck (CDU), der eine Verbesserung der Bedingungen im Katastrophen- und Zivilschutz einforderte. Schwere Bretter seien in Niedersachsen zu bohren, meinte Regierungsbrandmeister Thomas Friedhoff und übte Kritik an langen Umsetzungszeiten. Kreisbrandmeister Kai Palait kündigte unter anderem an, dass man daran arbeite, zwei vom Land geförderte Kreisbereitschaften zu bekommen. Dennis Joost, stellvertretender Stadtbrandmeister in Cuxhaven, sprach von einer guten Zusammenarbeit hinsichtlich der Lehrgangsteilnahme und warnte vor dem Konkurrenzgedanken "Dein Feuer - mein Feuer". Für die Polizeiinspektion Cuxhaven unterstrich der Hemmoorer Revierleiter Stefan Klein die gute Zusammenarbeit mit den Feuerwehren bei den Einsätzen. Er ging auf die Zunahme von Übergriffen auf Einsatzkräfte ein. Das sei "schlimm und besorgniserregend, aber besonders verachtenswert ist es bei ehrenamtlichen Kräften".

Kritische Töne in Richtung Landesregierung

Während Ingo Graf für die Zusammenarbeit auf Kreisebene und auch mit dem Landkreis lobenden Worte fand, gab es auf seiner letzten Frühjahrs-Dienstversammlung kritische Töne in Richtung Innenministerium. "Wir machen Vorschläge an das Land, aber es meldet sich keiner zurück." So hätte man beispielsweise signalisiert, fachkundige Unterstützung bei Ausbildungen an den Landesfeuerwehrschulen geben zu können. Eine Reaktion des Landes blieb aus.

Mit Blick auf seinen neu gewählten Nachfolger Maik Kramer hatte Ingo Graf noch einen Ratschlag parat: "Ich musste lernen: Man kann es nicht allen recht machen - das funktioniert nicht." Wichtig sei allerdings, dass man letztlich wieder gemeinsam bei einem Abschlussgetränk am Tresen stehe.

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Wiebke Kramp

Redakteurin
Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung

wkramp@no-spamcuxonline.de

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