Rapsblüte im Kreis Cuxhaven gestartet: Gelbes Blütenmeer - aber nur für wenige Wochen
Wenn die Natur zur Malerin wird: Die Rapsblüte ist auch im Kreis Cuxhaven in vollem Gange. Doch das farbenfrohe Naturschauspiel gibt es nur unter bestimmten Voraussetzungen. Was es jetzt dringend für die Pflanzen geben muss.
Ungewöhnlich früh lassen in Niedersachen die Rapspflanzen ihre gelben Blüten leuchten. Ähnlich wie im Vorjahr startet die Rapsblüte nach Darstellung der Landwirtschaftskammer bereits einige Tage eher als im "langjährigen Mittel" und bereichert damit spätestens seit den Ostertagen die Natur optisch durch ein Blütenmeer. Jetzt muss es dringend Sonne und auch Regen für die Pflanzen geben.
In voller Blüte stehen bereits Bestände, die früh gesät wurden oder die in besonders günstigen Lagen wachsen. Es dauert nicht mehr lange, dann leuchten alle Rapsfelder in ihrer vollen gelben Blütenpracht und werden für etwa vier Wochen das Landschaftsbild nachhaltig prägen. An der Küste und in den Höhenlagen gibt es dieses farbenfrohe Bild naturgemäß ein paar Tage später als in anderen Regionen Niedersachsens.
Obwohl der März außergewöhnlich warm und trocken war und sich diese Witterungsbedingungen auch bis in den April hinein fortsetzten, habe - so die Experten - der Blühbeginn im Vergleich zum Jahr 2024 mit sehr früher Rapsblüte rund neun Tage später gelegen.
Sonne und Nässe notwendig
In der aktuellen Wachstumsphase benötigt der Raps Sonne und Nässe. "Die lang anhaltende Trockenheit führte vielfach dazu, dass neben direktem Wassermangel auch die Nährstoffaufnahme durch die Wurzeln nur unzureichend funktionierte. Auf Standorten, an denen Wasser- und Nährstoffmangel die Entwicklung stärker beeinflussten als anderswo, waren zum Teil bereits vor etwa drei Wochen gelbe Farbtupfer, sogenannte Vorblüher, erkennbar. Dies ist Anzeichen dafür, dass die Pflanzen aus der Not heraus frühzeitig in die nächste, generative Wachstumsphase wechselten", beschreiben Fachleute die Entwicklung.

Probleme würden den Rapspflanzen teilweise die Folgen des nassen Vorjahres bereiten: "Die damalige Bodenbearbeitung mit Pflug oder Grubber hat Strukturschäden hinterlassen, die die Wasser- und Nährstoffaufnahme beeinträchtigen. Für diese Standorte ist zu hoffen, dass bald Niederschläge in ausreichender Menge fallen werden, damit sich die Rapsbestände gut regenerieren können."
Tritt auf die Euphoriebremse
Nachdem die "Anbau-Euphorie der Landwirtinnen und Landwirte" nach den Jahren 2022 und 2023 wieder spürbar rückläufig gewesen sei, wurden für das Erntejahr 2024 laut Angaben des Niedersächsischen Landesamtes für Statistik fast 100.000 Hektar Raps angebaut. Dies seien rund fünf Prozent der Ackerfläche in Niedersachsen. Der Durchschnittsertrag habe mit 31,9 Dezitonnen (dt) je Hektar unter dem Durchschnittsniveau der zurückliegenden sechs Jahre (35,6 dt) gelegen. Er habe damit die Spitzenerträge von 43,9 Dezitonnen aus dem Jahr 2022 deutlich verfehlt.
Der Rückgang der Anbaufläche um knapp 20.000 Hektar gegenüber 2023 und der geringere Durchschnittsertrag hätten im vergangenen Jahr letztlich zu einer Verringerung der Erntemenge um rund 25 Prozent auf 304.900 Tonnen geführt: "Für das aktuelle Anbaujahr wird sich laut erster Prognosen die Anbaufläche wieder auf etwa 100.800 Hektar ausdehnen. Sie erreicht damit nicht ganz das Niveau des Spitzenjahres 2023."
Feste Größe in der Fruchtfolge
Nach wie vor schätzten viele Landwirtinnen und Landwirte die zahlreichen pflanzenbaulichen Vorteile und positive Fruchtfolgeeffekte des Rapses. Damit bleibe er für viele Betriebe eine feste Größe in der Fruchtfolgegestaltung. Die positive Entwicklung der Rapspreise ab den Wintermonaten 2024/25 trage sicherlich ebenfalls dazu bei, dass der Rapsanbau in Niedersachen weiterhin attraktiv bleibe.