Der Grüne Bundestagsabgeordnete Stefan Wenzel verzichtet auf eine erneute Nominierung als Kandidat für den Bundestag. Foto: Kaminski
Der Grüne Bundestagsabgeordnete Stefan Wenzel verzichtet auf eine erneute Nominierung als Kandidat für den Bundestag. Foto: Kaminski
Bundestagswahl

Warum Cuxhavener Grünen-Politiker Stefan Wenzel nicht erneut kandidiert

von Redaktion | 07.08.2024

Der Cuxhavener Bundestagsabgeordnete der Grünen Stefan Wenzel kandidiert nicht erneut für den Bundestag. Wie er gegenüber Parteimitgliedern erklärte, werde er für die Wahl im Oktober 2025 nicht mehr zur Verfügung stehen.

Wenzel, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, hat seine Entscheidung nach reiflicher Überlegung getroffen. Am Mittwoch informierte der 62-Jährige die Grünen-Kreisverbände in Stade und Cuxhaven schriftlich, dass er den Wahlkreis Cuxhaven-Stade II nicht mehr repräsentieren wolle.

Mandat erfordert volle Aufmerksamkeit und Kraft

"Ich habe mich entschieden, für die kommende Wahlperiode nicht wieder als Kandidat für den Bundestag anzutreten", schreibt Wenzel. Der normale Tagesablauf eines Abgeordneten sei spannend, vielfältig und inhaltlich sehr bereichernd. "Gleichzeitig ist er aber auch sehr lang und erfordert die volle Aufmerksamkeit und Kraft."

Seit fast 27 Jahren sei er in der Landes- und Bundespolitik, bei einem weiteren Mandat sei er fast 70 Jahre alt. Er habe für sich entschieden, dass er sich in den kommenden Jahren, ab dem Herbst 2025, "Zeit nehmen möchte für einige praktische Projekte im Bereich der Energie- und Finanzpolitik, für die in den letzten Jahren immer keine oder zu wenig Zeit blieb".

Experte für energiepolitische Themen

Als Parlamentarischer Staatssekretär im Wirtschaftsministerium von Robert Habeck hatte sich Wenzel vor allem um die energiepolitischen Themen Wärme, Wasserstoff, Effizienz, Strom und Klimaschutz gekümmert. Ein Job, der zusätzlich Zeit und persönliche Kraft fordert. Eine spannende Aufgabe, aber eben auch eine weitere Belastung. Seit er im Juli 2022 die Ernennungsurkunde erhalten hatte, führte das unter anderem dazu, dass er statt zwei, drei Wochen in Berlin vor Ort war und weniger Zeit in Cuxhaven verbrachte.

Auch, um daran zu arbeiten, die Energiekrise im Zuge des russischen Angriffs auf die Ukraine mit ihren großen wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen zu bewältigen und den Ausbau der erneuerbaren Energien zu beschleunigen.

Wenzel will Optimist bleiben. Die Chance, dass die Grünen wieder als Koalitionspartner gebraucht werden, ist hoch, sagt er und kündigt an, sich im letzten Jahr der laufenden Wahlperiode und im Wahlkampf mit ganzer Kraft zu engagieren.

Grüne Kreisverbände suchen Kandidaten

Gemeinsam mit den Kreisverbänden Rotenburg und Cuxhaven wollen die Stader Grünen sich abstimmen und parteiintern sehen, ob sie aussichtsreiche Kandidatinnen oder Kandidaten in ihren Reihen für die zwei Wahlkreise haben. Ende des Jahres steht die offizielle Nominierung an.

Das will auf jeden Fall auch Daniel Schneider (SPD). Der Otterndorfer, der den Wahlkreis 2021 direkt gewonnen hatte, will für eine zweite Legislaturperiode nach Berlin. Der SPD-Unterbezirksvorstand hat ihn nominiert, nun fehlt noch das Votum der SPD-Delegierten aus der Region.

Daniel Schneider vor erneuter Nominierung

"Man arbeitet sich ein, investiert eine Menge Herzblut. Das ist auch eine Verpflichtung der Region und der Partei gegenüber", sagt Schneider, der sich vor allem in das Thema Meerespolitik gekniet hat. Nominiert werden könnte er von der SPD am 6. September in den Seelandhallen in Otterndorf.

Als möglicher Nachfolger für den amtierenden Bundestagsabgeordneten Enak Ferlemann könnte der Cuxhavener Christoph Frauenpreiß Anfang Oktober nominiert werden. (Von Grit Klempow)

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