Bei einer Führung durch das Druckzentrum Nordsee in Bremerhaven warfen Auszubildende und Volontäre unseres Medienhauses einen Blick hinter die Zeitungsproduktion. Foto: Duderstadt
Bei einer Führung durch das Druckzentrum Nordsee in Bremerhaven warfen Auszubildende und Volontäre unseres Medienhauses einen Blick hinter die Zeitungsproduktion. Foto: Duderstadt
Zeitungsproduktion

Druckzentrum Nordsee in Bremerhaven: Hinter den Kulissen der Druckkunst

von Lennart Keck | 15.12.2023

Beschäftigte, Auszubildende und Volontäre der Cuxhaven-Niederelbe-Verlagsgesellschaft nahmen die Gelegenheit wahr, einen Blick hinter die Kulissen des Druckzentrums in Bremerhaven zu werfen, um den aufwendigen Druckprozess ihrer Zeitung mitzuerleben.

Es ist laut und ein durchdringender Papiergeruch zieht durch die Hallen. Seit der Inbetriebnahme am 23. September 2008 ist das Druckzentrum Nordsee Anlaufstelle für den Druck von Prospekten, Zeitschriften, Katalogen, Anzeigenblättern und Tageszeitungen aller Art. Mehr als 70.000 Zeitungen werden in nur einer Nacht produziert und liegen schon wenige Stunden später in den Briefkästen und auf den Frühstückstischen. Damit dies überhaupt möglich ist, bedarf es einer ausgeklügelten Logistik, die nur funktioniert, wenn alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ständig wachsam sind. Bei einem Rundgang erklärten Verantwortliche des Druckzentrums den Auszubildenden und Volontären sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unseres Medienhauses den genauen Ablauf.

In einer Lagerhalle stapeln sich viele meterhohe Papierrollen, die im Laufe der Woche gebraucht werden. Eine einzelne Rolle ist durchschnittlich 23 Kilometer lang und wiegt rund zwei Tonnen. Diese Papierrollen werden schließlich mit einem selbstfahrenden Gabelstapler in den eigentlichen Drucker eingebracht.

Meterhohe Papierrollen türmen sich im Lager des Druckzentrums. Eine wiegt rund zwei Tonnen und misst eine Länge von 23 Kilometern. Foto: Duderstadt

Drucken mit Druckplatten

Doch bevor der Druckvorgang beginnen kann, müssen die sogenannte Druckplatten belichtet werden. Sie bestehen aus dünnem Aluminium. Für jede zu druckende Farbe wird eine Platte benötigt, die schließlich in der Druckmaschine nacheinander angeordnet wird, um das durchlaufende Papier einzeln einzufärben. Die Farben einer Zeitung bestehen nur aus Schwarz, Gelb, Cyan und Magenta, die in der richtigen Mischung und Stärke schließlich das fertige Bild ergeben.

Dieses Druckverfahren ist indirekt, das heißt, die Druckplatte kommt nicht mit dem Papier in Berührung. Die Farbe wird zuerst auf einen Gummituchzylinder und dann auf das Papier übertragen. Dadurch wird die Druckplatte geschont und es kann eine Vielzahl von Bedruckstoffen wie Papier, Karton, Kunststoff, Glas oder Keramik bedruckt werden.

Mit erstaunlicher Präzision färben die Gummituchzylinder das Papier, das mit enormer Geschwindigkeit durch den 15 Meter hohen Druckturm gezogen wird. Besonderes Augenmerk gilt der Qualitätskontrolle. Modernste Technik und geschultes Personal überwachen ständig die Druckqualität, damit jede Ausgabe den Ansprüchen des Druckzentrums gerecht wird. Sollte eine Farbe übersättigt sein oder der Druck an einer Stelle nicht stimmen, wird dieser Fehler noch während des Druckprozesses korrigiert.

Die kilometerlange Papierrolle wird durch die Druckmaschine gezogen, gedruckt, beschnitten und gefaltet. Foto: Duderstadt

Druckmaschine auf Messe in Düsseldorf entdeckt

Entdeckt wurde die Maschine des Druckzentrums Nordsee auf der damals noch stattfindenden "Drupa" in Düsseldorf, der Fachmesse für die Druckindustrie. "Eigentlich hatten wir eine andere Maschine im Auge. Dann haben wir uns aber kurzfristig umentschieden. Wir haben die Maschine, die damals auf der Drupa stand und einsatzbereit war, gleich vor Ort gekauft und hier in Bremerhaven wieder aufgebaut", erklärt Projektleiter Lars Krüger.

Hoher Wert auf Nachhaltigkeit

Besonderen Wert legen die Verantwortlichen auf die Nachhaltigkeit und darauf, ständig den höchsten Standard im Markt bieten zu können. Mit dem wasserlosen Offsetdruck kann auf eine Reihe von Zusatzchemikalien verzichtet werden. Zudem ist die Maschine hinsichtlich des Energieverbrauchs optimiert. Eine minimale Fehlerquote beim Druck schont den wertvollen Rohstoff Papier und eine nahezu chemiefreie Plattenherstellung sorgt für einen umweltorientierten Rotationsdruck. In Anerkennung des freiwilligen Umweltengagements wurde das Druckzentrum 2010 zum Mitglied der "partnerschaft umwelt unternehmen" ernannt, einem Netzwerk zwischen dem Land Bremen und ausgewählten Unternehmen. 

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Lennart Keck

Volontär
Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung

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