
Ehrenring des Landkreises Cuxhaven für Kai-Uwe Bielefeld
Der Ehrenring ist die höchste Auszeichnung, die der Landkreis Cuxhaven zu vergeben hat. Die Zahl der Ehrenringträger ist daher überschaubar. Seit Mittwoch zählt Landrat a.D. Kai-Uwe Bielefeld zu diesem illustren Kreis.
Bis vor wenigen Monaten war er es noch selbst, der Auszeichnungen wie den Ehrenring überreichte und die Verdienste anderer hervorhob. Nun war er im Rahmen der Kreistagssitzung selbst derjenige, dem die Ehre zuteil wurde. Sein Nachfolger Thorsten Krüger, der originellerweise seine Rede von der künstlichen Intelligenz ChatGPT schreiben ließ, würdigte Bielefelds Engagement in den Bereichen Kultur und Umweltschutz.
Nicht nur der Ring selbst war zuvor einer Überarbeitung durch eine Goldschmiedin unterzogen worden, auch der Zweck der Ehrung wurde neu definiert. Kultur und Umwelt sollen künftig die Felder sein, auf denen man sich Verdienste erworben haben muss, um sich des Ringes würdig zu erweisen.
"Eine hohe Ehre" sei das, die ihm zuteil werde, sagte Bielefeld. "Ich bin stolz." Auch die Neuausrichtung der Ehrung gefiel ihm, da man kaum für etwas geehrt werden sollte, was zu den üblichen Amtspflichten gehöre. Vor dem Hintergrund, dass der Kreistag mit großer Mehrheit gerade den Ankauf des Gebäudes, in dem sich das Museum gegenstandsfreier Kunst des Landkreises in Otterndorf befindet, vom vormaligen Besitzer, der Weser-Elbe Sparkasse, beschlossen hatte, war Bielefeld, der sich über Jahre immer wieder vehement für das Museum eingesetzt hatte, von besonderer Freude erfüllt.
Während die Kreistagsmitglieder Enak Ferlemann (CDU), Claus Johannßen (SPD) und Eva Viehoff (Grüne) den Kauf als großartige Maßnahme und klares Bekenntnis zum Museum feierten, forderte Anton Werner Grunert (Bürgerliche Alternative, ex-AfD) aufgrund schwacher Besucherzahlen dessen Schließung. Kai-Uwe Bielefeld quittierte diese Haltung mit dem Satz: "Der Wert von Kunst bemisst sich nicht nur nach Besucherzahlen." Er wandte sich gegen diese "ablehnende, intolerante Haltung" und meinte: "Der Mensch lebt nicht vom Brot allein."