Eisbär Lloyd mit seinen beiden Neugeborenen – eine unerwartete Überraschung im Sosto Zoo, die für Aufsehen sorgt. Foto: Nyíregyházi
Eisbär Lloyd mit seinen beiden Neugeborenen – eine unerwartete Überraschung im Sosto Zoo, die für Aufsehen sorgt. Foto: Nyíregyházi
Das war nicht geplant

Eisbär Lloyd aus Bremerhaven ist wieder Vater - Experten zeigen sich kritisch

von Redaktion | 18.03.2025

Nach 20 Jahren im Bremerhavener Zoo und einem Umzug nach Ungarn überrascht Eisbär Lloyd die Experten: Er ist Vater von zwei gesunden Eisbärbabys geworden - ein Schritt, der für Aufsehen sorgt.

20 Jahre hat Eisbär Lloyd, 2000 geboren im Wiener Zoo, in Bremerhaven gelebt (2002 bis 2022). Der Besucherliebling hat viel Eisbär-Nachwuchs gezeugt. Lebende Nachkommen sind Lili (Rostock), Lale (Emmen), Anna und Elsa (Bremerhaven). Jetzt ist er wieder Vater geworden - das überrascht.

Sosto Zoo in Ungarn: Der neue Eispalast hat zwei Hektar Außenfläche, es gibt drei Gehege für die drei Eisbären Fiete, Lloyd und Sznyezsana. Eines davon ist überdacht und im Sommer klimatisiert. An die drei Gehege sind auch drei große Pools angeschlossen.

Lloyd habe sich sehr schnell an die neue Umgebung gewöhnt und macht sich sehr gut, berichtet die dortige Revierleiterin Zsuzsa Petró gegenüber unseren Kollegen von der Nordsee-Zeitung.

Geheimhaltung der Geburt über Monate hinweg

Offenbar in jeder Hinsicht, denn am 27. November vergangenen Jahres wurden in der neuen Eiswelt im Sosto Zoo zwei Eisbärbabys geboren. Es sind männliche Tiere und sie haben noch keine Namen.

Der Zoo hat die erfolgreiche Zucht mehrere Monate geheim gehalten, weil die ersten drei Monate in der Eisbären-Zucht sehr kritisch sind. Doch nun ist klar: Lloyd ist wieder Vater geworden.

Der Zoo konnte sogar die Geburt filmen, freut sich Revierchefin Zsuszsa Petró. Kontakt zu seinen Jungs hat Lloyd nicht, Eisbärenmütter übernehmen die Aufzucht. Bärin Sznyezsana stammt aus Moskau und lebt seit 2017 in Ungarn.

Rasantes Wachstum dank Muttermilch und Fleisch

Noch ist die Hauptnahrung der kleinen Bärchen Muttermilch, die 32 Prozent Fett enthält. Dadurch wachsen sie mit Rekordgeschwindigkeit. Zudem haben sie laut Zoo bereits begonnen, Fleisch und anderes Futter zu essen.

Die Kleinen sind gut drei Monate alt und wogen bei ihrer ersten Untersuchung etwa 14 Kilogramm. Der Zoo verkündet, dass die Bärchen etwa zwei Jahren bei der Mutter leben und dann nach Empfehlung des Europäischen Erhaltungszuchtprogrammes (EEP) in andere Zoos abgegeben werden.

Zoo-Experten aus Deutschland überrascht die Nachricht - und sie sehen das kritisch.

Eisbärchen-Knutscher im ungarischen Zoo - Lloyd hat dieses Bärchen gezeugt. Foto: Nyíregyházi Állatpark

EEP-Empfehlungen beeinflussen zukünftige Pläne

Von Bremerhaven wechselte Lloyd auf Empfehlung des EEP nach Karlsruhe. Er sollte mit Eisbärin Charlotte leben, die seit dem Tod ihres Partners alleine war.

Eine Zucht war nicht geplant, dafür sorgte ein Verhütungsimplantat. Dann kam der Wechsel nach Ungarn. Dort wurde das Implantat offenbar nicht erneuert.

Das Weibchen Sznyezsana lebte eigentlich mit Eisbär Fiete zusammen und Lloyd separat. Fiete stammt aus Rostock, lebt mit Unterbrechungen wegen des Umbaus seit 2016 im Sosto Zoo. Fiete ist der Halbbruder des berühmten Berliner Eisbären Knut.

Kritik an ungarischem Zoo wegen Zuchtentscheidung

Lloyd soll laut dem europäischen Zuchtkoordinator in Berlin keine Nachkommen mehr zeugen. Darüber hat sich der ungarische Zoo, der täglich "Eisbär-News" auf Facebook zeigt, offenbar hinweggesetzt.

Letztlich kann der Zoo über seine Tiere entscheiden, doch bei so großen Tieren die Pläne des EEP zu übergehen, entsetzt Experten aus Deutschland.

Besonders, da der Sosto Zoo offenbar hofft, dass die dem Zuchtprogramm angeschlossenen Zoos ihnen die Tiere abnehmen, wenn sie groß werden - und nicht mehr die Top-Attraktion für Besucher sind. Der Zoo Nyíregyháza in Sosto hat jährlich 250.000 und 500.000 Besucher. Rund 327.000 Besucher hatte der Zoo am Meer Bremerhaven in 2024.

Von Maike Wessolowski

So niedlich: Im Sosto Zoo in Ungarn hat Lloyd neuen Nachwuchs gezeugt. Foto: Nyíregyházi Állatpark

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