
Das beste Tauch-Revier der Welt ist nicht in Dubai oder Malta - sondern in Hemmoor
Eine Auszeichnung für Hemmoor: Der Kreidesee ist nach Meinung einer Fachjury und zahlreicher Sporttaucher weltweit das attraktivste Ziel für einen Tauchgang.
Wenn Holger Schmoldt zur Messe "boot" nach Düsseldorf fährt, dann hatte er seit Jahren ein besonderes Präsent auf der Rückreise nach Hemmoor im Gepäck: die Trophäe als "Beste Tauchbasis in Deutschland, Österreich und Schweiz".
Große Konkurrenz
Diese Auszeichnung wird seit Ausbruch der Corona-Pandemie zwar nicht mehr verliehen, dafür aber ein noch hochkarätiger Titel: Die Messemanager vergaben in diesem Jahr zum ersten Mal den sogenannten "dive award". Und die Konkurrenz war groß: Neben dem Kreidesee Hemmoor hatten es am Ende auch zwei Tauchreviere in Dubai und Malta ins Finale geschafft. Doch Hemmoor setzte sich gegen die internationale Konkurrenz durch und wurde von einer Fachjury und bei einem Online-Voting von Tauchern als Sieger bestimmt. "Damit hätte ich echt nicht gerechnet", sagt der Lamstedter. Schließlich sei in Dubai ein 60 Meter tiefer "Tauch-Pool" entstanden und im Mittelmeer biete Malta ebenfalls hervorragende Bedingungen für Taucherinnen und Taucher.
Zehntausende Wassersportler
Zwischen 35.000 und 40.000 Wassersportler zieht es jedes Jahr nach Hemmoor, um sich dort auf Tauchstation zu begeben. Für die Jury, die mit fünf Chefredakteuren von Fachmagazinen besetzt ist, stellt der Kreidesee mit seiner Infrastruktur "ein naturnahes, aber auch für Städter erreichbares Revier in Hemmoor im Norden Deutschlands" dar. Der Chefredakteur der Zeitschrift "Tauchen", Alexander Kassler, bezeichnete das Gebiet als "den Top-Tauchsee in Deutschland mit Tauchbasis - geeignet für Sport- bis Tech-Tauchen, mit sehr guter Infrastruktur und mehreren Einstiegen". Zudem sei er von den norddeutschen Metropolen problemlos zu erreichen.
Legendäre Relikte
Holger Schmoldt sieht den Preis auch als weiteren Ansporn, seinen Gästen, die aus dem Aus- und Inland kommen, möglichst in jedem Jahr neue Attraktionen zu bieten. So hatte er zum Beispiel vor sechs Jahren eine freischwebende Piper 28 versenkt und im vergangenen Jahr "Deutschlands tiefsten Postkasten" in einer Tiefe von 19 Metern montieren lassen, der wöchentlich von seinen Mitarbeitern geleert wird, um die mit Folien beschichteten Postkarten an die Adressaten zu versenden. Legendär sind bei den Wassersportlern natürlich auch die Relikte der ehemaligen Hemmoorer Zementfabrik - vom "Rüttler" bis zum Kreidesee-Lkw.