Blaualgen sorgen in Otterndorf und Hemmoor für "Badewarnungen"
Heiße Temperaturen - und dann ein Sprung in den Badesee? Eine ideale Abkühlung, wenn es da nicht einen Spiel- und Spaßverderber geben würde: die Blaualge. Auch das Cuxland ist betroffen. Wie soll man als Badegast reagieren?
Hemmoor / Otterndorf. Heiße Temperaturen - und dann ein Sprung in den Badesee? Eine ideale Abkühlung, wenn es da nicht einen Spiel- und Spaßverderber geben würde: die Blaualge. Sie sorgt zurzeit am Heidestrandbad in Hemmoor und am "See achtern Diek" in Otterndorf für getrübte Badefreuden angesichts ihrer deutlich sichtbaren Ausbreitung (grünliche Trübung und Schlierenbildung). Offizielle Badeverbote mit Sperrungen der Seen gibt es noch nicht, aber die Vorstufe als sogenannte "Badewarnung". Nicht ohne Grund: Blaualgen können zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen.
Wer in Hemmoor zum Heidestrandbad (hinter dem Schwimmbad "Ostewelle") möchte, erreicht es über einen schmalen und von Bäumen gesäumten Weg. Nicht zu übersehen ist dort eine auffällig gestaltete Tafel mit einem "wichtigen Hinweis für Badegäste" auf "schlierenbildende Cyanobakterien an der Wasseroberfläche".
Was damit gemeint ist, erkennt man bereits am Seeufer, wo sich Algenreste sammeln. Doch nicht nur dort sollte man einen Bogen um die Wasserpflanze machen, sondern auch bei Schlieren- oder gar "Teppichbildung" im gesamten See. Bei empfindlichen Menschen könne es ansonsten zu Hautreizungen oder allergischen Reaktionen kommen. Da bestimmte Blaualgen giftige Stoffe (Toxine) abgeben könnten, sei Vorsicht geboten: "Im Zusammenhang mit Blaualgen sind Berichte (Einzelfälle) über Magen-Darm-Beschwerden sowie Reizungen der Atemwege, der Haut und Schleimhäute bekannt geworden."
Otterndorf: Lage
ist "unverändert"
Probleme mit den Blaualgen gibt es aber nicht nur in Hemmoor: "Die Blaualgensituation ist unverändert. Die Badewarnung besteht weiterhin", heißt es in einem am 1. Augst aktualisierten Update für den "See achtern Diek" in Otterndorf. Besonders nach "Schlucken von Wasser an mehreren Tagen hintereinander" könnte es zu gesundheitlichen Problemen kommen. Das Wasserschlucken solle daher ebenso vermieden werden wie "der Aufenthalt in Bereichen mit sichtbaren Schlieren". Wenn es Badegäste doch erwischt, lautet der Ratschlag der Touristiker: "Bei auftretenden Beschwerden (zum Beispiel Hautreizungen, Übelkeit, Durchfall) sollte vorsorglich ein Arzt/eine Ärztin aufgesucht werden."
Engmaschiges
Kontrollsystem
Nicht nur die Seen in Otterndorf und Hemmoor stehen unter einer engmaschigen Beobachtung hinsichtlich der Wasserqualität. Vielmehr werden in ganz Niedersachsen zwischen dem 15. Mai und 15. September von den Behörden Wasserproben genommen und anschließend im Labor analysiert, um bei Bedarf reagieren und im Idealfall Gegenmaßnahmen einleiten zu können. Landesweit handelt es sich um 270 ausgewählte Badegewässer.
"Die Wasserproben werden vor allem auf Bakterien (E. coli und Intestinale Enterokokken) hin untersucht. Diese Bakterien selbst sind im Normalfall keine Krankheitserreger. Sie können jedoch einen Hinweis auf eine fäkale Verunreinigung sein und darauf, dass sich eventuell spezielle Krankheitserreger im Gewässer befinden. Wenn die in der niedersächsischen Badegewässerverordnung genannten hohen Einzelwerte auch in der Kontrollprobe überschritten sind, wird ein Badeverbot ausgesprochen", heißt es im "Badegewässer-Atlas Niedersachsen", der online und aktuell unter www.apps.nlga.niedersachsen.de/batlas für jede kontrollierte Badestelle abrufbar ist.
