Die einen schwören darauf, die anderen hassen es: Gibt es spätestens 2027 auch ein "McDonald's"-Angebot in Hemmoor? Foto: Bernd Weißbrod/dpa
Die einen schwören darauf, die anderen hassen es: Gibt es spätestens 2027 auch ein "McDonald's"-Angebot in Hemmoor? Foto: Bernd Weißbrod/dpa
Formelles Verfahren

"McDonald's in Hemmoor: Rund 40 Stellungnahmen liegen vor

von Egbert Schröder | 26.12.2025

Die Möglichkeit, nach der öffentlichen Auslegung der detaillierten Pläne für "McDonald's" im formellen Bebauungsplanverfahren Stellung zu beziehen, nutzten nach Informationen unserer Redaktion rund 40 Hemmoorerinnen und Hemmoorer.

Der erste Versuch, in Hemmoor mit einem Franchise-Ableger Fuß zu fassen, misslang. Gerade hinsichtlich der Verkehrsererschließung von der Bundesstraße 73 zu dem Areal neben der Grundschule im Stadtteil Basbeck gab es ebenso massive Probleme wie Proteste aus den Reihen von Grundschuleltern und -lehrern. Der Plan in Basbeck war zwar vom Tisch; das Interesse von "McDonald's" am Standort Hemmoor aber nicht. Und so setzte das Unternehmen zu einem zweiten Sprung an. Das Ziel diesmal: eine Fläche zwischen dem Schwimmbad "Ostewelle" und dem Bahnhof in zentraler Lage.

Um ein solches Projekt zu realisieren, müssen zwingend der Bebauungsplan der Stadt und anschließend der Flächennutzungsplan der Samtgemeinde geändert werden, damit eine - so das Behördendeutsch - sogenannte "Systemgastronomie" überhaupt möglich ist. Entscheidend ist daher das Votum des Stadtrates (bezüglich des  Bebauungsplanes).

Die Samtgemeinde Hemmoor schließt sich üblicherweise bei der Flächennutzungsplanänderung einer Standortkommune der Entscheidung vor Ort an. Auch in diesem Fall? Wie berichtet, hatte es in den vergangenen Monaten einige Proteste hinsichtlich der geplanten Unternehmensansiedlung gegeben. Eine Bürgerinitiative in Hemmoor hatte unter anderem Unterschriften gesammelt, um die Filiale an diesem Standort zu verhindern. 

Immer wieder war es zu einem Geplänkel gekommen, welche Aussagekraft diese Unterschriftenliste hat, denn auch viele Auswärtige hatten dort ihren Unmut geäußert. Doch das ist nicht maßgeblich für das laufende "formale"  Verfahren, denn das beauftragte Planungsbüro aus Hechthausen ist nach Abschluss der Auslegung in der Stadt Hemmoor damit beschäftigt, die Stellungnahmen qualitativ auszuwerten, zu gewichten und letzten Endes eine Abwägung für den Stadtrat vorzulegen. Dabei dürften nach Informationen der NEZ/CN-Redaktion insbesondere der Lärmschutz und die Verkehrserschließung eine zentrale Rolle spielen.

Seitens des Büros waren zuvor unter anderem Umweltberichte, städtebauliche und naturschutzfachliche Stellungnahmen des Landkreises Cuxhaven, artenschutzrechtliche Fachbeiträge, schalltechnische Prognosegutachten und eine Untersuchung mit Berechnung und Bewertung des mit "McDonald's" verbundenen zusätzlichen Verkehrsaufkommens sowie ein Baugrundgutachten veröffentlicht worden. Auch Aussagen zum Eingriff in Landschaft und Natur bei dieser Maßnahme sind Gegenstand des laufenden Verfahrens. Vorgesehen ist auf Stadtebene im Februar, dass der Hemmoorer Stadtrat zu der vom Planungsbüro eingereichten "Synopse" Stellung bezieht und sich positioniert: Gibt es grünes Licht für McDonald's oder nicht?

Stimmt der Hemmoorer Stadtrat im Februar zu, könnte das eine Marschroute für den Samtgemeinderat und dessen Flächennutzungsplanänderung sein. Die Auslegung dieser Unterlagen erfolgt zwar noch vom 30. Dezember bis 20. Januar. Doch viele Argumente für oder gegen die Ansiedlung von "McDonald's" im Hemmoorer Zentrum dürften deckungsgleich mit denen im Bebauungsplanverfahren der Stadt sein. Ein Votum des Samtgemeinderates erfolgt erst nach einer Verabschiedung eines Bebauungsplanes durch die Stadt Hemmoor.

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Egbert Schröder

Redakteur
Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung

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