Die Skulptur des „Zementpackers“ wird bald am Rathausplatz in Hemmoor neu errichtet, nachdem das Original von Metalldieben zerstört wurde.
Die Skulptur des „Zementpackers“ wird bald am Rathausplatz in Hemmoor neu errichtet, nachdem das Original von Metalldieben zerstört wurde.
Zerstückelt und zerstört

Neuer Standort für den "Zementpacker" in Hemmoor

von Egbert Schröder | 12.10.2025

Der "Zementpacker" bekommt eine neue Heimat: Auf dem Rathausplatz soll eine rekonstruierte Skulptur aufgestellt werden. Vor rund zwei Jahren war das Original des Bildhauers Frijo Müller-Belecke von Metalldieben gestohlen und zerstört worden.

Frijo Müller-Belecke war nicht nur Lehrer am Gymnasium in Hemmoor, sondern auch ein überregional anerkannter Künstler. Etliche Skulpturen hat er angefertigt. Die Palette reicht von "Graf Zeppelin" in Nordholz am Aeronauticum über die Stader "Fischfrau" in der Ortsmitte und den "Utröper" sowie die Voß-Büste" und die "Deichbauer" in Otterndorf bis hin zum "Vogelflug" in Cuxhaven und dem "Deister"-Denkmal in Osterbruch. Auch in Hamburg, Hannover, Bremerhaven und Wittenberg hat er als Künstler Zeichen gesetzt.

Recherche sorgte für Erfolg

Zu den Werken des 2008 verstorbenen Hemmoorers zählte aber auch der "Zementpacker", der bis vor zwei Jahren im Freilichtmuseum der Kleinstadt Hemmoor stand und eine zentrale Figur der Sammlung war. Doch dann schlugen Metalldiebe zu. Per Flex zerlegten sie die mannshohe Figur und verhökerten das Kupfer dann an einen Recyclinghof im Bremer Bereich. Dort meldete ein Mitarbeiter die ungewöhnlichen Einzelteile und die Recherche durch die Polizei begann.

Die Stücke wurden gesichert und auf dem Hemmoorer Bauhofgelände zwischengelagert. Das rief einen äußerst aktiven Arbeitskreis des Geschichts- und Heimatvereins in Hemmoor auf den Plan, der hinter den Kulissen viele Anstrengungen unternahm, um eine Rekonstruktion zu ermöglichen und zu finanzieren. Und das ist nach Informationen unserer Redaktion auch gelungen.

So hat ein Experte die noch vorhandenen Einzelteile gesichtet und will zügig für eine komplette Zusammenstellung einer neuen Figur sorgen. Namentlich genannt werden möchte er (noch) nicht, aber dem Arbeitskreis des Vereins bei dessen Projekt helfen.

Ziel ist es, das Kunstwerk noch in diesem Jahr neu zu erstellen. Neben den Kupferelementen gibt es auch noch einzelne Teile der ursprünglichen Gussform, die dazu beitragen werden, den "Zementpacker" wieder als Teil der Geschichte der Stadt zu präsentieren.

Allerdings wird dies nicht im Freilichtmuseum in der Nähe der Kulturdiele passieren, sondern in der sogenannten "guten Stube" Hemmoors. Vorgesehen ist ein Platz direkt am Rathaus, der auch illuminiert werden soll. 

Über den Vorschlag der CDU-Fraktionssprecherin im Stadtrat, Anja Meißner, auch noch einen weiteren "Zementpacker" in einer Beton-Ausführung im neu gestalteten Zementmuseum aufzustellen, ist noch nicht entschieden worden. Die Sanierung des Geländes hat auch gerade erst begonnen.

Vor zwei Jahren zerstückelt und zerstört: Nur noch einzelne Teile der Hemmoorer "Zementpacker"-Bronzeskultur sind erhalten geblieben. Doch die werden zusammengeführt und der Zementpacker steht wahrscheinlich noch in diesem Jahr auf dem Rathausplatz. Archivfoto: Lange

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Egbert Schröder

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