
Hemmoorer Landwirt plant Millionenprojekt mit Batteriespeichern - Stadtrat stimmt zu
Binnen zwei Tagen hat der Hemmoorer Landwirt Dirk Karsten die zweite Hürde beim Plan- und Genehmigungsverfahren für die Errichtung von zehn sogenannten "Batteriegroßspeichern" genommen. Der Stadtrat fasste den notwendigen "Aufstellungsbeschluss".
Wie berichtet, plant Karsten auf einem Grundstück, das nur rund 700 Meter entfernt vom EWE-Umspannwerk liegt, die Errichtung von rund zehn Großbatteriespeichern, durch die Schwankungen im Stromnetz ausgeglichen werden können. Angesichts der finanziellen Dimensionen im Millionen-Bereich handelt es sich nicht um einen Alleingang, sondern auf Karsten sind sogenannte "Projektierer" zugekommen, die auf der Suche nach geeigneten und verfügbaren Flächen für derartige Vorhaben sind. Ähnlich verhält es sich bekannterweise auch bei der üblichen Vorgehensweise zur Ausweisung von Windparkflächen.
Durch derartige Speicher hat man die Chance, in Spitzenzeiten nicht benötigte Energie zu bündeln und dann ins Netz einzuspeisen, wenn sie benötigt wird. Das ist für die Investoren kein sozialer Auftrag, sondern vielmehr geht es natürlich um die Rentabilität.
Kein Wunder, dass bundesweit die Nachfrage nach der Umsetzung derartiger Vorhaben steigt. "Durch sinkende Marktpreise für Batteriespeicher, die Förderung von gespeichertem erneuerbarem Strom und die 20-jährige Netzentgeltbefreiung von Anlagen, die bis 2029 errichtet werden, hat sich die Nachfrage nach Netzanschlüssen von Großbatteriespeichern in den letzten Monaten vervielfacht", so die "Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen". Bundesweit hätten zu Jahresbeginn den Netzbetreibern Anfragen mit einer Leistung von 226 Gigawatt (GW) vorgelegen. Zum Vergleich: Im Juni 2025 habe es gerade einmal Batteriespeicher mit einer Leistung von nur 13,1 GW gegeben.
Möglicherweise wird auch Hemmoor zu einem (regionalen) Drehkreuz bei der Verteilung der Strommengen, wenn sie benötigt werden. Der Stadtrat hat jedenfalls grünes Licht mit dem Aufstellungsbeschluss gegeben. Jetzt liegt der Ball im Feld der Antragsteller, die die notwendigen Gutachten und formellen Voraussetzungen präsentieren müssen. Grünen-Ratsherr Tobias Söhl warf bereits die Frage auf, wie es denn mit dem Brandschutz- und Sicherheitskonzept aussehe. Lasse Weritz (CDU) sah die Frage als völlig verfrüht an: "Das wird ja im Laufe des Verfahrens erst geklärt. Da geht es doch gerade um derartige Sachfragen. Außerdem sind wir ja nicht die Genehmigungsbehörde."