Diese Panne beim Feuerwehr-Neubau in Ihlienworth sorgt für zusätzliche Kosten
Peinliche Panne beim Neubau des Feuerwehrhauses in Ihlienworth: Weil eine Firma mehrere Pfähle falsch gesetzt hat, verzögert sich das Bauprojekt. Zudem entstehen zusätzliche Kosten. Das sind die Hintergründe für das Missgeschick.
Mittwochvormittag in Ihlienworth. Die Baustelle an der Hauptstraße liegt in der Morgensonne, es ist auffällig ruhig. Kein Baulärm ist zu hören, kein Bagger, keine Bauarbeiterstimmen. Die Arbeiten für den Neubau des Feuerwehrhauses ruhen und erleben einen Rückschritt. Wie jetzt bekannt wurde, wurden mehrere Bohrpfähle an der falschen Stelle gesetzt. Das hat Auswirkungen auf den Zeitplan: "Ja, es gibt Verzögerungen beim Neubau der Feuerwehr", bestätigt Ihlienworths Bürgermeister Christian Roth.
Wie konnte es zu dieser Panne kommen - und das in direkter Nachbarschaft zum Bauamt? "Das können wir uns leider auch nicht erklären", sagt Olaf Johannsen, Leiter des Amtes für Planen, Bauen und Umwelt bei der Samtgemeinde Land Hadeln. Die ausführende Firma habe einen detaillierten Pfahlplan erhalten, anhand dessen die Elemente eingemessen und eingebaut werden sollten. "Somit liegt die Verantwortung für die korrekte Ausführung bei der beauftragten Firma", erklärt der Bauamtsleiter.
Vermessungsingenieur wurde mit Überprüfung beauftragt
Trotz konkreter Vorgaben sei es in einigen Fällen zu einer fehlerhaften Verortung gekommen. "Dies wurde nach Fertigstellung der Arbeiten durch das beauftragte Planungsbüro und uns im Rahmen der regelmäßigen Baubegleitung festgestellt", erläutert Johannsen. Daraufhin wurde ein Vermessungsingenieur mit der Überprüfung der Pfahlpositionen beauftragt. Die Auswertung bestätigte die Vermutung der fehlerhaft platzierten Pfähle. "Insgesamt befinden sich sieben Bohrpfähle außerhalb der vorgegebenen Toleranzen", so der Bauamtsleiter.
Welche Auswirkungen hat diese Panne auf den Zeitplan? "Da sich die außerhalb des Toleranzbereichs liegenden Pfähle teilweise nicht mehr unter dem vorgesehenen Balkenrost befinden, ist eine erneute Berechnung des Gründungsmodells erforderlich", geht Olaf Johannsen ins Detail. Diese umfasst die Bodenplatte, die darunterliegenden Balken sowie die Pfähle. "In der Folge müssen die Bewehrungspläne der genannten Balken angepasst und anschließend durch den Prüfstatiker erneut geprüft und freigegeben werden." Dies habe eine Verlängerung der Bauzeit zur Folge, die laut Johannsen "noch nicht näher beziffert werden kann".
Auch der Kostenplan wurde durch die Baupanne durcheinandergewirbelt. Wird das Feuerwehrhaus nun teurer? "Ja, es entstehen zusätzliche Kosten", bestätigt der Fachbereichsleiter. "Zum einen durch die erneute Berechnung sowie die erforderliche statische Prüfung." Überdies würden Stillstandskosten der nachfolgenden Gewerke anfallen. "Diese Kosten werden beim Verursacher geltend gemacht und sind von diesem zu tragen, sodass der Samtgemeinde kein finanzieller Schaden entsteht", versichert Johannsen.
Ursprünglich war das Bauprojekt mit einem Budget von 2,6 Millionen Euro geplant worden. Der Neubau war notwendig geworden, weil Standort, Räume und Ausrüstung der alten Wache, die vor etwa 50 Jahren errichtet worden war, nicht mehr den aktuellen Vorschriften und den Anforderungen der Feuerwehr-Unfallkasse entsprachen.