A20 in Verzug? Das sagen Bundestagsabgeordnete aus dem Kreis Cuxhaven zu den Plänen
In Schleswig-Holstein sind Befürchtungen laut geworden, dass der Bau der Küstenautobahn A20 und damit auch die feste Elbquerung bei Drochtersen in Verzug geraten. Das sei aber keinesfalls der Fall, so zwei Bundestagsabgeordnete aus der Region.
In der jüngsten Sitzung des Koalitionsausschusses habe die Bundesregierung beschlossen, die Geschwindigkeit der Umsetzung von definierten Verkehrsinfrastrukturprojekten einer neuen Kategorie noch einmal in besonderer Weise zu beschleunigen. "Im Fokus stehen dabei die Beseitigung von Engpässen und das überragende öffentliche Interesse. Für Neubauvorhaben hat das keine Relevanz. Der Status der A20 als vordringlicher Bedarf innerhalb es Bundesverkehrswegeplan bleibt unverändert", sagt der SPD-Abgeordnete Daniel Schneider aus Otterndorf. Und er erläutert, dass es keine "weiteren Verzögerungen" geben werde. Vielmehr würden auch beim Bau der A20 Beschleunigungsmaßnahmen in den Verwaltungen und bei der Raumordnung greifen. Alle Projekte des Bundesverkehrswegeplan kämen nur grundsätzlich auf den Prüfstand - schon allein weil dieser massiv überzeichnet sei und teils sehr alte und überholte Projekte enthalte.
Dank vom CDU-Abgeordneten an die Ampelkoalition
Der Cuxhavener CDU-Bundestagsabgeordnete Enak Ferlemann dankt in dieser Angelegenheit sogar ausdrücklich der Ampelkoalition und teilte mit: "Die A20 ist durch die Beschlüsse des Koalitionsausschusses für den schnellen Bau gestärkt worden. Dafür bin ich der Ampel sehr dankbar, denn sie ist explizit als zu förderndes Projekt benannt worden. Dass die A20 nicht zu den enumerativ aufgezählten Projekten zählt, hängt damit zusammen, dass nur Projekte für die Engpassbeseitigung im Bundesverkehrswegeplan direkt planerisch beschleunigt werden sollen." Ferlemann geht davon aus, dass von der geplanten Neuregelung des Umwelt- und Naturausgleichs wird die A20 sehr profitieren. Von daher gehe er von einer beschleunigten Umsetzung des Projektes aus.
Anders als Teile der Politik und der Wirtschaft in Schleswig-Holstein sehen beide Abgeordnete aus dem Cuxland den Elbtunnelbau an der Unterelbe nicht in Verzug. Daniel Schneider unterstützt aber dennoch die Pläne der FRS als Fährbetreiberin Glückstadt-Wischhafen: "Ich bin der Meinung, dass wir die Vervielfachung der Kapazität der Elbfähre mit klimaneutralen Schiffen am besten zügig auf den Weg bringen sollten. Die Umsetzung dieses zukunftsorientierten Projektes ist in wenigen Jahren möglich. Auch die Fährverbindung Cuxhaven-Brunsbüttel mit ÖPNV-Anschluss fehlt uns."
Fährprojekte sollen weite auf den Weg gebracht werden
Im Verhältnis zum großen Nutzen beider Projekte für die Menschen in unserer Region seien die Investitionen sehr überschaubar. "Ich bin der Meinung, dass wir diese parallel auf den Weg bringen müssen", so Schneiders Auffassung. Ganz anders bewertet es Christdemokrat Ferlemann: "Ob sich unter diesen Bedingungen das Investment in einen neuen Fähranleger rechnet, wage ich zu bezweifeln. Gleichwohl wäre eine Ertüchtigung mit regelhaften Ausbaggerungen schon jetzt absolut angezeigt, um dem Fährbetreiber und seinen Nutzern schnell bessere Bedingungen zu schaffen.