Die Knalle über Otterndorf am Freitag haben Kampfflugzeuge vom Typ Eurofighter verursacht. Foto: Christophe Gateau/dpa (Symbolfoto)
Die Knalle über Otterndorf am Freitag haben Kampfflugzeuge vom Typ Eurofighter verursacht. Foto: Christophe Gateau/dpa (Symbolfoto)
Schallmauer durchbrochen

Lauter Knall bei Otterndorf zu hören: Daher kam das Geräusch

von Florian Zinn | 05.12.2022

Otterndorf. Mehrere laute Knalle war am Freitagmorgen gegen 10 Uhr in Otterndorf und Umgebung zu hören. Ausgelöst wurden diese durch Flüge mit Überschallgeschwindigkeit.

Mehrere laute Knalle lies die Bürgerinnen und Bürger in Otterndorf und umzu aufschrecken. Häufig ist der Grund dafür, dass ein Flugzeug mit Überschallgeschwindigkeit geflogen ist. Dies war auch am Freitag der Fall.

Wie die das Luftfahrtamt der Bundeswehr auf Anfrage unserer Redaktion bestätigt hat, wurden die Knalle bei einer Bundeswehr-Übung ausgelöst. "Die Auswertung der Radardaten zeigt um 9.44 Uhr drei Eurofighter, welche im Rahmen des täglichen Routineflugbetriebs Abfangübungen durchgeführt haben und dabei kurzzeitig Überschallgeschwindigkeit erreicht haben", hieß es auf Anfrage. Die Eurofighter seien mit einer Geschwindigkeit von circa 1200 Stundenkilometern unterwegs gewesen. Dabei sollen sich die drei Kampfflugzeuge in einer Höhe von 41.300 Fuß beziehungsweise circa 12.590 Meter über dem Meeresspiegel und circa fünf Nautischen Meilen beziehungsweise rund zehn Kilometern von Otterndorf befunden haben.

"Ein Zweck von Überschallflügen ist die Überprüfung der Funktion von Triebwerk, Steuerorganen und anderen Flugzeugsystemen unter allen vorgesehenen Einsatzparametern. Insbesondere nach Instandsetzungsarbeiten und periodisch durchzuführenden Kontrollen ist ein Testflug, auch im Überschallbereich notwendig", heißt von einer Sprecherin des Luftfahrtamtes der Bundeswehr. Denn ein Flugzeug werde erst dann zur normalen Nutzung freigegeben, wenn die bei der Übung erflogenen Parameter innerhalb der vorgeschriebenen Normen liegen und somit eine exakte Reparatur beziehungsweise Kontrolle belegt werden kann. 

Um die Auswirkungen dieser Flüge auf die Umwelt gering zu halten, wurden seitens der Bundeswehr folgende Bestimmungen zur Durchführung von Überschallflügen erlassen:

  1. Überschallflüge sind, außer an Feiertagen, von Montag bis Freitag im Zeitraum 8 Uhr bis 20:00 Uhr zulässig. In der Zeit von 12:30 Uhr bis 14:00 Uhr sind Überschallflüge zu unterlassen, sofern Einsatzgründe sie nicht zwingend erfordern.
  2. Die Mindesthöhe für Überschallflüge über Landgebieten beträgt 36.000 Fuß (ca. 10.972 m).
  3. Überschallflüge sind nur unter Radarüberwachung durchzuführen und müssen vorher mit der radarüberwachenden Stelle koordiniert werden.
  4. Der Flugweg ist so anzulegen, dass der Überschallknall dicht besiedeltes Gebiet nach Möglichkeit vermeidet.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

(1 Stern: Nicht gut | 5 Sterne: Sehr gut)

Feedback senden

CNV-Nachrichten-Newsletter

Hier können Sie sich für unseren CNV-Newsletter mit den aktuellen und wichtigsten Nachrichten aus der Stadt und dem Landkreis Cuxhaven anmelden.

Die wichtigsten Meldungen aktuell


Bild von Florian Zinn
Florian Zinn

Redakteur
Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung

fzinn@no-spamcuxonline.de

Lesen Sie auch...
Neuzugang beim MFG 5

Erster Hubschrauber in Nordholz gelandet: "Sea Tiger"  stärkt Fähigkeiten der Marine

von Kai Koppe

Mit der Überführung des ersten Exemplars hat die Deutsche Marine in Nordholz einen Meilenstein geschafft. Der NH-90 "Sea Tiger" wurde als leistungsstärkstes Fluggerät seiner Klasse beschrieben - und als Signal in geopolitisch bewegten Zeiten.

CN/NEZ-Spendenaktion

Flucht vor Krieg: Volodymyr Storozhuk unterrichtet Deutsch in Cadenberge

von Wiebke Kramp

Volodymyr Storozhuk, ein geflüchteter Lehrer aus der Ukraine, unterrichtet in Cadenberge Deutsch. Seine Geschichte ist von Flucht und familiären Verbindungen geprägt und spiegelt den Einsatz der Bürgerinitiative "Cadenberge hilft" wider.

Straus und lange Fähren-Wartezeiten

Wesertunnel-Streik: Verkehrschaos in Wesermarsch, Kreis Cuxhaven und Bremerhaven

Verkehrsteilnehmer müssen am Dienstag stundenlange Wartezeiten auf beiden Weser-Seiten in Kauf nehmen. Es kommt zu einem Verkehrschaos. Hintergrund ist ein Streik.

Fahrer schwer verletzt

Schwerer Unfall auf der A27 in Richtung Cuxhaven: Stahlträger durchschlägt Auto

von Redaktion

Ein schwerer Verkehrsunfall hat am Montagmorgen den Berufsverkehr auf der A27 in Richtung Cuxhaven beeinträchtigt. Ein Auto fuhr auf einen vorausfahrenden Lkw auf. Dabei drang ein Stahlträger durch die Windschutzscheibe des Wagens.